Innovativ waren die Macher der LLG Hunsrück beim Argenthaler Quarzit Adventstrail schon immer. Die Wertung nach mit Altersklassenfaktoren, sodass sich auch der Läufer im Rentneralter mit dem 20-Jährigen messen kann, sucht weit und breit seinesgleichen. Christbaumkugeln an den Bäumen entlang der Strecke – wo findet man das sonst?
Bei der achten Auflage am 1. Dezember gibt es nun erstmals eine Sprintwertung. Schauplatz ist die sogenannte Eidahler Wand. Der 340 Meter lange Anstieg mit durchschnittlich 13 Prozent ist auf der 11,8 Kilometer zählenden Mittel- und den 17,6 Kilometer der Langdistanz sowieso der Scharfrichter. „Das geht in Serpentinen auf einem schmalen Pfad hoch. Den Weg haben wir angelegt, als wir vor drei Jahren die Strecke geändert haben“, erklärt der LLG-Vorsitzende Dirk Müller.
An der Eidahler Wand trennt sich die Spreu vom Weizen
An der Eidahler Wand trennt sich die Spreu vom Weizen. Jetzt loben die Adventstrail-Organisatoren einen Preis für die Schnellsten auf diesem Abschnitt aus: Wer wird Königin, wer König der Eidahler Wand? Oder in Kurzform: Wer holt den QOM und den KOM? Wer wird Queen, wer King of the Mountain? Voraussetzung um an der Wertung teilzunehmen ist, dass man seinen Lauf auf der Fitnessapp Strava aufzeichnet, bei der die Eidahler Wand als sogenanntes Segment angelegt ist. Für diese Abschnitte werden in der App Bestenlisten geführt. Die Tageswertung am 1. Dezember wird als Grundlage für die Adventstrail-Sprintwertung herangezogen.
Wer nun aber denkt, es reicht, einmal die 340 Meter hinauf sprinten und dann zurück zu Start und Ziel und gemütlich auf die Siegerehrung warten, hat sich geschnitten. Insgesamt 250 Euro an Prämien für die drei schnellsten Frauen und Männer sind ausgelobt. Dazu eine Glocke, die die schnellste Frau und der schnellste Mann ähnlich wie die Olympiasieger von Paris läuten können. Aber in die Sprintwertung kommt nur, wer auch die komplette Mittel- oder Langstrecke des Adventstrails absolviert. „Man muss den Lauf beenden“, betont Müller. Wie schnell ist zwar egal, aber um die knapp 12 oder 18 Kilometer kommt man nicht herum.
Im Mittelpunkt stehen weiterhin die kompletten Distanzen
QOM und KOM der Eidahler Wand werden aber nur ein Teilaspekt des Adventstrails sein. Im Mittelpunkt stehen weiterhin die kompletten Distanzen. Außer der Mittel- und Langstrecke gibt es weiterhin die 2,9-Kilometer-Sprintdistanz. Beim Nachwuchs wird in diesem Wettbewerb eine Ausnahme von der Wertung mit Altersklassenfaktor gemacht. Die Sieger der Kategorien U12 bis U18 werden wie üblich geehrt. Auf Mittel- und Langstrecke kommen jeweils die nach Altersklassenfaktor sechs schnellsten Frauen und Männer auf die Bühne. Die Sieger erhalten eine handgefertigte Quarzittrophäe. Außerdem gibt es Sonderpreise für Streckenrekorde. Aber auch wer nicht rennen, sondern die Landschaft genießen will, kann gewinnen. Das coolste Teilnehmerfoto wird ebenso prämiert, wie erstmals auch Weihnachtsbaumkugeln der Teilnehmer. „Jeder soll möglichst eine Weihnachtsbaumkugel mitbringen, um einen gemeinsamen Weihnachtsbaum zu schmücken“, sagt Müller.
Die Anmeldungen liegen sechs bis sieben Prozent über denen des Vorjahres.
Dirk Müller, LLG Hunsrück
491 Läufer im Ziel verzeichnete der Adventstrail 2023. „Die Anmeldungen liegen sechs bis sieben Prozent über denen des Vorjahres“, sagt Müller, der einen Zuwachs von Läufern aus der näheren Umgebung sieht. Das Konzept und die reizvolle Strecke lockt aber seit Jahren auch Läufer aus anderen Bundesländern an. So war beispielsweise Dieter Baumann schon da. Der Olympiasieger von 1992 machte aus dem Adventstrail einen Genusslauf und ließ sich die Rezepte der Weihnachtsplätzchen, die an den Verpflegungsstationen ausgegeben werden, aufschreiben.
Auch nachdem etliche Vereinsmitglieder – vor allem um die Gruppe von Trainer Andreas Liesenfeld die LLG Hunsrück in Richtung TSV Emmelshausen – verlassen haben, gebe es kein Helferproblem beim Adventslauf, sagt Müller: „Zuerst dachten wir, es wird kompliziert, aber jetzt haben wir mehr als vorher.“ Außer aus dem etwa ein Dutzend Personen umfassenden engeren Kern des Organisationsteams werden am Wettkampfwochenende rund 40 Ehrenamtliche im Einsatz sein.