Der 18-jährige Förderpilot des ADAC Mittelrhein entstieg seinem demolierten Sportgerät zum Glück unversehrt. Trotz der Null-Runde bleibt Cedric Fuchs in der Gesamtwertung vorne und reist in drei Wochen als Tabellenführer zur nächsten Runde ins niederländische Assen. Der „Circuit de Spa-Francorchamps“ gilt als Legende und rief die Junioren in ihren rund 150 PS starken VW up! GTI erstmals zum heißen Tanz auf die Ardennen-Achterbahn. Die schnellste je im Cup gefahrene Rennstrecke beschrieb der Youngster des AMC Arzbach im Vorfeld so: „Tradition, Kultstatus, Flair, Eau Rouge und eine echte Berg- und Talbahn.“ Nach seinem Doppelsieg in Hockenheim war das klare Ziel: „Daran anknüpfen und die Führung ausbauen“.
Fehler werden brutal bestraft
Von Startplatz sechs ging Fuchs samstags ins Rennen. „Im Qualifying hatte ich kleinere Fehler, das wird auf der Strecke brutal bestraft.“ Spektakuläre Manöver im Windschatten, packende Zweikämpfe und große Herausforderungen in einigen der schwierigsten Kurven der Renn-Welt sorgten für ein spannendes Rennen. Ein Pulk von fünf Youngstern setzte sich an die Spitze, immer wieder wurden die Positionen durchgetauscht. Fuchs wechselte, wie die anderen auch, immer wieder zwischen den Plätzen eins bis fünf. Spannender kann Tourenwagensport bei Junioren kaum präsentiert werden.
Kurz vor der Zielflagge lag der Rhein-Lahn-Youngster auf dem zweiten Platz, als das Rennen wegen mehrerer Unfälle abgebrochen wurde. Laut Reglement wurde als Ergebnis die letzte Zieldurchfahrt gewertet – dort lag Fuchs auf Position vier. „Es ist eine unglückliche Regelung, schon zum zweiten Mal in dieser Saison habe ich dadurch Punkte verloren. Aber irgendein Reglement muss es ja geben, auch wenn das hier für mich nicht optimal ist.“
Direkter Verfolger fährt auf
Das Rennen am Sonntag war eine Kopie der Ausgabe des vorangegangenen Tages. Wieder setzte sich eine Fünfertruppe an die Spitze. Fast nach jeder Kurve änderte sich die Führung. In der vorletzten Runde lag Cedric Fuchs auf Platz zwei und hatte sich eine optimale Ausgangsposition für das Finale geschaffen. Das anschließende Geschehen schilderte Fuchs so: „In einer schnellen Rechtskurve war ich auf der Ideallinie, als mein direkter Verfolger offenbar seinen Bremspunkt verpasste und mir hinten rechts auffuhr.“
Der VW up! GTI stellte sich quer und überschlug sich fünf Mal, bis er im Kiesbett wieder auf den Rädern zum Stehen kam. Dank der in den Rennwagen verbauten Sicherheitseinrichtungen konnte Fuchs unverletzt aus dem Wrack aussteigen.
Bis zu den nächsten Rennen in Assen gibt es für Fuchs und sein Team einen zusätzlichen Wettlauf gegen die Zeit. „Wir müssen jetzt sehr schnell prüfen, ob dieses Auto wieder aufzubauen ist, wir ein Ersatzfahrzeug oder vielleicht ein neues Auto besorgen müssen.“ Egal wie: das Ziel ist es in Assen wieder anzutreten und die Cup-Führung weiter zu behaupten.