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Rheinbrohl/Neuwied

Warum die Fernsehkameras Timo Konietzkas Premierentor verpassten

Von Jörg Niebergall
Alfred Ott aus Rheinbrohl (Mitte) leitete am ersten Spieltag der Premierensaison in der Fußball-Bundesliga das Spiel Werder Bremen gegen Borussia Dortmund. Weil Ott die Partie zwei Minuten zu früh anpfiff, ist das schnellste Tor der Bundesligageschichte von Timo Konietzka nicht von den Fernsehkameras festgehalten worden. Das Foto zeigt außerdem Günter Linn (Altendiez/rechts) und Volker Huster (Lahnstein/links). Foto: privat
Alfred Ott aus Rheinbrohl (Mitte) leitete am ersten Spieltag der Premierensaison in der Fußball-Bundesliga das Spiel Werder Bremen gegen Borussia Dortmund. Weil Ott die Partie zwei Minuten zu früh anpfiff, ist das schnellste Tor der Bundesligageschichte von Timo Konietzka nicht von den Fernsehkameras festgehalten worden. Das Foto zeigt außerdem Günter Linn (Altendiez/rechts) und Volker Huster (Lahnstein/links). Foto: privat

Als der Dortmunder Timo Konietzka am ersten Spieltag der neu gegründeten Fußball-Bundesliga am 24. August 1963 um 16.59 Uhr das 1:0 im Spiel zwischen Werder Bremen und der Borussia erzielte, wird es ihm erst einmal ziemlich egal gewesen sein, dass es diesen legendären Treffer anschließend niemals mehr zu sehen gab. Zwar war auch damals schon die ARD-Sportschau präsent, aber die Kameraassistenten hatten nicht mit der Überpünktlichkeit des Schiedsrichters gerechnet. Der Rheinbrohler Alfred Ott, der schon seit 1960 auf höchster DFB-Ebene als Unparteiischer fungierte, hatte die Begegnung in Bremen bereits zwei Minuten vor dem eigentlichen Bundesliga-Countdown angepfiffen.

Lesezeit: 3 Minuten
Konietzka ging als Schütze des ersten Bundesliga-Tores in die Geschichte ein, Ott blieb, wegen seiner „Überpünktlichkeit“ die Rolle des Schiedsrichters, der das erste Bundesligaspiel der Geschichte überhaupt angepfiffen hatte.Konietzka machte als Spieler (u. a. TSV 1860 München, Winterthur, Zürich) und Trainer (u. a. Zürich, Uerdingen, Dortmund) Karriere, erzielte neun Treffer in der ...
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„Kommen Sie, meine Herren, die Spieler stehen schon alle im Gang“

Kurz vor Beginn des Spiels Werder Bremen gegen Borussia Dortmund erreichte die Unparteiischen ein Zuruf: „Kommen Sie, meine Herren, die Spieler stehen schon alle im Gang.“ Gemeint waren Schiedsrichter Alfred Ott und seine Linienrichter Max Spinnler und Günter Linn. Die Aufforderung kam von Walter Baresel, damals Spielleiter der Bundesliga und eigens zum Start aus seiner Heimatstadt Hamburg angereist. Ohne es zu ahnen, schuf der überpünktliche Hanseat damit ein Kuriosum, wie Günter Linn noch heute erzählt: „Es war nicht mal eine Minute vergangen, als der Konietzka das 1:0 für Dortmund schoss.

Und die Stadionuhr zeigte doch erst 16.59 Uhr! Es war also eigentlich eine Minute vor Spielbeginn. Aber das habe ich erst am Montag mitbekommen, weil der Weser-Kurier das Foto mit der Stadionuhr ganz groß auf Seite eins hatte.“ Günter Linn hatte als Postbeamter in seinem Heimatort Altendiez Zugang zur Zeitungsstelle und sich dort die Bremer Tageszeitung angeschaut. Schnell mal ins Internet zu schauen, war damals ja noch nicht möglich. jn
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