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Bad Kreuznach

Netzwerk in Bad Kreuznach fordert: „Sport muss zur Chefsache werden“

Von Olaf Paare
Sie machen sich stark für den Bad Kreuznacher Sport (von links): Oliver Holste, Kathrin Breivogel, Jan Huyhsen, Hans-Wilhelm Hetzel, Sabine Bretz, die als Kassiererin der VfL-Hockeyabteilung ihren Abteilungsvorsitzenden Hetzel begleitete, Oliver Eich, Walter Senft und Steffen Oberst.  Foto: Olaf Paare
Sie machen sich stark für den Bad Kreuznacher Sport (von links): Oliver Holste, Kathrin Breivogel, Jan Huyhsen, Hans-Wilhelm Hetzel, Sabine Bretz, die als Kassiererin der VfL-Hockeyabteilung ihren Abteilungsvorsitzenden Hetzel begleitete, Oliver Eich, Walter Senft und Steffen Oberst. Foto: Olaf Paare

Der Sport macht mobil und will Einfluss nehmen auf die Wahl des Bad Kreuznacher Oberbürgermeisters am 13. März. In einer Interessengemeinschaft unter dem Namen „Netzwerk Sportstadt Bad Kreuznach“ haben sich bekannte Funktionäre aus Sportvereinen der Stadt zusammengefunden.

Lesezeit: 7 Minuten
„So etwas gab es noch nie. So hat der Sport in Bad Kreuznach noch nie getickt“, verkündete Steffen Oberst. Der Leiter des Olympiastützpunkts Rheinland-Pfalz/Saarland, der sich als Bad Kreuznacher „Gässje“ bezeichnet, ist Initiator und Wortführer. „Das ist erst der Anfang“, betonte er bei der Vorstellung des Projekts und forderte alle ...
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Das sagen die Stadtvertreter zu den Vorwürfen

Bad Kreuznach. Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer und Sportdezernent Markus Schlosser nehmen Stellung zur Kritik, die die IG an der Stadtverwaltung geübt hat.

Fehlende finanzielle Unterstützung: Dazu verweisen OB und Sportdezernent auf einige städtische Investitionen. Der Hockey-Kunstrasenplatz im Stadion Salinental wurde für rund 300 000 Euro saniert. Das Kleinspielfeld in Planig wurde mit rund 12 000 Euro gefördert, dazu wurden der TSG Planig über den Pachtvertrag langjährige Rechte und ein Zuschuss von 50 000 Euro zur Sportplatzsanierung gewährt. Rund 80 000 Euro an Corona-Hilfen zahlte die Stadt zudem an die Sportvereine aus. Die Kanu-Flachwasser-Trainingsfläche zur Sicherung des Bundes- und Landesstützpunkts für den Nachwuchs im Kanusport wurde mit 20 000 Euro und einem Spendenaufruf der OB unterstützt. „Insofern fördert die Stadtverwaltung mittelbar und unmittelbar den Sport in der Stadt Bad Kreuznach. Mehr Geld aus dem städtischen Haushalt ist wegen der Einsparungen nicht möglich. Die FDP wollte sogar den letzten Rest noch kürzen“, betonten die beiden Stadtvertreter.

Geringes Sponsoring der Stadtwerke: „Mehr Sponsorengelder sind wegen der veränderten wirtschaftlichen Situation nicht möglich. Das gilt beispielsweise auch für die 15 000 Euro für die Bundesliga-Ringer, die Steffen Oberst haben wollte“, sagte Dr. Heike Kaster-Meurer, die im Aufsichtsrat der Stadtwerke sitzt.

Mangelnde Wertschätzung: „Ich besuche häufig Sportveranstaltungen, wir hatten vor und während Corona immer wieder als Sportamt Termine, um die Nutzung der Stadien zu besprechen. Wir haben auch an Samstagen die Stadien für den Trainingsbetrieb geöffnet“, sagte Schlosser. Die Oberbürgermeisterin und der Sportdezernent empfinden es allerdings als „schlechten Stil“, wenn zu einer derartigen Versammlung wie der IG-Vorstellung der zuständige Dezernent nicht eingeladen wird, um zu solchen Vorwürfen direkt Stellung nehmen zu können. Schlosser: „Die Amtsleiterin und der Sportsachbearbeiter leisten unter den gegebenen Rahmenbedingungen (finanziell und personell) sehr gute Arbeit und liefern als Ansprechpartner für die Sportvereine engagierte Arbeit ab. Gerade dort habe ich viele positive Rückmeldungen erhalten.“ Die OB erinnerte zudem daran, dass sie sich für den Erhalt der Olympiastützpunkte bei Bund und Land eingesetzt hat.

Förderung gekürzt?

Bad Kreuznach. Neben der Stadtspitze betrachtet die IG „Netzwerk Sportstadt Bad Kreuznach“ auch die Stadtwerke Bad Kreuznach kritisch. Unter Geschäftsführer Christoph Nath, so berichten die beteiligten Vereine, sei die Förderung deutlich zurückgefahren worden. „Wir haben zu Verbandsliga-Zeiten mehr bekommen als jetzt in der Bundesliga“, monierte Oliver Eich, Geschäftsführer der Wrestling Tigers. Im Vorfeld der Saison waren er und seine Mitstreiter mit den exakten Beträgen, die Mitbewerber von ihren Stadtwerken erhalten, bei Nath vorstellig geworden. „Wir hatten auf die Hälfte der Beträge gehofft, ein Zehntel wurde es“, haderte Eich. Und Steffen Oberst stellte fest: „Herr Nath fordert immer mehr von den Vereinen, gibt dafür aber immer weniger.“

„Wir sind sehr verwundert über die Äußerungen“, erklärte in Chantal Rubröder die Pressesprecherin der Stadtwerke. Sie ergänzte: „Uns als Unternehmensgruppe wird immer wieder mitgeteilt, dass viele sehr zufrieden damit sind, wie vielseitig wir regionale Vereine in allen Größenordnungen und Leistungsklassen unterstützen. Im Jahr 2021 haben wir mehr als 70 Vereine in vielfältiger Weise unterstützt.“

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