Motorsport: Marijan Griebel entschädigt sich in Spa für die knapp verpasste Deutsche Rallyemeisterschaft
Mit Mittelfußbruch zum Benelux-Titel: Hahnweilerer Marijan Griebel entschädigt sich für verpasste DM
Marijan Griebel (rechts) und sein Beifahrer Tobias Braun haben gut lachen. In Spa machten sie den Titel beim Stellantis-Cup, einer Rallye-Meisterschaft in den Benelux-Staaten perfekt – und das, obwohl Griebel sich den Mittelfußknochn gebrochen hatte. Foto: Griebel-Presserservice
Griebel Presserservice

Rechnerisch war Marijan Griebel der Titel im Stellantis Markenpokal der Belux-Staaten bereits vor dem Saisonfinale nicht mehr zu nehmen. Durch eine Klausel im Reglement musste der zweimalige Deutsche Rallyemeister aus Hahnweiler im Kreis Birkenfeld aber beim letzten Meisterschaftslauf in Spa zumindest noch an den Start gehen, um sich offiziell als Champion zu krönen.

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Und dies wäre dem Polizeioberkommissar beinahe zum Verhängnis geworden. Nach einem Unfall während eines Tennismatchs erhielt Griebel die bittere Diagnose eines Bruchs des fünften Mittelfußknochens – der Start in Spa war in Gefahr. Dank hervorragender ärztlicher Betreuung und seines eisernen Willens rollten Griebel und Beifahrer Tobias Braun (27, Bückeburg) dann doch buchstäblich in letzter Sekunde über die Startrampe der Spa Rally.

Etwas mehr als 200 Kilometer auf Zeit über zwei volle Tage waren für die knapp 90 Teams zu absolvieren. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und höchst anspruchsvollen Strecken in der hügeligen Ardennenregion ein echter Härtetest für Mensch und Maschine zum Ende der Saison.

Nach einem relativ verhaltenem Start und zwischenzeitlich gut zwölf Sekunden Rückstand auf die Cupspitze drehten Griebel und Braun in ihrem Peugeot 208 Rally4 in der zweiten Hälfte des ersten Rallyetages auf und eroberten sich die Führung, welche sie bis zum Abend nicht mehr abgaben. Da bei der Spa Rally innerhalb des Markenpokals zwei unabhängige Wertungen in die Meisterschaft einflossen, war der vierte Saisonsieg mit hauchdünnen 0,7 Sekunden Vorsprung vor dem Belgier Reynvoet gesichert.

Zur Freude von Griebel und seinen zahlreichen nach Belgien mitgereisten Anhängern war der zweite Tag weniger spannend. Mit konstant guter Pace konnte der 33-Jährige den Vorsprung stetig ausbauen und letztlich mit mehr als einer Minute Vorsprung die zweite Tageswertung, die Rallye und den Titel im Stellantis Motorsport Rally Cup Belux gewinnen.

„Ich würde sagen, das war Glück im Unglück. Hätte ich mir den linken, also den Bremsfuß gebrochen, wäre ein Start unmöglich gewesen“, resümierte Griebel und erklärte weiter: „In diesem Fall bin ich mit einer Karbonsohle im Rennschuh gefahren, die die Schläge etwas gedämpft und den Druck gleichmäßig am Fuß verteilt hat.“ Der Hahnweilerer, der in diesem Jahr nur hauchdünn seinen dritten deutschen Rallyetitel verpasst hatte, berichtete: „Am Anfang war ich ein wenig unsicher, aber mit steigender Rallyedauer konnte ich mich an das kleine Handicap gewöhnen und unseren Plan perfekt umsetzen. Der Titelgewinn entschädigt für das denkbar knapp verlorene Finale zur Deutschen Meisterschaft.“ mag/sn

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