Zehn Rennen auf Nürburgring
Langstreckenmeisterschaft geht in die 49. Saison
Am Samstag steigt auf dem Nürburgring das erste von zehn Rennen der beliebten Langstreckenserie.
Ottmar Arenz

Es geht wieder los auf dem Nürburgring mit der beliebten Langstreckenmeisterschaft. Zehn Rennen sind in der 49. Saison geplant.

Nach fünf Monaten „Nordschleifen-Entzug“ beginnt am kommenden Samstag, mit dem ersten von insgesamt zehn Läufen zur ADAC Nürburgring Langstreckenmeisterschaft (NLS) die Motorsportsaison in der Eifel. Traditionell eröffnet die von der VLN (Veranstaltergemeinschaft Langstreckenmeisterschaft Nürburgring.) ausgerichtete, weltweit größte Motorsport-Serie für den Amateurbereich das Geschehen auf der 20,8 Kilometer langen Nordschleife und der etwas mehr als fünf Kilometer langen Grandprix-Strecke.

Für viele Fahrer, Teams und Vereine aus der Region bedeutet das: Auf in ein neues Jahr mit viel Arbeit aber noch mehr Spaß auf der aus ihrer Sicht schönsten Rennstrecke der Welt.

Schuldzuweisungen und Gerichtsurteile sind beendet

Es ist die 49. Saison und gleichzeitig die erste nach dem üblen „Langstrecken-Theater“ des Vorjahres mit Gerichtsurteilen und Schuldzuweisungen. Inzwischen hat sich die mit viel Ballyhoo aus dem Boden gestampfte Nürburgring Endurance Serie (NES), die kein einziges Rennen bestreiten konnte, zurückgezogen und Freunde des Langstreckensports freuen sich auf rappelvolle Teilnehmerfelder mit GT3-Boliden bis zu (fast) serienmäßigen Produktionsfahrzeugen.

Die besten Piloten aus der Region gehen gemeinsam mit Werksfahrern der Hersteller Porsche, Audi, BMW, Mercedes-AMG, Lamborghini, Ferrari, Aston Martin, und wieder – heiß ersehnt – mit zwei Ford Mustang GT3 an den Start. In zehn Rennen an acht Wochenenden über vier und sechs Stunden geht es um den Titel des Champions der ADAC Nürburgring Langstreckenserie (NLS).

Privatiers werden im Titelrennen bevorzugt

Dem Reglement entsprechend, werden die Sieger der voll besetzten niedrigeren Klassen mit höheren Punktzahlen bewertet, um Privatiers den Vorzug im Titelrennen zu geben. Ein Indiz für die Aufrechterhaltung des Breitensports auf der Langstrecke. Die GT3, mit wassergekühlten Boxermotoren, aufgeladenen Reihensechszylindern, V8 oder V10-Saugmotoren unterwegs, werden dagegen die Podestplätze unter sich ausmachen.

Mit dem MSC Adenau (Adenauer ADAC Rundstrecken-Trophy NLS 3 vom 9. bis 10. Mai) und dem MSC Sinzig (ADAC Barbarossapreis NLS 9 vom 26. bis 27. September) sind Motorsportklubs aus der Region mit der Ausrichtung zweier Renn-Wochenenden beauftragt. Außerdem gehen etliche Fahrer und Teams aus der Eifel, von der Ahr und vom Rhein mit unterschiedlichen Voraussetzungen und Erwartungen an den Start.

Team aus Müllenbach will in Titelkampf eingreifen

In den Kampf um den Titel des Langstreckenmeisters 2025 will das Team Mertens Motorsport aus Müllenbach eingreifen. Der für den AC Mayen startende Eifeler Alex Schneider formuliert die Zielsetzung mit breiter Brust: „Nach Klassensiegen und Podestplätzen im vergangenen Jahr in der VT2 wollen unser Teamchef, Daniel Mertens, Akshay Gupta, und ich im Hyundai i30N ein Wort bei der Vergabe des Titels mitreden.“

Personelle Veränderungen gibt es im Team des siebenfachen VLN-Champions Adrenalin Motorsport. Dort war der Bendorfer Daniel Zils im BMW 330i gemeinsam mit Philipp Leisen (Irrel), dem Norweger Oskar Sandberg und dem Israeli Moran Gott erfolgreich unterwegs. Zils, eine Woche vor Saisonstart erst aus einem zweieinhalbwöchigen Südafrika-Urlaub zurückgekommen, wird nicht mehr auf dem BMW sitzen. „Ich bin leider nicht mehr mit Philipp auf einem Auto, werde aber weiter einen Porsche V6 Cayman fahren. Ob und wenn ja, wo ich noch wie in den vergangenen Jahren woanders draufsitze, wird sich vermutlich erst kurzfristig entscheiden.“

Nett-Brüder aus Mayen fahren auch wieder mit

Wieder im Team von Dupré Motorsport aus dem saarländischen Schiffweiler fahren die Nett-Brüder Jürgen und Joachim aus Mayen. „Wir wechseln im Audi S3 allerdings die Klasse in die VT2-FWD“, erklärt Jürgen Nett vor dem ersten Rennen. In dem Fronttriebler will das Trio, so ist es geplant, die gesamte Saison fahren. „Wir versprechen uns mindestens mehrere Klassensiege und einen Podiumsplatz in der Gesamtwertung“, legt die Audi-Besatzung die Messlatte hoch.

An Zuschauer-Hotspots wie hier am Brünnchen sind die Fans schon lange vor dem Startschuss zum ersten Rennen am Samstag vor Ort und campen bei angesagtem kalten, aber sonnigem Wetter.
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