Der Saisonauftakt in der Deutschen Tourenwagen-Masters (DTM) in der Motorsport Arena in Oschersleben erlebte gleich zwei DTM-Premieren der Akteure aus dem Kreis Altenkirchen. Zum einen absolvierte Tom Kalender als jüngster DTM-Fahrer aller Zeiten ein beachtenswertes Debüt in der höchsten deutschen Motorsportliga. Mit den Positionen 17 im allerersten DTM-Rennen am Samstag und Sonntag zeigte der 17-jährige Nachwuchsrennfahrer aus Hamm/Sieg seine Qualitäten und rechtfertige seinen Anspruch auf das Cockpit im Mercedes-AMG GT3 der Mannschaft von Landgraf Motorsport.
Ebenfalls ihre DTM-Premiere erlebte die Niederdreisbacher Mannschaft von Land-Motorsport mit ihrem Piloten Ricardo Feller (Schweiz) und dem Audi R8 LMS GT3 Evo II, den das Team von Wolfgang und Christian Land innerhalb kürzester Zeit auf den Einsatz in der DTM vorbereitet hatte.
Hämmscher Talent zeigt erstaunliche Coolness
Für beide Protagonisten lief es auf der 3,667 Kilometer kurzen Strecke in der Magdeburger Börde von Anfang an prima. In den Trainingssitzungen am Freitag behaupteten sich beide im Mittelfeld des 24-köpfigen Starterfeldes. Kalender konnte sich bei seinem allerersten DTM-Auftritt Position elf in die Notizbücher notieren lassen. Der Schweizer Reller sicherte sich Position zwölf im ersten freien Training.

Bei der Zeitenjagd zu den Startpositionen des ersten Rennens am Samstag fuhr Feller gar auf Rang neun. Jungstar Kalender beendete sein Qualifying auf Position 17. Leider geriet der Junior auf seiner schnellsten Runde in den Verkehr auf der Strecke. Im Rennen über 55 Minuten plus eine Runde zeigte der „Hämmscher“ eine erstaunliche Coolness und kämpfte im Mittelfeld des Klassements um seine Position. Während Teamkollege Lucas Auer (Österreich) im Schwesterauto das erste Rennen des Jahres von der Pole-Position gewinnen konnte, verpasste der Nachwuchsprofi am Ende die Punkteränge knapp.
Erste Punkte für Land-Motorsport aus Niederdreisbach
Land-Pilot Feller lag zwischenzeitlich nach starker Leistung sogar in den Top-10 des Feldes, musste aber, weil er den ersten Boxenstopp zum Reifenwechsel um wenige Sekunden zu früh angetreten hatte, ein zweites Mal die Land-Box ansteuern und erneut Reifen wechseln. Dadurch wurde der Schweizer bis auf Position 22 zurückgeworfen. Mit einem fünften Platz im zweiten Qualifying am Sonntagmorgen bewies Land-Pilot Feller, dass er, seine Crew und sein Audi das Zeug für die Spitzengruppe haben. In dieser behauptete sich der Schweizer lange und sammelte als Elfter schlussendlich die ersten fünf Punkte der Saison.

„Unsere Performance im Quali war gut und auch im Rennen haben wir gezeigt, dass wir mit dem Audi konkurrenzfähig sind. Es lief bei Weitem nicht alles perfekt. Durch die geringe Vorbereitungszeit passieren nun mal Fehler und auch wir bleiben davon nicht verschont“, resümierte Teamchef Christian Land. „Für uns war das ein Lernwochenende und jetzt geht es darum, das alles aufzuarbeiten und am Lausitzring den nächsten Schritt zu machen.“
Kalender legt sich mit Formel-1-Legende Timo Glock an
Auch Rookie Kalender zeigte in der zweiten Zeitenjagd mit Startposition 17 sein enormes Talent im AMG-Mercedes GT3. Im Rennen hielt sich der Hämmscher in der Mitte des Feldes und zeigte, dass er auf der Strecke auch vor großen Namen keinen Respekt hat. Nachdem er sich mit Formel-1-Legende Timo Glock im McLaren angelegt hatte, schickt ihn die Rennleitung jedoch gleich dreimal durch die ’Penalty-Zone“, was am Schluss nicht mehr als Rang 20 im Feld zuließ.
„Die drei Penalty-Laps heute haben wehgetan.“
Tom Kalender, Rennpilot aus Hamm/Sieg.
„Mit meinem ersten DTM-Wochenende bin ich insgesamt zufrieden, auch wenn ich natürlich gerne weiter vorne gelandet wäre. Das Niveau in der DTM ist enorm hoch – drei Zehntelsekunden können im Qualifying schon einen großen Unterschied machen. Das macht die Ausgangslage für das Rennen schwieriger. Meine Renngeschwindigkeit war eigentlich gut, aber hier auf dem Kurs ist Überholen extrem schwer. Die drei Penalty-Laps heute haben wehgetan. In den kommenden vier Wochen heißt es jetzt, vor allem im Qualifying weiter an der Pace zu arbeiten.“