Zum insgesamt 26. Mal richtet am Samstag das Sportfahrer-Team Hunsrück (STH) seine Hunsrück Junior Rallye aus. Anders als im vergangenen Jahr ist die Veranstaltung diesmal nicht Teil des Kalenders der Deutschen Rallye Meisterschaft, doch alle Fans können sich sicher sein, dass die „kleine Hunsrück“ wieder ein besonderes Stück Motorsport bietet.
„Alles läuft wie gewohnt“, sagt der STH-Vorsitzende Wofgang Huhmann, der wieder als Organisationsleiter der Rallye fungiert. Tatsächlich hat die Hunsrück Junior Rallye auch diesmal wieder vier Wertungsprüfungen, die - je zweimal gefahren - auf eine Länge von knapp 64 Kilometern auf Zeit kommen. „Prüfung eins wird rund um den Steinbruch Juchem nahe Niederwörresbach gefahren, Prüfung zwei in Niederhosenbach, Prüfung drei in Mörschied und Prüfung vier in Hettenrodt“, informiert Huhmann.
Gutes Verhältnis trotz Schäden im Vorjahr
Kleine Änderungen an den Strecken hat das Sportfahrerteam Hunsrück diesmal allerdings vorgenommen. „Wir haben etwas weniger Schotter im Angebot, ganz einfach deshalb, weil wir im vergangenen Jahr zu viele Schäden hatten“, erklärt Huhmann, ehe er alle Schotter-Fans zu beruhigt: „Ein paar Meter sind schon noch dabei.“
Apropos Schäden. Im vergangenen Jahr verursachte die Hunsrück Junior Rallye ziemlich viele davon. Das STH beseitigte sie prompt, „aber natürlich waren die Bürgermeister in den Orten der Verbandsgemeinde Herrstein trotzdem nicht sonderlich amüsiert“, räumt Huhmann ein. Doch das gute Verhältnis der STH-Leute zu den Verantwortungsträgern in der VG half. „Wir haben miteinander gesprochen und wir sind dankbar, dass wir unsere Rallye auch diesmal in und um die vertrauten Orte veranstalten können“, betont Huhmann und ergänzt: „Wir fühlen uns hier einfach gut aufgehoben.“
Ohne Panzerplatte keine Mehrtages-Rallye
Im vergangenen Jahr war die Hunsrück Junior Rallye Teil der Deutschen Rallyemeisterschaft - und Marijan Griebel holte wichtige Punkte auf seinem Weg zum vierten Titel. Diesmal nahm die DRM keine kurze Rallye, also eine mit maximal 70 Kilometern auf Zeit, die an einem Tag veranstaltet wird, in den Plan auf. „Das im vergangenen Jahr dürfte eine einmalige Geschichte gewesen. So lange es genügend Anbieter von Zwei-Tages-Rundfahrten mit der entsprechenden Kilometerzahl finden, wird wohl keine Kurzrallye mehr im DRM-Kalender zu finden sein“, mutmaßt Huhmann.
Nun wünschen sich viele Fans, dass das STH wieder eine zweitägige Rallye veranstaltet. Der Verein ist im Prinzip nicht abgeneigt, kann eine solche Rallye aber nur stemmen, wenn ihm der Truppenübungsplatz Baumholder mit der berühmten Panzerplatte zur Verfügung steht. Nur so kann eine Hunsrück Rallye auf die notwendigen WP-Kilometer einer Zweitages-Rallye kommen. „Die Nutzung des Truppenübungsplatzes für uns scheitert derzeit an der militärischen Welt-Sicherheitslage“, stellt Huhmann klar und fügt hinzu: „Wir halten das durchaus im Auge und sind bereit, darüber nachzudenken, wenn sich die Sicherheitslage wieder beruhigt. Aber klar ist, eine Mehrtages-Rundfahrt hängt für uns von der Verfügbarkeit des Truppenübungsplatzes ab.“
Rallyezentrum in Veitsrodt
Keinen Zweifel lässt der STH-Vorsitzende daran aufkommen, dass der Verein mit der Junior-Rallye und dem aktuellen Format absolut glücklich ist. Wie im vergangenen Jahr befindet sich das Rallyezentrum auf dem Areal des Veitsrodter Marktgeländes, das Huhmann einmal mehr als „perfekt für so eine Veranstaltung“ lobte. Dort finden am Freitag auch die Dokumentabnahme und die technische Abnahme für die Teilnehmer statt, von dort nimmt am Samstag die Einführungsrunde ihren Lauf, und dort startet am Samstag um 12.30 Uhr auch das erste Fahrzeug. Der Zieleinlauf ist um 18.16 Uhr, die Siegerehrung um 21.45 Uhr geplant. Im Rallyezentrum gibt es auch Infomaterial und das Programmheft für die Zuschauer.
Wie gewohnt ist natürlich auch für die wahrscheinlich wieder vielen Rallyefans an der Strecke gesorgt. In Mörschied am Friedhof, in Hettenrodt an der Ranch, in Mackenrodt, in Kirschweiler und am Ortsausgang in Niederhosenbach stehen Verpflegungsstände.
WM-Teilnehmerin Claire Schönborn steuert den Voraus-Toyota
Die Zuschauer dürfen sich nicht nur über etwa hundert Rallyeteams und ihre Boliden freuen, sondern auch auf einen besonderen Gast, der das Vorausfahrzeug steuern wird. Die Hunsrückerin Claire Schönborn hat die weltweite Sichtung der FIA für den Platz einer Frau in der Junior-WM gewonnen. Nach dem Lauf in Portugal ist sie auch bei der Hunsrück Junior Rallye, bei der übrigens wieder Kim Oliver Rieth Rallyeleiter ist, am Start. Im Vorausauto gibt die 25-Jährige Gästen einen exklusiven Einblick in ihren Sport. Mit Rennoverall und Helm werden die Gäste auf dem Beifahrersitz in einem mit Sicherheitskäfig, Rennsitzen, Rallye-Fahrwerk und Allradantrieb ausgerüsteten Toyota GR Yaris angeschnallt und erleben jeweils eine Wertungsprüfung aus der Copiloten-Perspektive. „Wir freuen uns sehr, dass Claire Schönborn bei uns dabei ist“, sagt Huhmann, um dann lachend hinzuzufügen: „Den Gästen den Anzug hinterherzubringen und sie da reinzupellen und sie dann wieder vom Ziel der WP abzuholen, wird für uns womöglich der anstrengenste Teil der Rallye.“