Das erste Langstreckenrennen
Rekordkulisse zum Auftakt: Frust und Freude am Ring
Die beiden blau-türkisfarbenen 911 GT3 R von Falken Motorsport hatten am Ende die Motorhauben vorn beim ersten Langstreckenrennen des Jahres auf dem Nürburgring.
Ottmar Arenz

Gute Bedingungen am Nürburgring und Rekordkulisse beim ersten Langstreckenrennen des Jahres. Besser hätte der Auftakt der beliebten Serie kaum laufen können.

Porsche-Festival zum Auftakt der 49. Saison der ADAC Nürburgring Langstreckenserie: Die beiden blau-türkisfarbenen 911 GT3 R von Falken Motorsport hatten am Ende die Motorhauben vorn vor dem 911 GT3 R „Grello“ von Manthey EMA.

Die Saison begann vor der Rekordkulisse von allein 7000 Zuschauern auf den Tribünen entlang des Grandprix-Kurses. Und an etlichen kostenfreien „Kiebitz“-Plätzen entlang der Nordschleife kamen noch einmal Tausende dazu. Für die vielen heimischen Teams und Fahrer lagen unter den 118 gestarteten Fahrzeugen nach vier Stunden bei wechselnden Witterungsbedingungen wie so oft Frust und Freude dicht beieinander.

Der Bendorfer Daniel Zils pilotierte gleich zwei Autos, unter anderem den BMW 330i (vorn).
Ottmar Arenz

Für den zweifachen Langstrecken-Champion Daniel Zils (Bendorf), dessen Rückkehr auf sein Siegerauto von Adrenalin Motorsport, den BMW 330i, erst zwei Tage vor dem Rennen festgestanden hatte, ging es somit wie gewohnt im doppelten Einsatz weiter: Porsche Cayman S und BMW 330i, wobei „die Priorität ganz klar auf dem BMW liegt. Da wollen wir schon im Titelrennen mit dabei sein. Wir hatten auch im Vorjahr keine schlechte Saison, aber einfach nur etwas Pech bei unverschuldeten Unfällen.“

Seine insgesamt 22. Saison hätte für Zils allerdings nicht besser beginnen können. Nach falschem Griff ins Regal bei der Reifenwahl (kurz vor dem Start ging ein Regenschauer über die Strecke) durfte Adrenalin mit beiden Autos den Klassensieg feiern. Zils pilotierte zunächst den Cayman von Platz 1 nach dem Qualifying und wechselte später auf den 330i.

Pech fürs Müllenbacher Team

Nachdem Philipp Stahlschmidt und Philipp Leisen das Auto mit der #500 trotz schwieriger Streckenverhältnisse (Unfälle, Code 60) in der Klasse VT2-RWD in Führung gebracht hatten, konnte Zils als Schlussfahrer diesen Vorsprung bis zur schwarz-weiß karierten Flagge nicht nur verteidigen, sondern sogar ausbauen. „Das war ein super Start in die Saison“ freute sich der Bendorfer mit der gesamten Mannschaft von Adrenalin Motorsport.

Pech hatte dagegen das Müllenbacher Team von Mertens Motorsport vom MSC Adenau. Das mit Titelambitionen in die Saison gestartete Trio Daniel Mertens/Akshay Gupta und der für den AC Mayen startende Eifeler Alex Schneider führte im Hyundai i30N zunächst die Klasse VT2 F+4WD souverän an, musste nach etwas mehr als zwei Stunden das Rennen allerdings wegen eines Radverlustes aufgeben. Dennoch herrscht im Team Optimismus vor: „Wir haben hohe Erwartungen, haben im Winter vieles analysiert, das Gesamtpaket verbessert“, verriet Schneider in der Box.

Auch Andreas „Andy“ Gülden, der Leiter der Nürburgring Rennakademie, war wieder mit dem Mayener Marc Hennerici und dem Bochumer Tim Sandtler im Porsche 991 GT3 Cup am Start.
Ottmar Arenz

Die Brüder Jürgen und Achim Nett hatten im Winter mächtig am Audi RS3 gearbeitet. „Wir haben das Auto komplett zerlegt, jetzt noch nach ein paar Problemen Kerzen und Zündspule gewechselt und gehen optimistisch ins Rennen“ hatte Jürgen Nett noch in der Box verraten. Pech, dass das Trio nach etwas mehr als der Hälfte des Rennens mit dem Ford Mustang GT3 von Fetzer/Owega/Müller kollidierte, allerdings weiter fahren konnte.

Auch Andreas „Andy“ Gülden, der Leiter der Nürburgring Rennakademie, war wieder mit dem Mayener Marc Hennerici und dem Bochumer Tim Sandtler im Porsche 991 GT3 Cup am Start.

Moran Gott ist „Fahrer des Rennens“

Zum ersten Mal wurde mit Zils‘ ehemaligem Teamkameraden, dem Israeli Moran Gott, auch der „Fahrer des Rennens“ mit der neuen Trophäe ausgezeichnet. Der Israeli bestritt das Rennen alleine im BMW 325i, einem Fahrzeug, das er in den vergangenen sechs Wochen alleine aufgebaut hatte. Gott ließ sich auch von einem Rennunfall, dessen Folgen in der Box von Sorg Rennsport instandgesetzt wurden, nicht beeindrucken und beendete seine Solo-Vorstellung.

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