Auch wenn der Ring Racer, die Achterbahn am Nürburgring, schon lange stillgelegt ist, kann man in der Grünen Hölle der Eifel Achterbahn fahren. Wenn auch nur im übertragenen Sinn, zum Beispiel beim legendären 24-Stunden-Rennen. Das erlebte auch der 20-jährige Dörther Moritz Rosenbach, der für das Sharky-Racing-Team auf einem VW Golf 7 GTI startete und mit seinen drei Mitfahrern in der Klasse bis zwei Liter Turbo nach einem turbulenten Rennen Vierter wurde.
„Alles in allem war es ein super Wochenende“, fand Debütant Rosenbach rückblickend, „es war trotzdem ein Erfolg, wenn man bedenkt, wie viele ausgefallen sind.“ Das hätte auch dem Sharky-Team von Frank Hess aus Wiesemscheid in der Nähe des Rings passieren können, der Rennstall war vorher in Kaifenheim beheimatet.

Aber Rosenbach und seine Kollegen Oleg Kvitka, Philipp Eis und Constantin Ernst, die sich alle drei Stunden abwechselten, kamen durch in der Hitzeschlacht der 53. Auflage, die vor allem wegen eines Stromausfalls in die Annalen des 24-Stunden-Rennens eingehen wird. Ausgelöst wurde der „Blackout“ von einer überforderten Kühlanlage. In der Boxengasse sahen sich 90 Minuten nach dem Start um 16 Uhr alle entgeistert an: kein Strom, keine funktionierenden Tankanlagen, keine Zeitnahme. Nichts ging zunächst mehr, irgendwann aber doch wieder.

Den Start des Hess-Quartetts übernahm Rosenbach, der in seinem „Stint“ rund eineinhalb Minuten Vorsprung in der Klasse herausfuhr. Nach dem Stromausfall konnte die „Sharkys“ den Vorsprung ausbauen, bis in die Nacht lief alles bestens. „Aber dann hat die Pechsträhne angefangen“, stöhnte Rosenbach. Erst gab es einen leichten Unfall eines seiner Mitfahrer, bei einem Boxenstopp wurde mit Panzertape alles „geflickt“. Das ging aber beim folgenden Vollschaden nicht mehr, fünf Stunden musste das Auto repariert werden. „Trotzdem haben wir die Zielflagge gesehen“, freute sich Rosenbach nach 34 Runden. 34 Runden, die einem wie eine Achterbahnfahrt vorkommen konnten.