13. Eifel-Rallye-Festival
Ein rollendes Museum mit 160 historischen Fahrzeugen
Das 13. Eifel-Rallye-Festival lockte wieder zahlreiche Zuschauer nach Daun.
Walter Jendl

Die 13. Eifel-Rallye-Festival ist Geschichte, die Teams haben ihre bunten Zelte in der zur Rallye-Meile umfunktionierten Innenstadt von Daun wieder abgebaut. Das Festival lockte wieder Zehntausende Fans aus Europa und darüber hinaus in die Eifel.

Lesezeit 6 Minuten

Das typische Eifelwetter zeigte auch bei der 13. Ausgabe des Eifel-Rallye-Festivals wer der „Herr im Haus“ ist. Das traditionelle Gruppenfoto vor der Veranstaltung absolvierten die mehr als 160 originalen oder originalgetreu nachgebauten Rallye-Boliden und deren Teams im Regen. Aber: Ab der technischen Abnahme bis hin zur abschließenden Rallye-Party am Samstagabend blieb es trocken und die Sonne verwöhnte das internationale Starterfeld und die ebenfalls aus ganz Europa angereisten Fans.

Nur Europa? Nein. Das Team James Blakemore und John Buffum war samt Ford Escort MK2 aus Vermont/USA angereist. Geoff Mayes kam aus Kenia angeflogen und war damit der Fotograf mit der weitesten Anreise. Auch 2025 war das Eifel-Rallye-Festival nicht nur das größte rollende Rallye-Museum, bei dem die Fans Fahrzeuge in Aktion erleben konnten, die ansonsten oft nur in Museen zu sehen sind. Parallel dazu entwickelt es sich immer weiter zu einem internationalen Klassentreffen der weltweiten Rallye-Szene.

Impressionen der Eifel-Rallye 2025-
Walter Jendl
Impressionen der Eifel-Rallye 2025-
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Walter Jendl
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Mit dem Belgier Thierry Neuville war der amtierende Rallye-Weltmeister in Daun und übernahm die Schirmherrschaft. „Als Ernst (Kopp) und Otmar (Anschütz) mich gefragt haben, ob ich Schirmherr werden wolle, hab ich erst mal gefragt, was so ein Schirmherr tun muss,“ erklärte Neuville augenzwinkernd. „Sie haben mir gesagt: Vor Ort sein und Autogramme schreiben. Da hab ich gedacht, das kann ich.“ Er ergänzte aber schnell: „Ich hätte aber auch so sehr gerne zugesagt. Ich mag diese besondere Veranstaltung, bei der ich bereits selbst mitgefahren bin, aber auch als Fan schon dabei war.“ Seine beiden Brüder, Yannik Neuville im Toyota Starlet KP60 und Tom Heindrichs (BMW M3), sorgten derweil im Vorauswagenfeld mit ihrer beherzten Fahrweise für reichlich gute Laune bei den Fans.

Neuvilles Weltmeister-Kollegen Stig Blomqvist und Nicky Grist genossen den Aufenthalt in Daun ebenso wie Dakar-Siegerin Jutta Kleinschmidt und die Deutschen Meister Reinhard Hainbach, Harald Demuth, Kalle Grundel, Ruben Zeltner, Georg Berlandy und Mark Wallenwein. Die VIP-Lounge wurde ergänzt durch John Buffum (Vierfacher US-Meister), Kim Boisen (Dänischer Histo-Meister), Bruno Ianniello (fünffacher Schweizer Bergmeister), Philippe Camandona (Schweizer Meister), Jorge Ortigao (Portugiesischer Vize-Meister) oder Ryan Champion (Britischer Vize-Meister). Dazu gesellten sich Käfer-Legende Herbert Grünsteidl, Safari-Legende Mike Kirkland, und der zweifache DRM-2WD-Champion und TV-Star Nicky Schelle.

„Das rollende Rallye-Museum ist Kulturgut.“
Jörg Hennig, Vorstand Sport des ADAC Mittelrhein

Jörg Hennig, Vorstand Sport des ADAC Mittelrhein und Sascha Söffing, sein Abteilungsleiter Sport waren bei ihrem Besuch begeistert. „Das ist eine wirklich außergewöhnliche und sehr internationale Veranstaltung, die ihresgleichen sucht. Sie strahlt eine Faszination auf die gesamte Region aus“, formuliert Hennig. „Hier ist die Welt zu Gast und die Bewohner der Vulkaneifel feiern das Festival mit Grillfesten entlang der Etappen. Das rollende Rallye-Museum ist Kulturgut und eines der absoluten i-Tüpfelchen der Veranstaltungen unserer ADAC-Ortsclubs. Mich persönlich fasziniert die breite Palette der teilnehmenden Fahrzeuge, die Spanne von klein über groß bis zu den richtigen Rallye-Raketen. Es sind diese Gegensätze, die das internationale Publikum begeistern. Als Vorstand Sport bin ich darüber hinaus erstaunt und erfreut, wie viele Menschen hier ehrenamtlich in die Organisation des MSC Daun eingebunden sind. Mit Jonas Gundert und Cedric Fuchs sind sogar zwei unserer Förderpiloten des ADAC Mittelrhein dabei und helfen.“

Otmar Anschütz, der Organisationsleiter und Vorsitzende des MSC Daun, ergänzte: „Ich bin stolz auf unser riesiges Team von nahezu 800 Helfern, von denen jeder in seinem Aufgabenbereich und in seiner Funktion dieses geniale Festival erst möglich macht.“ Große Zufriedenheit herrschte auch bei Reinhard Klein, der als Kopf von Slowly Sideways für die Zusammenstellung des Starterfeldes verantwortlich ist: „Unser Teilnehmerfeld verjüngt sich, wir hatten deshalb mehr Fahrzeuge aus der jüngeren Rallye-Vergangenheit am Start. Dabei ist es wirklich sehr kompliziert, beispielsweise die Technik eines der ersten WRC am Leben zu halten. Natürlich bringt das auch kleinere Probleme in der Startreihenfolge, wenn modernere Fahrzeuge auf die Autos der 60er treffen. Aber unsere Teams respektieren sich und gehen vorsichtig miteinander um.“

Dauner Werkstatt leistet „erste Hilfe“

Wie sehr sich die Teams mittlerweile um die Geschichtspflege kümmern, erläutert Klein an einem Beispiel: „Dieter Walterscheid hat in jahrelanger Arbeit seine Toyota Celica TA22 von 1974 aufgebaut und letztes Jahr hier erstmals beim Festival vorgestellt. Dann kam Pedro Ortigao vorbei, der zur damaligen Zeit in seiner portugiesischen Heimat Werksfahrer bei Toyota war. Er meinte nur, das Orange des Fahrzeuges sei doch etwas dunkler als damals. Walterscheid hat die Corolla umlackiert und dieses Jahr in der korrekten Farbe teilgenommen.“ Gegenseitige Unterstützung ist sowieso Ehrensache. Als bei Bruno Ianniello und Thomas Fuchs am Lancia Delta S4 ein Teil im Getriebe brach, brauchten sie dringend eine Hebebühne. Am Abschleppseil hängend fuhren sie an der Werkstatt von Renault Schäfer in Daun vorbei und hielten an. Dort wurde sofort eine Bühne geräumt, Werkzeug herbeigeschafft und die Werkstatt blieb bis zur erfolgreichen Reparatur offen. So konnten die Fans den Gruppe-B-Boliden, wenn auch mit etwas Verspätung, noch auf der abschließenden Demonstrationsstrecke genießen.

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