Wenn die Windbeuteltorte und die über offenem Feuer gegrillte Rindswurst die Highlights eines Fußball-Nachmittags sind, dann kann es mit den Leckereien auf dem Spielfeld nicht weit her gewesen sein. So am Sonntag in Kirn-Sulzbach, wo sich der Landesligist TuS Hackenheim mehr zu einem 2:1 quälte, als spielte.
Den Hackenheimern wird es bald schon egal sein, wie die Partie verlaufen ist. Die drei Punkte zählen, mit denen sich das Team die Abstiegsregion auf Abstand hält. Es ist schon bizarr, dass die Hackenheimer und Meisenheimer mit ihren 40 Punkten noch zittern müssen, selbst die 38 Zähler des FC Schmittweiler hätten in den Vorjahren locker zum Klassenverbleib gereicht. Diese Konstellation ist extrem ungewöhnlich und auch unbefriedigend für die Vereine, die es am Ende mit deutlich mehr als 30 Punkten treffen wird.
Betze ist ein Grund für die Minuskulisse
Für die Hackenheimer hat der Klassenverbleib eine enorme Bedeutung. Mit dem neuen Co-Trainer Pierre Merkel, einigen spannenden Spielern im Kader und in der Pipeline sowie dem Ausbau der Jugendabteilung mit dem neuen Jugendkoordinator Benjamin Rubröder an der Spitze hat der Verein eine sehr gute Perspektive. Da käme der Abstieg zum falschen Zeitpunkt. Aber danach sieht es ja aktuell nicht aus.
Enttäuschend war die Zuschauerresonanz in Kirn-Sulzbach. Ich hatte mich die ganze Woche auf das Spiel gefreut und war damit offenbar alleine. Die Konkurrenz durch den Betze war ein Grund für die Minuskulisse in einem Derby, die Tabellensituation der Gastgeber ein weiterer. So blöd das klingt, aber der Abstieg könnte dem Verein helfen, die Kurve zu bekommen. Mehr Erfolge, mehr Nachbarschaftsduelle, dazu ein veränderter Kader – das sind Chancen auf einen Stimmungsumschwung. Vor dem aktuellen Team ziehe ich den Hut. 26 von 27 Spielen haben die SG-Jungs verloren, aber sie lassen sich nicht hängen. Auch gegen den TuS Hackenheim gab die Mannschaft bis zum Schluss Gas, war dem Ausgleich nahe. Alleine diese Moral hätte mehr Unterstützung verdient gehabt.