Schlechter hätte das Motorsporthighlight des Jahres, die 93. Ausgabe der 24-Stunden von Le Mans in Frankreich für den Brachbacher Luca Stolz mit seine beiden australischen Teamkollegen dem Vater-Sohn-Duo Brenton und Stephen Grove und das AMG-Team „Iron Lynx“ nicht beginnen können. Bereits im ersten Training verunfallte Stephen Grove mit dem Mercedes-AMG GT3 Evo der italienischen Mannschaft und beschädigte diesen so stark, das ein neues Chassis für den Klassiker an der Sarthe aufgebaut werden musste. An weitere Trainingsrunden oder ein Qualifying war für das Trio mit der Startnummer 63 nicht mehr zu denken. Im letzten Nachttraining am Donnerstagabend, bei dem der Mercedes-AMG wieder fahren sollte, rollte Brenton Grove nach einer halben Runde mit Getriebeproblemen aus.
Die Mannschaft erhielt zwar eine Sondergenehmigung, um am Rennen teilzunehmen, jedoch mit der Auflage, dass Unfallfahrer Stephen Grove keine Runden bei Dunkelheit absolvieren darf. Es lag also an Luca Stolz und Brenton Grove, die Nummer 63 durch die Nacht zu steuern. Ferner musste der Brachbacher den Start zum Rennen absolvieren, so die Rennkommissare. Damit musste Stolz das Rennen in der 24 Fahrzeuge starken Klasse „LMGT3“ von der letzten Startposition in Angriff nehmen. Innerhalb der ersten Rennstunde konnte sich der Brachbacher zwar bis auf Position 15 der Klasse vorkämpfen, doch Stephen Grove, der anschließend das Steuer des Silberpfeils übernahm, fiel erwartungsgemäß in der Klasse wieder etwas zurück. Mit Einbruch der Dunkelheit übernahmen dann „Junior“ Brenton Grove sowie erneut Stolz das Steuer des Mercedes-AMG GT3, die das Fahrzeug sicher durch die Nacht brachten.
„Le Mans ist ein megacooles Event mit so vielen Fans. Ich würde sehr gerne im nächsten Jahr zurückkommen – dann mit einer realistischen Chance auf den Klassensieg.“
Luca Stolz
Auch der Sonntag verlief dann für das Iron-Lynx-Trio zwischenfallfrei. Das Team musste dann etwa zwei Stunden vor Rennende noch eine Zehn-Sekunden-Strafe wegen gefährlicher Einfahrt in die Boxengasse in Kauf nehmen. Brenton Grove hatte im Eifer des Gefechts einen leichten Kontakt mit einem weiteren LMGT3-Fahrzeug. Letztlich brachte Stolz das Fahrzeug auf Position 15 ins Ziel.
„Ich möchte der gesamten Crew von Iron Lynx ein riesiges Dankeschön aussprechen. Dass sie es nach dem Unfall im Training am Mittwoch geschafft haben, uns ein Fahrzeug zur Verfügung zu stellen, dass 24 Stunden in Le Mans durchfährt, das ist absolut bemerkenswert. Für Brenton und Stephen war es zudem etwas ganz Besonderes, dieses Rennen als Vater-Sohn-Duo gemeinsam zu bestreiten. Ich habe die Zeit hier sehr genossen. Le Mans ist ein megacooles Event mit so vielen Fans. Ich würde sehr gerne im nächsten Jahr zurückkommen – dann mit einer realistischen Chance auf den Klassensieg.“
Weiter geht’s auf dem Nürburgring
Damit war das erste von drei 24-Stunden-Rennen des Westerwälder AMG-Profis mit einer erfolgreichen Zielankunft in trockenen Tüchern. Bereits am kommenden Wochenende folgt Teil zwei der Stolz-Trilogie mit dem ADAC 24H Rennen auf dem Nürburgring in der Eifel.