Gutes Wochenende für Youngster
Fuchs: Gelungener Einstand in der ADAC GT4 Germany
Eine gelungene Premiere in der ADAC GT4 Germany feierte der 19-jährige Holzappeler Cedric Fuchs. Im 500 PS-Boliden Mercedes AMG GT4 konnte er in Oschersleben erste Akzente setzen.
Arnau Vinyals

Für den Holzappeler Cedric Fuchs lief es am ersten GT4 Germany Wochenende richtig gut. Allerdings ist die Luft in der Top-Liga recht dünn. Die Ergebnisse und Leistungen des Förderpiloten des ADAC Mittelrhein können sich sehen lassen.

Das Umfeld war schon unrealistisch. In den gleichen Boxen liefen die DTM-Fahrerstars umher, deren Poster noch zuvor im Kinderzimmer hingen. Die Rennen fanden vor voll besetzten Tribünen statt. Bei der Autogrammstunde unterschrieb er pausenlos die neuen Autogrammkarten mit seinem Namen, immer wieder kamen Fans und machten Selfies mit ihm. Cedric Fuchs aus Holzappel musste sich mehrfach kneifen, aber es war tatsächlich Realität. Der 19-jährige Förderpilot des ADAC Mittelrhein war in der Top-GT4-Liga angekommen.

Die ADAC GT4 Germany wird im Rahmen der DTM ausgetragen und im Free-TV übertragen. Die 40 hoch talentierten Piloten in ihren 20 Renn-Boliden kommen aus 15 Nationen, neben Europa auch aus Australien, Südafrika oder Jamaika. Gemeinsam mit seinem Teamkollegen Joel Mesch pilotiert Fuchs im Team von SR Motorsport by Schnitzelalm einen gut 500 PS-starken Mercedes AMG GT4. Ein großer Sprung für den Youngster des AMC Arzbach, gewann er im vergangenen Jahr doch noch den ADAC Tourenwagen Junior Cup im VW UP GTI mit lediglich 150 Pferdestärken.

Im freien Training am Freitag fuhr Fuchs die schnellste Zeit des GT4-Feldes, er relativierte dieses Resultat jedoch sofort: „Das ist noch nichts wert, wir wissen nicht, wer hier wie gepokert hat. Eine echte Standortbestimmung gibt es erst morgen beim Qualifying.“

Teamkollege Mesch, der bereits über zwei Jahre GT4-Erfahrung verfügt, fuhr den AMG-Mercedes im Qualifying für das Rennen am Samstag auf den dritten Startplatz. Diese geniale Position verteidigte er bis kurz vor der Rennhälfte mit dem obligatorischen Fahrerwechsel auf Fuchs. „In der Runde vor dem Fahrerwechsel geriet Joel kurz ins Kiesbett. Dabei sammelten seine Slick-Reifen viele Steine auf und das Auto vibrierte. Es fühlte sich für ihn an, als sei etwas kaputt gegangen und er kam in langsamer Fahrt in die Box“, erklärte Fuchs. Er übernahm nach einem kurzen Fahrzeugcheck das Steuer und ging auf dem letzten Platz wieder ins Rennen. Nach kurzer Zeit waren die Reifen wieder ‚steinfrei‘ und Fuchs begann eine sehenswerte Aufholjagd. In der verbleibenden Zeit fuhr er von Platz 20 bis auf den zwölften Platz nach vorne. „Wir haben letztlich noch das Beste aus der Situation gemacht“.

In der Quali für das Sonntagsrennen wurde für Fuchs die achtschnellste Zeit gestoppt. „Mir fehlten nur vier zehntel Sekunden auf die Pole, aber das Feld hier ist einfach so wahnsinnig dicht beieinander. Es ist unnormal, was da abgeht. Immerhin war ich der schnellste Neueinsteiger.“ Nach dem Start kämpfte sich Fuchs nach vorne und übergab den Mercedes zur Halbzeit auf dem fünften Platz an Mesch. Der konnte in seiner Hälfte nochmals einen Platz erobern und so wurden sie auf dem vierten Platz abgewunken, knapp hinter dem Podest.

„Es war ein gutes Wochenende,“ zog Fuchs eine sehr zufriedene Bilanz seines ersten ADAC GT4 Germany-Wochenendes. „Wir wissen noch, woran wir arbeiten müssen. Aber wir haben auch gezeigt, dass wir da vorne mitmischen können.“

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