Bereits auf der allerersten der insgesamt zwölf Wertungsprüfungen überschlugen sich die Ereignisse. Auf den zahlreichen, für Fans und Fotografen extrem spektakulären, Schotterabschnitten handelten sich gleich mehrere Teilnehmer zeitraubende Reifenschäden ein. Darunter war auch Julis Tannert, Griebels schärfster Konkurrent im Kampf um die Deutsche Meisterschaft. Griebel startete dagegen fehlerfrei, ohne Reifenprobleme und setzte sich direkt mit mehr als zehn Sekunden Vorsprung an die Spitze des Feldes.
Trotz Drucks gewonnen
Fortan diktierte der 35-Jährige in seinem Skoda Fabia RS Rally2 bei sommerlichen Temperaturen das Geschehen vor seiner Haustür, bot den zahlreichen heimischen Fans an den Wertungsprüfungen eine tolle Show und konnte letztlich ohne größere Probleme den vierten Saarland-Pfalz-Sieg wie auch den vierten DRM-Sieg in diesem Jahr feiern. Entsprechend glücklich und erleichtert zeigte sich Griebel nach getaner Arbeit: „Zunächst möchte ich dem Veranstalter ein großes Lob aussprechen. Die Strecken waren anspruchsvoll und abwechslungsreich, die Organisation hat einen tollen Job gemacht.“ Der Seriengewinner fügte hinzu: „Natürlich ist es immer etwas Besonderes, in der Heimat zu fahren, die Rallye führt Jahr für Jahr quasi an meiner Haustür vorbei. Es ist aber auch ein besonderer Druck, denn nach meinem Hattrick in den letzten drei Jahren hat jeder einen weiteren Sieg erwartet.“
Griebel zeigte sich glücklich, abermals im richtigen Augenblick abgeliefert zu haben. Er sagte: „Ich bin super happy, dass wir einen weiteren Schritt in Richtung Meistertitel machen konnten. Noch sind wir aber nicht am Ziel, es stehen noch zwei wichtige Veranstaltungen auf dem Programm, bei denen wir unbedingt punkten müssen.“
Konkurrent hat Reifenpech
Da Griebels ärgster Titelwidersacher Julius Tannert aus Zwickau erneut auf dem zweiten Rang ins Ziel kam, bleibt das Titelrennen weiter spannend. Allerdings ha Griebel, der zudem auch die Powerstages zu seinen Gunsten entschied, den Vorsprung in der Gesamtwertung auf 25 Zähler ausgebaut. Kein Ruhekissen, aber ein komfortabler Vorsprung für den Mann aus Hahnweiler.
Tannert zeigte nach seinem Pech bei der ersten Wertungsprüfung übrigens, dass er ein beinahe ebenbürtiger Kontrahent Griebels ist. Mit schnellen Zeiten verkürzte er den Rückstand, freilich ohne den souverän fahrenden Champion gefährden zu können. „Dafür ist Marijan viel zu clever“, lobte Tannert Griebel, der damit seinen vierten Meisterschaftssieg in Folge errungen hat.
Der sechste und somit vorletzte Lauf zur Deutschen Rallye Meisterschaft findet am zweiten Augustwochenende im Rahmen der ADAC Rallye Stemweder Berg rund um Lübbecke in Nordrhein-Westfalen statt. Bei optimalem Verlauf kann Griebel dann schon seinen Titel verteidigen und zum vierten Mal Deutscher Rallyemeister werden. red/sn