Doppelsieg für Daniel Zils
Dany Mertens bleibt bei schwerem Unfall unverletzt
Einen Klassensieg feierten die Brüder Jürgen und Achim Nett, der auch noch gleich seinen Geburtstag mitfeiern durfte, mit Christoph Dupré im Audi (vorn).
Ottmar Arenz

Ein schwerer Unfall, Doppelerfolg für den Bendorfer Daniel Zils und Klassensieg für Geburtstagskind Achim Nett – das zweite Langstreckenrennen auf dem Nürburgring hatte einiges zu bieten.

Unterschiedlicher hätte die Bilanz für die Teams der heimischen Motorsportler beim zweiten Langstreckenrennen (NLS) auf dem Nürburgring der erstmals ausgetragenen ADAC Ruhrpott Trophy nicht sein können: Ein schwerer Unfall mit weitreichenden wirtschaftlichen Folgeschäden für das Müllenbacher Team Mertens Motorsport, aber Gott sei Dank ohne Verletzungen. Dagegen ein perfekter Tag für den zweifachen Champion Daniel Zils aus Bendorf und ein Klassensieg für Geburtstagskind Achim Nett.

Beim Tagessieg des Porsche 911 GT3 R in der Besetzung Dorian Boccolacci/Alessio Piccariello von Falken Motorsports erlebte das Team von Mertens Motorsport schon in der ersten Runde eine Schrecksekunde. Dany Mertens fuhr den Start im Hyundai I30N, hatte in der Anfahrt zum Schwalbenschwanz einen Geschwindigkeitsüberschuss, setzte rechts zum Überholen eines Porsche an, doch der Hyundai wurde am Heck in Mitleidenschaft gezogen. Es folgte ein mehrfacher Überschlag, ein zweiter Einschlag in die Leitplanke, als auch noch ein BMW, offensichtlich auf Betriebsmitteln ausgerutscht, in den Unfall verwickelt wurde.

„Dany war okay, aber das Auto ist nicht mehr aufzubauen. Außer dem Motor ist da nichts mehr zu gebrauchen.“
Mertens Kollege Alex Schneider (AC Mayen) nach dem schweren Unfall

„Dany war okay, aber das Auto ist nicht mehr aufzubauen. Außer dem Motor ist da nichts mehr zu gebrauchen“, meinte der für den AC Mayen startende I30N-Pilot Alex Schneider, der den Start des Rennens vom Boxendach aus verfolgte. „Ich bekam aber schon bald einen Anruf von der Box, dass ich runterkommen sollte. Dany hätte einen schweren Unfall gehabt. Wir haben aber schon einen Plan, wie es weitergehen soll“, sagte der 25-jährige Eifeler.

Das dritte Langstreckenrennen am 10. Mai wird das Trio Mertens/Schneider/Gupta in einem I30N Hatchback bestreiten. Danach soll wohl ein neues Auto aufgebaut werden. Bewundernswert, mit welcher Zuversicht, die Mertens-Crew nach den beiden ersten Rennen, in denen sie arg vom Pech verfolgt wurde, weitermacht.

Daniel Zils aus Bendorf in seinem Porsche Cayman (vorn).
Ottmar Arenz

Einen perfekten Renntag durfte dagegen der zweifache NLS-Champion Daniel Zils aus Bendorf verbuchen. Zunächst ein Klassensieg im V6 für Produktionswagen bis 3,5 Liter Hubraum Porsche Cayman, nachdem Zils als Startfahrer von Position zwei aus in das Rennen gegangen war. „Ich hatte direkt nach dem Start die Führung übernommen, die wir bis zum Ende des Rennens nicht mehr abgaben“, erzählte der Bendorfer anschließend. Auf dem BMW 330i in der VT2 RWD-Wertung, war zunächst der Eifeler Philipp Leisen auf die Strecke gegangen, bevor der Irreler das Auto nach seinem Stint an Zils übergab. Philipp Stahlschmidt fuhr den Klassensieg nach Hause.

Der doppelte Klassensieger Zils erhielt als Belohnung auch noch den seit Saisonbeginn neu ausgelobten Award als „Driver of the day“. Für die Klassensiegerpokale, so die Interessengemeinschaft Langstrecke, die den neuen Preis ausgelobt hat, müsse Zils „wohl bald eine eigene Halle anmieten“. Deren 115 hat er bereits gesammelt.

Der Gesamtsieger: der Porsche 911 GT3 R in der Besetzung Dorian Boccolacci/Alessio Piccariello von Falken Motorsports.
Ottmar Arenz

Einen „grandiosen und vollkommen verdienten Sieg“ (O-Ton) feierten die Brüder Jürgen und Achim Nett, der auch noch gleich seinen Geburtstag mitfeiern durfte, mit Christoph Dupré im Audi. Der Sieg ist umso höher zu bewerten, als man die technischen Veränderungen, die man sich auf die Agenda geschrieben hatte, nach dem Abbruch des Trainings nicht mehr ausführen konnte. Nach technischen Problemen im Qualifying ging das Team von Position drei in der Klasse ins Rennen.

Trotz eines Plattfußes bei der Anfahrt zur Startposition kam Startfahrer Jürgen Nett „auf Glockenschlag“ zum Start. Nach 20 Sekunden Rückstand, auch bedingt durch die Auswirkungen des Mertens-Unfalls auf Michael Bohrer, hatte auch der Konkurrent technische Probleme und es entwickelte sich ein Rennen Kopf an Kopf, auch bedingt durch Code-60-Phasen. „Es war ein harter, aber fairer Kampf in den beiden letzten Runden, mit dem besseren Ende für uns“, freute sich Jürgen Nett.

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