Mit einem guten Gefühl startet Marijan Griebel am Wochenende in die Deutsche Rallye-Meisterschaft (DRM). Der amtierende Champion aus Hahnweiler im Kreis Birkenfeld nimmt die Strecken der Rallye Sulingen mit einem Sieg im Gepäck in Angriff. Griebel und seine Co-Pilotin Ella Kremer haben sich bekanntlich bei der Osterrallye in Zerf der Konkurrenz gestellt, um sich auf die DRM vorzubereiten.
Der Vorbereitungsplan ging auf. Nicht nur, weil Griebel die Rallye dominierte und gewann. Das war vom vierfachen Deutschen Meister in seinem neuen Skoda Fabia RS Rally durchaus zu erwarten. Vielmehr konnte der Hahnweilerer seine Generalprobe für den nächsten nationalen Titelkampf nutzen, um sich „einzufahren“.
Mit 45,1 Sekunden Vorsprung eine Klasse für sich
Griebel erzählt: „Gerade im ersten Loop, den ersten vier Wertungsprüfungen, habe ich schon hier und da gemerkt, dass eine lange Pause war. Nicht jeder Bremspunkt und nicht jede Kurve haben gepasst.“ Für den bald 36-Jährigen war das aber kein Problem. Lachend erläutert er: „Es war ja das Ziel bei der Osterallye, mich für meinen ersten DRM-Lauf diese Saison in Sulingen in Schuss zu bringen.“ Das gelang Griebel, der die Veranstaltung in Zerf lobte: „Die Osterrallye ist toll organisiert und bietet anspruchsvolle Wertungsprüfungen. Für mich war das der perfekte Test.“
Am Ende war Griebel vor Tausenden Zuschauern eine Klasse für sich. Er bretterte eine Bestzeit nach der anderen und gewann letztlich mit 45,1 Sekunden Vorsprung. „Es freut mich sehr, dass ich mit Ella ihren ersten Gesamtsieg einfahren durfte“, verkündete der Hahnweilerer. Viel Zeit zum Feiern ist nicht geblieben, denn schon am Wochenende startet für Griebel die Mission Titelverteidigung in der Deutschen Meisterschaft.
Reglement sorgt für Griebels Verzicht im Erzgebirge
In Sulingen findet am Freitag und Samstag bereits der zweite Lauf zur DRM statt. Bei der ersten Veranstaltung, der Rallye Erzgebirge, war Griebel nicht am Start. Der Grund dafür liegt im Reglement. Grundsätzlich besteht die DRM aus sieben Läufen, aber jeder Fahrer ist nur bei sechs davon punktberechtigt. „Da meine beiden Meisterschaftskonkurrenten aus der Region der Rallye Erzgebirge kommen, war es für mich aus taktischer Sicht die beste Wahl, gleich zu Beginn meinen Streichlauf einzusetzen“, erklärt Griebel und verweist auf Julius Tannert und Philipp Geipel, die ihn im Verlauf der Meisterschaft wohl wieder am schärfsten unter Druck setzen werden. Geipel setzte sich im Erzgebirge übrigens durch.
Am Wochenende in Sulingen will Griebel im Idealfall nachziehen, um die Basis für seinen fünften DRM-Titel zu legen. Viermal – 2018, 2021, 2023 und 2024 – hat der Polizeikommissar die Deutsche Meisterschaft bereits gewonnen. Nur Matthias Kahle war mit sechs Gesamtsiegen noch erfolgreicher. Griebel geht guter Dinge ins Rennen und stellt klar: „Die Titelverteidigung ist nicht einfach. Aber ich denke, dass wir gerüstet sind.“