Gereift ist Hesse, mit 18 Jahren schon Meister der ADAC TCR Germany, im RMG-Team von Stefan Reinhold aus Andernach.
2020 hatte sich BMW dazu entschlossen, seine 1979 gegründete erfolgreiche „Krabbelgruppe“, das eigene Juniorenteam, nach mehr als 40 Jahren wieder ins Leben zu rufen. Hesse, der sich seine ersten Sporen im Kartsport verdient hatte, war neben dem Briten Dan Harper und dem US-Amerikaner Neil Verhagen einer von drei vielversprechenden Nachwuchspiloten, denen man zutraute, BMW wieder ganz nach oben fahren zu können.
Gefördert vom Andernacher Stefan Reinhold
Ein hochwertiges, ganzheitliches und sehr intensives Ausbildungsprogramm wartete auf das Trio. Eine Maßnahme, die sich bald mit auch mit Siegen in der VLN-Langstreckenmeisterschaft am Ring im M6 GT3 und später in dessen Nachfolger, dem M4 GT3, niederschlagen sollte. Die drei wohnten zunächst in einer WG im italienischen Viareggio, bevor sie in eine gemeinsame Wohnung am Nürburgring umzogen. Im Fokus der Ausbildung standen also nicht nur fahrerische und mentale Weiterentwicklung, sondern auch das Erlernen sozialer Kompetenzen.
„Wir sind als Team zusammengewachsen und haben uns gegenseitig gepusht. Aber wir haben auch voneinander gelernt“, sieht Hesse einen der Hauptgründe dafür, dass er bereits in diesem frühen Alter ein fahrerisches Level erreicht hat, das ihn für ganz Großes prädestiniert. Es war die typische Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Die drei jungen Rennfahrer profitierten von den fortgeschrittenen Lehrjahren, die sie im Dienste der Münchner genossen. Und BMW hatte endlich wieder junge Hoffnungsträger, mit denen das Münchner Haus an erfolgreiche Zeiten unter Jochen Nerpasch anschließen konnte.
Eine Zukunft in der Formel 1?
Unter dessen Ägide stießen sich seine damaligen Schützlinge Eddie Cheever (USA), der Schweizer Marc Surer und der Schwabe Manfred Winkelhock die Hörner ab. Ihr Weg führte sie allesamt auf die höchste Stufe des Motorsports, in die Formel 1. Keine schlechten Aussichten also für den jüngsten Gewinner der Glickenhaus-Trophy in der Eifel.