Was waren das für heiße Fußballzeiten, als das Derby in Hoppstädten-Weiersbach das Duell zweier Top-Mannschaften in der Landesliga war, als der SV Weiersbach und der TuS Hoppstädten zum Besten zählten, was der Fußballkreis Birkenfeld im Angebot hatte, als auf der einen Seite Andreas „Asi“ Schmidt auf Torejagd ging und auf der anderen Wolfgang „Wolli“ Flick.
Am Sonntag steht das Derby wieder an – allerdings gastiert „nur“ die zweite Mannschaft des TuS Hoppstädten beim SV Weiersbach. Ein bisschen Brisanz ist dennoch drin in dieser Partie. Dass die ersten Mannschaften beider Vereine um Punkte aufeinandergetroffen sind, das ist schon lange her. Ziemlich genau 15 Jahre sind seitdem vergangen, doch die Protagonisten, die damals Hauptrolle spielten, haben auch heute noch Gewicht.
Torjäger-Generationen im Duell
Vor 15 Jahren, am Ostersamstag, dem 3. April 2010, ging es in der Bezirksliga in Weiersbach um den Klassenverbleib des SVW und für den TuS Hoppstädten um den Aufstieg. Beides klappte übrigens am Ende der Runde. Die Zuschauerzahl war schon kleiner als früher beim Derby-Feiertag, aber über 280 Besucher wären sie am Sonntag in Weiersbach sicher froh. Der SV Weiersbach wurde von Oliver Koerdt gecoacht, der heute Trainer beim SV Nohen ist. Koerdt lotste eine alternde Mannschaft durch die Saison. An jenem Derbytag kam nach knapp einer Stunde auch der legendäre „Asi“ Schmidt noch zum Einsatz.
Damit trafen Torjägergenerationen aufeinander. Auf Hoppstädtener Seite wirbelte im Sturm nämlich Alexander Bambach. Damals war der heutige Oberligaspieler des SC Idar-Oberstein noch A-Junior und hatte keine Ahnung, dass er immer wieder in Duelle mit dem Vater eines späteren Mitspielers verstrickt war. Frank Staudt stemmte sich nämlich auf der rechten Weiersbacher Seite einerseits gegen Hoppstädtener Tore und versuchte andererseits, nach vorne anzuschieben. Mehr als ein Jahrzehnt später kickte Frank Staudts Filius Jannis mit Alex Bambach zusammen beim VfR Baumholder und verhalf den Westrichern zum Durchmarsch von der Landes- in die Oberliga.

Doch zurück zum Torjäger-Generationen-Duell. Das entschied der Youngster für sich. Eine Minute, nachdem Andreas Schmidt den Rasen auf dem Langenfeld betreten hatte, schlug Bambach zu. Typisch für ihn aus 17 Metern über den Innenpfosten. Der Treffer bedeutete das 2:1 und die komplette Wende im Derby, denn der SV Weiersbach hatte 1:0 geführt. Schütze des Tores war ausgerechnet jener Spieler, für den „Asi“ Schmidt eingewechselt wurde.
Heute hat man Marc-Philipp Alles eher als Torhüter auf dem Schirm, verkennt aber leicht, dass „MP“ eben auch ein sehr, sehr guter Feldspieler ist. An jenem Ostersamstag 2010 traf er – nach Flanke von Eric Schröck – per Kopf zum 1:0 und sorgte dafür, dass neben Hoppstädtens Trainer Hans-Jürgen München auch ein Spieler ein langes Gesicht zog, der heute für den SV Weiersbach aufläuft. Die Rede ist von Michael Randolph.
NZ-Berichterstatter Frank Faber war gar nicht begeistert
Lange ließ Randolph das freilich nicht auf sich sitzen. Nur vier Minuten nach der SVW-Führung schickte er den Cousin von „MP“, Tobias Alles, auf die Reise, der zum 1:1 ausglich. Die Wende war eingeleitet in einem Derby, das NZ-Berichterstatter Frank Faber als „Spiel purer fußballerischer Hilflosigkeit“ geißelte. Außerdem hatte der gute Frank Faber die Auswechslung von Marc-Philipp Alles als „entscheidend“ ausgemacht. Doch „MP“ ging nicht freiwillig. Sein Coach Koerdt musste ihn auswechseln – eine Oberschenkelverletzung bremste den Schützen des 1:0.
Mit seiner Wende hatte der TuS Hoppstädten übrigens Revanche genommen. Das Hinspiel im Oktober 2009 ging nämlich an den SV Weiersbach. Ein Doppelpack von Schröck machte den SVW in den letzten zehn Minuten zum Derbysieger.