Motorsport: Das ADAC GT Masters präsentiert sich auf der Eifelstrecke von seiner besten Seite
Eine Serie mit Feuer und Perspektive – das ADAC GT Masters auf dem Nürburgring
Einführungsrunde auf dem Nürburgring: Das ADAC GT Masters gastierte in der Eifel. Foto: Jürgen C. Braun
Picasa. Jürgen C. Braun

Vollgas auf dem Nürburgring: Das ADAC GT Masters machte auf der Eifelrennstrecke Station - und überzeugte durch einen neuen Ansatz.

Als selbst ernannte „Liga der Traumsportwagen“ gehörte die 2007 vom ADAC ins Leben gerufene Serie mit identischen GT3-Fahrzeugen als „GT Masters“ lange zu einem Motorsportpaket, das sich bei den Rundstreckenfans großer Beliebtheit erfreute. Als dann vor drei Jahren auch das Deutsche Tourenwagen Masters (DTM) statt der bis dahin gewohnten Class-One-Prototypen auf GT3-Fahrzeuge umstieg, um nicht ganz von der Bildfläche zu verschwinden, waren die deutlich langsameren Masters-GT3 auf einmal nur noch „Zweite Liga“.

Doch der Speed alleine entscheidet nicht über die Beliebtheit bei den Fans, über die Akzeptanz und vor allem über die Daseinsberechtigung auf der Rennstrecke. Im Rahmen des ADAC Truck Grand Prix hielt die jetzt mit einem veränderten Ansatz aufgestellte Serie mit bildschönen Fahrzeugen, die nicht nur optisch, sondern auch akustisch der DTM davonfahren, auf dem Nürburgring ihr nächstes Renn-Wochenende ab. Da war auf einmal neben den schwergewichtigen Racetruck-Kolossen ein zusätzlicher motorsportlicher Anreiz mit richtig Feuer am Start. Und das nicht nur im übertragenen Sinne.

Michael Schumachers Neffe am Start

Jeweils zwei Piloten teilen sich, so das Reglement, an einem Wochenende mit zwei Rennen ein Auto. Dass dabei die Namen der Kombattanten, wohl mit Ausnahme des Michael-Schumacher-Neffen David, nur den Eingeweihten ein Begriff gewesen sein dürften, schmälerte weder den sportlichen Wert der beiden Rennen mit vorgeschriebenen Boxenfenstern noch die Brisanz der Duelle. An der Startlinie präsentierten sich Fahrer aus elf Teams mit klangvollen Hersteller-Namen wie Mercedes-AMG, Porsche, BMW, Audi, Lamborghini, Aston Martin und Ferrari.

Um die Serie vor allem für hoffnungsvolle junge Piloten interessant zu machen und ihr eine Perspektive zu geben, sind reine Profi-Paarungen in den Autos nicht erlaubt. Eine sogenannte „Road-to-DTM-Wertung“ zeigt die Richtung an, in die es gehen soll. Das ADAC GT Masters versteht sich als Sprungbrett für junge Fahrer, die sich in der „Ersten Liga“ des GT3-Sportes ein Cockpit sichern wollen.

Der ADAC, unter dessen Patronat beide Serien ausgetragen werden, versteht sich dabei als Klammer und Motivator zugleich. Denn mindestens einer der beiden Piloten, die in einem Auto sitzen, muss die Fahrereinstufung Silber oder Bronze vorweisen. Der Preis: eine Förderung für die DTM 2025 in Form des Nenngeldes für die Einschreibung. Was sich auch auf das Teilnehmerfeld auswirkte: Nachdem in der vergangenen Saison teilweise weniger als zehn Autos am Start waren, schrieben sich in dieser Saison 17 Teilnehmer ein.

Feuer beim Nachtanken

Die Schlagzeilen des ersten Masters-Wochenendes in diesem Jahr schrieb das Haus Mercedes. David Schumacher und sein Partner Salman Owega aus dem Haupt Racing Team feierten auf dem Nürburgring nicht nur einen Doppelsieg, am Samstag und über die Sprintdistanz von 40 Minuten am Sonntag. Die HRT-Mannschaft überstand auch eine Schrecksekunde unbeschadet. Nach einem spektakulären Feuer beim Nachtanken im Samstagsrennen gab HRT zur allgemeinen Erleichterung schnell Entwarnung: „Keine Verletzten.“

Das Masters trägt sein nächstes Rennen in Belgien aus: Vom 30. August bis zum 1. September geht es auf der spektakulären Ardennen-Achterbahn von Spa-Francorchamps weiter.

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