Motorsport: Nach monatelangem Hick-Hack vor Gericht hat der Langstreckensport mit den Tests bei der NES am Ring wieder Fahrt aufgenommen
Resonanz beim Auftakt am Ring lässt viel Luft nach oben – Bei NES-Testfahrten ist nicht viel los
Ungemütliche Bedingungen: Zu den Testfahrten bei der neuen Nürburgring Endurance Series hatten sich kaum Zuschauer eingefunden, und auch die Boxen blieben zum großen Teil geschlossen. Foto: ISPA
Ottmar Arenz

Nürburgring. Nach mehr als einem halben Jahr Zank und Zoff vor den Schranken der Gerichte, in Pressemitteilungen, sozialen Medien und Kommentaren aller möglichen Institutionen und Interessengemeinschaften zwischen den Ausrichtern der beiden Langstreckenserien NLS und NSE fahren seit dem Wochenende endlich auch wieder Autos auf der Nordschleife und der Grand-Prix-Strecke. Zwar noch nicht ganz so, wie angekündigt, aber immerhin: Es tut sich wieder was.

Nach insgesamt 15 Stunden Testmöglichkeiten am Freitag und Samstag auf beiden Kursen, aber ohne die beiden eigentlich für Samstag vorgesehenen Rennen auf dem GP-Kurs, hatte die neue Nürburgring Endurance Series (NES) ihre Feuertaufe bestanden. Warum die für 90 Minuten angesetzten Rennen nun doch nicht stattfanden, darüber gab es vom Veranstalter keine genau definierten Hinweise.

In einer Pressemitteilung hieß es lediglich, es sei das Votum der Teilnehmer gewesen (die RZ berichtete.) Die NES sprach von „über 60 Rennwagen“, die den „Prolog zur Nürburgring Endurance Serie genutzt“ hätten und zitierte einige in der Tat namhafte Langstreckenpiloten aus renommierten Teams, die sich lobend darüber geäußert haben, „endlich wieder auf der Nordschleife zu fahren“. So wie beispielsweise DTM-Pilot Maro Engel aus dem Mercedes-AMG Getspeed-Team.

Wechselhafte Witterungsbedingungen

Bei wechselhaften Witterungsbedingungen ließ die Resonanz der Fans, denen man kostenlosen Zutritt zur Nordschleife und auf die Tribünen des Grand-Prix-Kurses inklusive Besuch des Ringwerks gewährt hatte, allerdings noch reichlich Luft nach oben.

Am Samstagvormittag, der neben ein paar Sonnenstrahlen von einigen fiesen Graupelschauern geprägt war, hatten sich auf den Tribünen an der Grand-Prix-Strecke jedenfalls kaum Zuschauer eingefunden. Und auch die Boxen blieben zum großen Teil geschlossen.

Viel Platz im Fahrerlager

Einige Teams, die den witterungsmäßig wohl besser geeigneten Freitag für ihre Testrunden genutzt hatten, seien bereits abgereist, hieß es am Samstag beim Rundgang durch das Fahrerlager. Dort herrschte in der Tat zwischen den Trailern noch viel Platz.

Um ein endgültiges Urteil über den Status quo des inzwischen reichlich ramponierten Rufs der Rennerei über vier und mehr Stunden auf der über 24 Kilometer langen Kombi zu fällen, bleiben noch zwei Dinge abzuwarten.

NLS startet am am 6./7. April

Zum einen den ersten Auftritt der konkurrierenden Nürburgring Langstreckenserie (NLS) am 6. / 7. April mit einem sogenannten Doubleheader, zwei vierstündige Rennen an einem Wochenende. Dann läutet die VLN ihre 48. Saison ein.

Und zum anderen „NES 2“ am Samstag, 4. Mai, als Vier-Stunden-Rennen auf der Nordschleifen-Sprintstrecken-Kombination. Immerhin ließ die NES wissen, dass Gianpiero Pindari, Teamchef des Porsche-Teams Dinamic GT, bestätigt habe, dass dessen Stall dann an den Start gehen werde.

Letztendlich werden Teams und Fans mit den Füßen abstimmen, wie sich die turbulente Langstreckenszene in dieser außergewöhnlichen Saison entwickeln wird.

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