Motorsport: Hunsrük-Junior-Rallye hat ihr Zentrum in der Messehalle - Wertungsprüfungen in der VG Herrstein-Rhaunen - Riesiges und glänzend besetztes Starterfeld
Nach 42 Jahren Start und Ziel wieder in Idar-Oberstein: Hunsrück-Junior-Rallye mit super Teilnehmerfeld
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Spektakuläre Aktionen bietet die Hunsrück-Junior-Rallye sicher auch an diesem Samstag wieder. Mehr als hundert Fahrzeuge gehen an der Idar-Obersteiner Messehalle an den Start. Foto: Joachim Hähn
Joachim Hähn

Kreis Birkenfeld. Zum 25. Mal wird am Samstag (ab 11.45 Uhr) die Hunsrück-Junior-Rallye ausgetragen. Und pünktlich zum Jubiläum kehren Start und Zielankunft zum ersten Mal seit 1981 nach Idar-Oberstein zurück.

Das Rallyezentrum musste umziehen. Diesmal findet es sich in der Idar-Obersteiner Messehalle. Der Umzug hat freilich nichts damit zu tun, dass das Sportfahrer-Team Hunsrück (STH), das die Rallye veranstaltet, mit dem Marktgelände in Veitsrodt, wo in den vergangenen beiden Jahren das Rallyezentrum lag, unzufrieden gewesen wäre. Terminüberschneidungen führten zu dem Wechsel. „Wir hatten unsere Rallye schon terminiert, da wollte die Rallye Mittelrhein auf den gleichen Termin“, erzählt Wolfgang Huhmann, der STH-Vorsitzende. Weil die Mittelrhein-Rallye, die bekanntlich Marijan Griebel aus Hahnweiler gewann, ein DM-Lauf ist, hatte sie Vorrang. „Ober sticht Unter“, lacht Huhmann. Sein STH suchte einen neuen Termin für die Hunsrück-Junior-Rallye und wurde mit dem 1. Juli fündig. „Das passte eigentlich ganz gut, weil sonst kaum Veranstaltungen bei uns in der Region sind“, sagt Huhmann.

Jubiläums-Veranstaltung

Das Marktgelände in Veitsrodt war als Rallyezentrum allerdings keine Option mehr, weil der Veitsrodter Markt bereits seine Schatten voraus wirft. „Wir mussten uns was Neues suchen, und in der Messehalle hat es funktioniert“, erklärt er STH-Vorsitzende. Und so wird zum ersten Mal seit mehr als 40 Jahren wieder eine Hunsrück-Rallye in Idar-Oberstein gestartet. „Das passt ja ganz gut, schließlich haben wir Silberjubiläum“, spielt Huhmann auf die 25. Auflage der „Hunsrück-Junior“ an.

Der STH-Chef stellt aber auch klar: „Die Hauptlast der Rallye trägt weiterhin die Verbandsgemeinde Herrstein-Rhaunen, wo wir uns sehr wohl fühlen und wo die Genehmigungen auch wieder unproblematisch verlaufen sind. Dafür sind wir sehr dankbar“ Tatsächlich sind Start und Ziel der Hunsrück-Junior-Rallye an der Messehalle in Nahbollenbach – das erste Auto rollt am Samstag um 11.45 Uhr an –, aber die Wertungsprüfungen liegen in der VG Herrstein-Rhaunen. Drei Prüfungen gibt es, davon werden zwei dreimal gefahren. Insgesamt müssen etwa 62 Kilometer auf Zeit absolviert werden.

Start um 11.45 Uhr

Die ungewöhnliche Aufteilung der Prüfungen ist nötig geworden, weil das „Hettata Ründchen“, die WP rund um Hettenrodt wegen diverser Bauarbeiten nicht gefahren werden kann. „Das bedeutet aber nicht, dass wir uns ganz aus Hettenrodt zurückziehen werden, schließlich hat uns der Ort sehr geholfen, als wir die Hunsrück-Junior-Rallye wieder ins Leben gerufen haben“, betont Huhmann.

Die erste WP startet auf der Gemarkung Niederwörresbach und führt durch den Steinbruch. „Der Schotteranteil ist aber nicht so groß. Wir haben an das Material gedacht“, sagt Huhmann mit einem Lachen. Natürlich findet sich dort auch eine Verpflegungsstelle für Zuschauer. Diese Prüfung wird ebenso dreimal gefahren wie jene in Mörschied. Die Mörschieder WP ist ein Rundkurs mit Start und Ziel bei der Fensterfirma Röder. Ein weiterer schöner Zuschauerpunkt mit Verpflegung liegt auf WP 3 am Ortsausgang von Niederhosenbach in Richtung Sonnschied, und auch in Wickenrodt in der Nähe des Reitplatzes sind die Rallye-Teams bestens zu erleben. 110 gehen an den Start, ein Mammutfeld also.

Georg Berlandy an der Spitze

„Wir haben kurzfristig die Reihenfolge der Wertungsprüfungen und den Zeitplan nochmals verändert, so können wir 110 statt der geplanten 100 Teams zulassen. Mehr geht nicht, allen anderen mussten wir leider absagen.“ Zum Teilnehmerfeld findet Rallye-Leiter Kim Oliver Rieth nur Superlative: „Bombastisch, sensationell, in allen Klassen zudem eine wahnsinnige Konkurrenz.

An der Spitze des prall gefüllten Starterfeldes wird sich auch der Gesamtsieg entscheiden. Georg Berlandy und Dennis Rostek verlagern in der DRM-Sommerpause ihre Duelle in den Hunsrück. Neben den beiden Teams in ihren RC2-Škoda Fabias sind auch Uwe Gropp (Peugeot 208 T16) und Fred Tischner in einem weiteren Fabia in der stärksten Klasse am Start.

Die Verfolger in der Klasse NC1 werden von Michael Bieg, der immer für Top-Platzierungen gut ist, und Patrick Fank in ihren Mitsubishi Lancer angeführt. Fank hat bei der ‚Junior‘ bereits mehrfach mit Podestplätzen bewiesen, wie sehr ihm die Rallye liegt. Ab Startnummer 4 treten vier Rally4 Piloten an, die alle für Überraschungen sorgen können. Youngster Max Reiter (Peugeot 208 Rally4) wurde im gleichen Fahrzeug im vergangenen Jahr hier Zweiter. Markenkollege Tom Kässer belegte 2021, damals noch im Honda Civic TypeR, ebenfalls Platz zwei und legte so den Grundstock für seinen Sieg in der HJS DRC-Gesamtwertung. Es folgen Junior-EM-Pilot René Noller und DRM-Youngster Jonas Ertz in ihren Opel Corsa Rally4. Aber auch darüber hinaus sind in allen Klassen spannende Duelle zu erwarten.

Rekordverdächtige Punktesumme

Daniel Hammel und Kopilot Matthias Klotz kommen als Führende der Cup-Region Süd in die Edelsteinstadt. Mit ihrem Honda Civic Type R treten sie in der Klasse NC3 gegen 32 weitere Teams an. Da die Punkte klassenweise in Relation der Platzierung zu den Gesamtstartern vergeben werden, gibt es diesmal eine rekordverdächtige Punktesumme zu vergeben. Davon wollen auch die Brüder Lars und Björn Schwarzmannseder profitierten, die in ihrem Renault Clio3 RS ebenfalls in der NC3 starten und derzeit mit 14,54 Punkten auf dem vierten Platz liegen. Doch die Nennliste der Klasse ist gespickt mit Sieganwärtern, hier wird es bei der Punktevergabe sehr spannend hergehen.

Im Seat Ibiza liegen Niklas Pöttgen/Lisa Jerrentrup vor der dritten Cup-Runde im Süden auf dem zweiten Tabellenplatz. Sie treffen in der seriennahen Klasse NC8 auf neun Gegner. Herbert Schmidt und Jürgen Krieg treten als Dritte der Zwischenwertung im Toyota GR Yaris in der Klasse NC6 mit weiteren fünf Teams an.

Die Brüder Schwarzmannseder führen in ihrem Renault Clio 3 RS auch die Gesamtwertung im Renault Sindermann Rallye Cup an. Hier werden alle DRC-Teilnehmer gewertet, die auf einem Fahrzeug der Marke Renault teilnehmen. Mit inzwischen zehn Einschreibungen startete der Cup in seinem Premierenjahr direkt erfolgreich, Preisgelder machen die Teilnahme zudem attraktiv, und so geben die Starter auch ab Idar-Oberstein Gas.

Jürgen Hahn/Sascha Nicolay

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