Denn jeweils um gut eine halbe Minute lag der 46-Jährige bei den beiden zuvor durchgeführten Rennen hinter Zenz. Einen Tagessieg hatte dieser weder in Bremm noch Kaisersesch einfahren können. Doch die Gewinner dieser Rennen beendeten die COC-Serie nicht. Auch Zenz stand kurz vor der Absage seines Starts beim Nikolaus-Crosslauf. Grund: eine Erkältung. Noch weniger Tage vor dem Rennen lief seine Nase. „Ich wollte unbedingt durchkommen“, erzählte Zenz. Denn weil die COC-Serie durch die Absage des Wertungslaufs in Laubach auf drei Rennen geschrumpft war, gab es kein Streichresultat.
Das machte sich auf dem Sieben-Kilometer-Parcours rund um den Sportplatz der SG Auderath/Alflen bemerkbar. Nicht Zenz, sondern Feilen übernahm bereits kurz nach dem Start die Führung. Zenz lief zunächst an zweiter Position. Doch spätestens nach zwei der vier Runden war ersichtlich, dass ihm die Erkältung noch mehr in den Knochen steckte, als gedacht. Dazu kam das fehlende Training und im Nacken ein sich im Topform befindender Seniorenläufer Horst Schümmer.
Mitte der letzten Runde stürmte der 64-Jährige an Zenz vorbei und noch bis auf 23 Sekunden an Feilen heran. Zenz trabte den letzten Kilometer nur noch zu Ende. Der Serien-Gesamtsieg schien angesichts des großen Rückstands auf Feilen futsch. Denn beide Läufer kamen in der Summe auf acht Platzierungspunkte. Bei Punktgleichheit entscheidet die Summe der erzielten Einzelzeiten. Und da hatte Zenz doch gerade noch genug Druck machen können. Zwei Sekunden schneller war er am Ende als Feilen. So knapp war bisher noch keine Entscheidung bei bisher 35 COC-Serien ausgefallen.
Der Neustart nach zwei wegen Corona ausgefallen Crosslaufserien verlief insgesamt schleppend. Beim Finallauf kamen nur 52 Läufer ins Ziel. Das mag zum einen der winterlichen Witterung geschuldet gewesen sein. Zum anderen hat der letzte Serienlauf tendenziell weniger Teilnehmer, weil diejenigen, die sich keine Chancen mehr ausrechnen, zu Hause bleiben. Aber mit im Schnitt 68 Teilnehmern pro Veranstaltung hatte die COC-Serie so wenige Teilnehmer wie zuletzt um die Jahrtausendwende. Beim Nachwuchs gebe es viel Nachholbedarf, sagte der Cochem-Zeller Leichtathletik-Kreisvorsitzende Theo Zenz.
Dass es noch motivierte junge Läufer gibt, zeigte sich auf der Mittelstrecke. Mit Lisa Weberskirch vom TuS Kaisersesch und Tim Fuhrmann vom TV Cochem gewannen zwei Jugendliche die Tages- und auch die Serienwertung. Die 16-jährige Weberskirch behielt mit drei Siegen eine blütenweiße Weste. Auch wenn Zeiten bei Cross-Rennen nur bedingt aussagekräftig sind, dass sie über die 3,5-Kilometer-Distanz des Nikolauslaufs mit 16:31 Minuten die drittbeste je auf dieser Strecke erzielte Zeit aufstellte, deutet ihr Potenzial an. Fuhrmann siegte in 14:51 Minuten trotz eines Sturzes vor seinem Vereinskameraden Lennart Mohr.