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Neubrücke

Stefan Wurdel gewinnt Heiligabend-Marathon

Von Frank Faber
Erreicht mit einem Jubelschrei und hochgereckten Armen das Ziel des Bärenfels-Marathons: Stefan Wurdel.  Foto: Frank Faber
Erreicht mit einem Jubelschrei und hochgereckten Armen das Ziel des Bärenfels-Marathons: Stefan Wurdel. Foto: Frank Faber

Es ist noch stockfinster gegen 7.30 Uhr am Heiligen Morgen und das Wetter ausgesprochen fies. Bei Nieselregen pfeift der Wind durch das Betonloch, einer Unterführung unter der Autobahn 62 bei Hoppstädten-Weiersbach. Zwischen ein paar Bierbänken ziehen sich Extremsportler um. 65 an der Zahl haben für den Heiligabend-Marathon am Nohfelder Bärenfels gemeldet. Organisator Robert Feller schickt im Morgengrauen die Marathonläufer auf die Trail-Strecke: eine beinharte Tortur von fünf Runden mit jeweils 8,5 Kilometern. Beim ersten Anstieg nach rund 300 Metern sondern sich die Teamkameraden Stefan Wurdel und Tim Friedt (beide Soonwaldkeiler Soonwaldstiftung) bereits vom übrigen Teilnehmerpulk ab. „Ich habe ja die Strecke von meinem Start 2017 gekannt“, sagt Wurdel hinterher, der vor vier Jahren den Lauf nach 2:55,08 Stunden als Sieger beendet hatte. Und auch dieses Mal fühlt er sich gut und strebt einen erneuten Erfolg an. Die Laufeinteilung stimmt, seine Beine sind gut, den Anstieg mit acht Prozent hinauf zum Bärenfels steckt er locker weg. In Runde drei ist es einsam um ihn geworden. Laufkumpel Friedt hat das Tempo nicht mehr mithalten können, und von hinten kommt keiner mehr heran. 1:59 Stunden ist Wurdels Durchgangszeit nach drei Runden. „Durch den Bewegungsverkehr auf der Laufrunde war es unterwegs doch sehr kurzweilig“, berichtet er. Doch einen Gegner hat der M40-Langdistanzspezialist aus Bad Sobernheim noch. „Ich wollte wieder unter drei Stunden bleiben“, lautet sein Ziel. Gernot Helferich vom Bärenfelsteam schaut im Auto auf seinen Laptop und meint, dass es knapp wird. „Ich habe auch noch einmal auf die Uhr geschaut, aber da wusste ich, dass es nur noch bergab geht“, erzählt Wurdel und schaltet in den großen Gang. Links biegt er dann ab unter der Brücke durch und läuft ab dort nur noch über einen asphaltierten Weg. „Jetzt müsste er aber gleich kommen, sonst schafft er es nicht mehr unter drei Stunden“, sagt Helferich noch. Und da taucht Wurdel um die Kurve und stößt nach all den Strapazen einen Jubelschrei aus: „Jaaa, unter drei Stunden“. Nach einer Zeit von 2:59,30 Stunden passiert er die Ziellinie. „Die Strecke liegt mir einfach“, freut sich Wurdel über seinen zweiten Sieg beim Bärenfels-Marathon an Heiligabend. Wichtig und großartig sei es, dass es in dieser für die Laufszene nicht einfachen Corona-Zeit überhaupt Veranstalter gibt, die solche Läufe anbieten würden. Dann hofft er darauf, dass als Nächster sein Laufkumpel im Ziel eintrifft. 24 Minuten nach Wurdel hat es schließlich auch Friedt (M40, 3:23,26 Stunden) geschafft und macht den Doppelsieg für die Soonwaldkeiler perfekt. M55-Läufer Timo Rokitta (TSG Grünstadt) kommt nach 3:28,47 Stunden rein und komplettiert das Podium.

Lesezeit: 3 Minuten
Während die Marathonläufer ihre Schleifen abspulen, jagen ihnen die rund 100 Teilnehmer des Laufs über die 8,5-Kilometer-Distanz entgegen. Am ersten Stich sind Saar-Crosslaufmeister Florian Lauck aus Theley (Jahrgang 1993, LSG Sulzbachtal) und der frühere Saarlandmeister im Sommerbiathlon, Simon Kaiser, vorne. Der 22-Jährige stammt aus Hoppstädten-Weiersbach, wohnt und trainiert im thüringischen ...