Nach durchwachsenen Resultaten mit viel Pech auf der Strecke oder Kummer mit der Defekthexe zum Saisonauftakt der Nürburgring Langstreckenserie (NLS) am 22. März, der 70. ADAC Westfalenfahrt, wollen die heimischen „Marathonis“ beim zweiten Rennen an diesem Samstag (ab 12 Uhr), der ADAC Ruhrpott Trophy, nach vier Stunden ein besseres Fazit ziehen als vor fünf Wochen. Lediglich Ex-Meister Daniel Zils (Bendorf) konnte wie gewohnt als Doppelstarter im Team Adrenalin Motorsport zufrieden sein. Der Porsche- und BMW-Pilot hofft erneut, auf beiden Autos die volle Punkte-Ernte einfahren zu können.
Taktik und ein glückliches Händchen beim Reifenroulette spielen bei der Frage nach der Endplatzierung in der Klasse oft eine genau so große Rolle wie das Geschehen auf der Strecke. Das war auch bei Daniel Zils zum Saisonauftakt nicht anders: „Trotz einer falschen Reifenwahl vor dem Start und der Anfahrt an die Box direkt nach der Einführungsrunde fuhren wir danach ein perfektes Rennen und stellten den Cayman als Klassensieger ab. Aber am Ring weiß man nie, wie die Witterungsverhältnisse sein werden. Wir hoffen, dass wir am Samstag im Qualifying mit beiden Autos eine freie Runde erwischen um möglichst jeweils von der Pole aus ins Rennen gehen können“, sagt Zils, der in der Regel auf dem Porsche das vierstündige Rennen eröffnet.
Neuer Partner für Daniel Zils
Auf dem BMW 330i hat Zils in diesem Jahr nach dem Abschied von Moran Gott, der sein eigenes BMW-Projekt bei der NLS in dieser Saison durchzieht, einen neuen Teamkameraden bekommen. Der Münchener Philipp Stahlschmidt hat die Rolle des Israeli eingenommen. Zum Saisonauftakt absolvierte Stahlschmidt den Start im BMW, übergab an Philipp Leisen und Zils fuhr den Klassensieg nach Hause. „Wenn das am kommenden Samstag genau so laufen würde, wäre das natürlich optimal für uns.“
Das Team von Mertens Motorsport (Müllenbach), das mit zwei Hyundai I30N mit großen Ambitionen in Bezug auf die Gesamtwertung der NLS die Saison aufgenommen hatte, musste gleich im ersten Rennen einen herben Rückschlag hinnehmen. Akshay Gupta, der mit Daniel Mertens und Alex Schneider die Besatzung des I30N #491 bildet, verunfallte und verlor vor dem Karussell einen Reifen. Dem Fahrer selbst passierte zwar nichts, das Rennen war aber gelaufen. Am Samstag will der für den MSC Adenau startende Rennstall das Pech vergessen lassen und in die Entscheidung über den Klassensieg eingreifen.
Nett-Brüder gehen motiviert an den Start
Die Nett-Brüder Jürgen und Joachim aus Mayen und Mendig hatten im Audi RS3 gemeinsam mit Christoph Dupré (Schiffweiler) zum Saisonauftakt zunächst mit technischen Problemen zu kämpfen, konnten diese aber noch rechtzeitig beheben. Allerdings kam im Rennen schon in der zweiten Runde in der Hatzenbach das Aus, nachdem Jürgen das Hinterrad-Differential platzte. „Ich musste eine Ölspur ziehen, worauf der eine oder andere ausgerutscht ist, was natürlich sehr traurig war.“
Nett konnte sich noch über die gesamte Runde in die Box retten. „In 50 Minuten haben wir das Differential getauscht, um die restlichen drei Stunden zum Testen zu nutzen. Das haben wir auch gemacht, ein paar Sachen ausprobiert und jetzt gehen wir motiviert am Samstag beim nächsten Rennen an den Start.“
Ford Mustang mit Achtzylinder-Sound
Nachdem es zum Saisonauftakt einen Zuschauerrekord an beiden Strecken gab, hoffen die Fans am Samstag während der vier Stunden von NLS 2 vor allem auf mehr Renn-Fortune der neuen Ford Mustang GT3, die mit ihrem „bärigen“ Achtzylinder-Sound auf der Nordschleife nachdrücklich auf sich aufmerksam machen.