STH sehr zufrieden
Hunsrück-Junior-Rallye bremst das Gewitter aus 
Daniel Rexhausen gewann die 26. Auflage der Hunsrück-Junior-Rallye mit einem Vorsprung von 30 Sekunden.
Hähn Joachim. Joachim Hähn

Heftige Wetterwechsel können leicht zu einer Gefahr für Rallyeverantaltungen werden. Das Sportfahrerteam Hunsrück war aber bestens vorbereitet - und so lief seine 26. Hunsrück-Junior-Rallye problemlos durch

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Ohne eine ordentliche Portion Glück wäre Daniel Rexhausen wohl nicht klarer Gewinner der Hunsrück-Junior-Rallye geworden. „Er hatte einen Ausritt, aber genau in einen Feldweg hinein“, erzählte Wolfgang Huhmann, der Organisationsleiter der Veranstaltung und Vorsitzende des ausrichtenden Sportfahrerteams Hunsrück (STH). „Wir haben einen Abzweig im Wald verpasst“, kommentierte Rexhausen seinen Fauxpas selbst, und Huhmann hielt fest: „Wenn da nicht gerade dieser Weg gewesen wäre, dann wären wohl beide Autos der stärksten Klasse RC 2 ausgefallen.“

Nun, Rexmann konnte in seinem Skoda Fabia RS weiterfahren und gewann die 26. Hunsrück-Junior-Rallye schließlich mit nahezu 30 Sekunden Vorsprung. Im ersten Umlauf hatte er sich noch einen spannenden Kampf mit Christopher Gerhard geliefert, doch dessen Skoda Fabia streikte bei der fünften Wertungsprüfung. Gerhard musste wegen eines Getriebeschadens aufgeben – und die Bahn war frei für Rexmann, der letztlich sechs von acht Wertungsprüfungen für sich entschied. Zweiter wurde Steven Gisch im Mitsubishi Evo 9. „Er war erstaunlich stark“, staunte Huhmann. Spannend verlief auch der Kampf um Platz drei zwischen den Schumann-Brüdern auf ihren Renaults. Felix hatte die Nase schließlich vor Max.

Spektakulär ging es bei der Hunsrück-Junior-Rallye unter anderem im Steinbruch nahe Niederwörresbach zu.
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Überhaupt war STH-Chef Huhmann mit der sportlichen Qualität der Hunsrück-Junior-Rallye höchst einverstanden. „Die Autos, die wir am Start hatten, gehen schon gut vorwärts, und wenn dann auch noch gute Fahrer am Werk sind, dann kommen auch top Ergebnisse und ein spannender, spektakulärer Wettbewerb heraus“, sagte er.

Die Grundlage für den spektakulären Wettbewerb hatte aber einmal mehr das Sportfahrerteam Hunsrück geliefert. Die Strecken ihrer Hunsrück-Junior-Rallye fanden ebenso Anklang wie die perfekte Organisation. „Wir sind sehr zufrieden. Die Rallye ist gut gelaufen“, betonte Huhmann und sprach dabei auch für seinen Kollegen, Rallyeleiter Kim Oliver Rieth, „es gab keine Misstöne, wir mussten keine Zeiten errechnen, die beiden Umläufe sind durchgelaufen.“

Als sich das Gewitter entlud, stoppten die Organisatoren um Rallyeleiter Kim Oliver Rieth und STH-Chef Wolfgang Huhmann die Rallye einfach. Die Räder standen einfach eine halbe Stunde länger still.
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Auch dem heftigen Wetterwechsel von strahlendem Sonnenschein auf Gewitter samt Starkregen schlugen die Organisatoren ein Schnippchen. „Wir hatten uns auf die Witterung vorbereitet. Das Regenradar hat dann auch gepasst, und so wussten wir, was zu tun ist“, sagte Huhmann und erklärte: „Wir haben die Rallye unmittelbar vor dem zweiten Umlauf, also vor WP 5, für eine halbe Stunde stehen lassen.“ Das sei kein Problem gewesen, weil noch kein Team die WP in Angriff genommen hatte, erläuterte der STH-Chef. „Einige wenige Autos warteten am Start der WP, die meisten waren aber noch im Rallyezentrum in Veitsrodt.“ Dass die Pisten anschließend nass, feucht und rutschiger waren, damit mussten und konnten die Rallyeteilnehmer umgehen.

Doch die Entscheidung war nicht alleine wegen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer richtig. „Wir müssen ja auch unser Personal denken“, stellte Huhmann klar und meinte lachend: „Den schlimmsten Regenschutt haben wir so jedenfalls ausgebremst.“

31 von 87 gestarteten Teams kommen nicht ins Ziel

Überhaupt sorgte das Gewitter letztlich für weniger Probleme, als zu befürchten war. „Erstaunlicherweise scheinen zum Beispiel bei der zweiten WP im Steinbruch mehr Zuschauer gewesen zu sein als beim Sonnenschein während des ersten Umlaufs“, meinte Huhmann und fügte hinzu, dass auch die schwereren Ausfälle bei sonnigem Wetter geschahen. „Da sind dann eindeutig Fehler im Cockpit passiert“, stellte der STH-Vorsitzende klar, um dann zu betonen: „Alles ist letztlich aber glimpflich und vor allem ohne Personenschäden abgelaufen.“

Einmal mehr wurde die Hunsrück-Junior-Rallye von den Teams für ihren Abwechslungsreichtum gelobt. Doch sie war wieder einmal auch nicht zu unterschätzen. Traditionell baut das STH anspruchsvolle Wertungsprüfungen. Die diesmal insgesamt 31 Ausfälle bei 87 gestarteten Fahrzeugen hingen damit freilich nicht alle zusammen.

Bundestagspräsidentin Julia Klöckner wagte eine "Taxifahrt" mit Junior-WM-Pilotin Claire Schönborn.
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Für den besonderen Kick der 26. Auflage der Hunsrück-Junior-Rallye war das von Junior-WM-Pilotin Claire Schönborn gesteuerte Vorausfahrzeug verantwortlich. Claire Schönborns „Taxifahrten“, die unter anderem Bundestagspräsidentin Julia Klöckner und Edelsteinkönigin Vivian Heidrich einen Eindruck von der Arbeit im Cockpit eines Rallyefahrzeugs vermittelten, kamen bestens an. „Alle, die mitgefahren sind, waren hellauf begeistert“, freute sich Huhmann, der außerdem erneut das Zusammenspiel mit der Verbandsgemeinde Herrstein lobte: „Die VG steht hinter uns. Das freut uns sehr.“ Laut Huhmann hielten sich die durch die Rallye verursachten Schäden diesmal auch in „gut regulierbaren Grenzen“. Sieger Rexhausen verursachte bei seinem Ausritt jedenfalls gar keine, schließlich bretterte er ja genau in einen Feldweg...

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