Der neue PDC-Steeldart-Weltmeister ist gekrönt. Der nur 17-jährige Brite Luke Littler ist der neue König im Darts-Zirkus, holte sich am Freitag in beeindruckender Manier den Titel mit einem 7:3-Finalsieg gegen den Niederländer Michael van Gerwen. Der E-Dart-König von Dohr ist – wieder einmal nach drei Jahren Pause – der Brachtendorfer Markus Johann.
Gefühlt doppelt so groß und um einiges älter als Littler zeugte das, was Johann in der heißen Turnier-Schlussphase ins Board nagelte, von ganz großer Klasse. Denn in den Finalduellen gegen den Mayener Dennis Becker (der hatte sich ungeschlagen über die „Gewinnerseite“ der Auslosung in die Finals gespielt) siegte er zweimal mit 2:0 und sammelte dort noch schnell nebenher die meisten 180er-Aufnahmen ein (zwei) und spielte das „Höchste Finish“, indem er 121 mit drei Pfeilen auf „Null“ brachte. Für die beiden Legs im Halbfinale gegen seinen Teamkameraden der „Blauen Jungs Brachtendorf“, dem Roeser Benedict Spengler, der Dritter wurde, benötigte er gar nur 31 Darts, was einem Drei-Dart-Average von fast 97 entspricht. Zwei 180er-Aufnahmen gelangen übrigens auch Thomas Schomich (Mayen) und Florian Westhöfer (Faid), sie wurden dafür wie Johann ebenfalls geehrt.

Bei den Damen – die nur neun Anwesenden spielten den Modus Jede-gegen-jede – siegte wie im Vorjahr Gina Liebich aus Mayen, diesmal vor der punktgleichen Katharina Sesterhenn aus Grenderich. Zwar gewann Sesterhenn den direkten Vergleich, bei Punktgleichheit zählte in Dohr jedoch das Leg-Verhältnis, hier hatte Liebich die Nase leicht vorn. Dritte wurde Anny Kaulen aus Wallenborn.
Randnotiz: Unter den 112 Herren fand sich auch Fußball-Rheinlandligakicker Lars Oster wieder. Oster wurde unter der Fahne des DC Blaue Jungs Brachtendorf toller Neunter und bewies somit zum bekannt feinen Füßchen auch Gefühl im Wurfarm. Generell scheint für das Turnier in der Dohrer Grundschulturnhalle zu gelten: Das Niveau steigt von Jahr zu Jahr, 25 bis 30 ambitionierte Werfer sorgten für starke Schlusspartien mit vielen Highlights. Und: Die Sieger von 2023 und 2024, Andre Mönch aus Gevenich und Marc Widerstein aus Mayen, landeten mit je zwei Siegen nur im Mittelfeld der Konkurrenz.
Wermutstropfen: Mehr als 30 Frauen sagen ab
Organisator Oliver Görgen vom Ausrichter Dorfgemeinschaft Dohrer Bolzplatz und Funk/Hilfe-Motorsport Dohr zog zufrieden Bilanz nach der 17. Auflage: „Es hat wieder alles gut funktioniert.“ Und an die zahlreichen Helfer im Hintergrund hatte er natürlich auch gedacht: „Man ist nur so gut, wie die Leute hintendran.“ Ein kleiner Wermutstropfen blieb dann dennoch, wenngleich dieser nicht zu verhindern war: „Es haben mir über die vergangenen Wochen bestimmt 30 Frauen für das Turnier abgesagt“, erzählte Görgen von vorwiegend grippebedingtem „Nichterscheinen“ der Damen. Die Pfeilewerfer an der Mosel halten die Füße jedenfalls nicht lange still, am nächsten Wochenende (10./11. Januar) geht es bereits weiter – und zwar mit dem 8. Wajos-E-Dart-Cup im Gemeindehaus in Ediger-Eller.