Rallye Köln-Ahrweiler: Rund um den Nürburgring feierten die Fans bei strahlendem Herbstwetter das Ende der "Quertreiber-Saison"
Rallye Köln-Ahrweiler: Viel Lob für die neue Strecke und die alten Sieger
Das Siegerauto der Rallye Köln-Ahrweiler, der Skoda Fabia R5 mit Pilot Georg Berlandy und Co-Pilotin Tina Annemüller, gewann elf von zwölf Wertungsprüfungen. Foto: Ottmar Arenz
Ottmar Arenz

Nürburgring. Von wegen Novembertristesse zum Abschied der Rallyesaison: Bei wunderbarem „Indian Summer“ mit wärmenden Sonnenstrahlen und buntem Herbstlaub feierten Fans, Fahrer und Teams nach zwei Jahren erzwungener Pause wegen Corona und der Flutkatastrophe des vergangenen Jahres eine grandiose Rallye Köln-Ahrweiler (R-K-A).

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Deren Zentrum war in diesem Jahr der Nürburgring und nicht die touristische Ahrmetropole Mayschoß. Wegen der Schäden des Jahrhundert-Hochwassers im vergangenen Jahr wurden die Streckenführungen an der Ahr in diesem Jahr noch außen vorgelassen.

Doch der Nürburgring und das weiträumige Gelände rund um die „Grüne Hölle“ waren bei der diesjährigen Auflage ein toller Ersatz. Die Startrampe im einzigartigen Flair des alten Fahrerlagers am Ring, direkt unter dem historischen Schild: „Ein jeder lobt, was Nürburgring erprobt“ war der richtige Einstieg in eine zweitägige Veranstaltung, die neue Wege ging, sich heraus aus der Old- und Youngtimer-Szene auch für aktuelle Fahrzeuge öffnete und sich damit auch selbst die Grundlage für die weiteren Jahre R-K-A schuf. Und oben im neuen Fahrerlager war jede Menge Platz für den Service. Ein besseres Ausweichquartier hätte die R-K-A nicht finden können.

Georg Berlandy siegt zum 14. Mal

Dabei war rein sportlich gesehen (fast) alles beim Alten. Zum 14. Mal hieß nach anspruchsvollen Wertungsprüfungen, darunter sogar eine WP auf der Nordschleife gegen die Fahrtrichtung, der Sieger Georg Berlandy. Der deutsche Rallyemeister des Jahres 2013 aus Stromberg im Hunsrück entschied mit Tina Annemüller auf dem heißen Sitz der Co-Pilotin im Skoda Fabia R5 elf von zwölf Wertungsprüfungen für sich und verwies das Duo Dennis Rostek/Frank Christian nach insgesamt 146,50 Kilometern deutlich auf den zweiten Rang. Am Ende hatten Berlandy/Annemüller einen Vorsprung von 1:31,2 Minuten.

Sieger des Youngtimer GoldCups, der Sonderwertung für ältere Fahrzeuge, wurde der Monschauer Udo Schütt mit Peter Schaaf (Mayen) als Co. im VW Golf 1 GTI. In der Gesamtwertung kam Schütt, der auch Orga-Leiter der ADAC Rallye Oberehe mit dem wohl größten Kontingent an niederländischen Fahrern bei deutschen Rallyes ist, auf Platz zehn.

Spektakuläre Drifts werden frenetisch gefeiert

Auch viele Oldtimerfreunde aus der Eifel und von der Ahr hatten ihre mit viel Liebe und Sachverstand wieder hergerichteten Autos noch einmal „ausgeführt.“ Da fanden sich – allesamt versehen mit Ahrweiler Kennzeichen – alte Opel Kadett GT/E, Hundeknochen-Escort, VW Golf 1 GTI und Toyota Corolla aus den 1980er-Jahren, die von den zahlreichen Fans bei spektakulären Drifts an den Wertungsprüfungen „Südschleife“, „Aremberg“ oder „Scharfer Kopf“ frenetisch gefeiert wurden.

Der Veranstalter, die Scuderia Augustusburg Brühl, zog nach der begeistert aufgenommenen alljährlichen „Abschlussparty“ der Quertreiber ein zufriedenstellendes Fazit. Rallyeleiter Hans-Peter Hilgers meinte: „Nachdem wir aufgrund der Naturkatastrophe an der Ahr im letzten Jahr zum Nürburgring umziehen mussten, ist es uns ganz gut gelungen, wieder eine tolle Rallye zu veranstalten. Die Resonanz von Fahrern und Fans stimmt uns positiv für die Zukunft.“

Nächstes Jahr im November

Als Termin für die nächste R-K-A ist der 10./11. November 2023 geplant. Ob die Scuderia Augustusburg dann die bis 2019 bekannten Strecken im Ahrtal wieder mehr mit einbeziehen will oder sich auf den Nürburgring als Drehscheibe konzentrieren möchte, lässt der Veranstalter jedoch noch offen

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