Leichtathletik: Schwache Beteiligung am Volkslauf des TV Odernheim - Zwei Heimsiege über die Mitteldistanz
Wenig Teilnehmer, aber schnelle Zeiten: Fiedler jagt am Disibodenberg Bestzeiten
Disibodenberglauf 2024
Los geht's: Die Teilnehmer am Volkslauf rund um den Disibodenberg verlassen den Ortskern Richtung Eselspfad. Langstrecken-Sieger Fabian Fiedler (Startnummer 135) zeigt bereits an, wo es langgeht. Auch Mittelstrecken-Sieger Moses Dongus (98) bringt sich in Position. Links neben ihm die Zweite bei den Frauen, Ramona Klein (90). Foto: Klaus Castor
Klaus Castor

Der Pakt mit dem Wettergott ist fester Bestandteil des Volkslaufs rund um den Disibodenberg, den der TV Odernheim bereits zum 36. Mal ausrichtete. Von den angekündigten Regenfällen keine Spur, dafür ließ sich sogar mal die Sonne blicken und bescherte den (wenigen) Läufern, die nach Odernheim gekommen waren, optimale Bedingungen.

Lesezeit 3 Minuten

„Wir haben eine Delle zu verzeichnen“, musste sich Lothar Dongus, einer der Organisatoren, eingestehen. Er fügte an: „Ein vergleichbares Tief hatten wir vor einigen Jahren schon einmal, dann wurde es wieder deutlich besser. Wir haben immer gesagt, wenn die Teilnehmerzahlen unter die 100 sinken, hören wir auf. Daran sind wir knapp vorbeigeschlittert.“ 117 Läufer hatten sich angemeldet, exakt 100 erreichten das Ziel. Dongus erläuterte: „Also bieten wir den Lauf im nächsten Jahr wieder an, dann müssen wir es aber anders angehen, vor allem mehr Werbung im Vorfeld machen.“

Ein Problem, das auch der Langstrecken-Sieger Fabian Fiedler erkannt hat: „Der Lauf ist einfach super-schön. Es ist sehr schade, dass er so gering frequentiert ist, aber selbst ich musste nachfragen, um an Infos zu kommen.“ Fiedler hatte sich kurzfristig angemeldet, da lange nicht klar war, ob er es zeitlich packt, an der Startlinie zu stehen. „Im Auge hatte ich den Lauf aber schon länger, nachdem ich wusste, dass er stattfindet“, berichtete der für die Triathlon-Abteilung des LC Bingen startende Leichtathlet.

Läufer kämpften sich nach oben

Er war die erste Runde extrem schnell angegangen, weil er unbedingt die Segmente-Bestzeiten, die auf der Internet-Plattform Strava gelistet waren, toppen wollte. Zwei der drei Prestigeobjekte sicherte er sich denn auch, einen, den über den legendären Eselspfad, verpasste er um eine Sekunde. Die guten Zeiten verblüfften auch deshalb, weil der Eselspfad nach den starken Regenfällen an den Tagen zuvor an einigen Stellen rutschig war. Doch alle Läufer kämpften sich den Anstieg sicher nach oben.

Fiedlers Rennsieg stand zu keinem Zeitpunkt zur Debatte. Mit 34:54 Minuten hatte er auf den zehn Kilometern mehr als neun Minuten Vorsprung auf den Zweiten Erik Schulz von den ROKland Runners. Starker Dritter wurde Oliver Justus vom LC 80 Bad Kreuznach. Schnellste Frau war Jutta Streit von den Lauffreunden Naheland Bad Kreuznach mit 49:15 Minuten.

Zwei Heimsiege

Über die Mitteldistanz von fünf Kilometern gab es zwei Heimsiege, und dabei ging es auch deutlich spannender zu. Moses Dongus vom TV Odernheim hatte wieder einmal die Nase vorn, doch mit 18:41 Minuten lag er nur zehn Sekunden vor Benjamin Oertel vom Pro Gesundheit Running Team. Rang drei ging an Felix Müller von der LLG Hunsrück, der ebenfalls unter 20 Minuten blieb.

Bei den Frauen lief Iris Walter als Erste über die Ziellinie. Die für den TV Meisenheim startende Leichtathletin arbeitet in Odernheim und kennt die Strecke ebenfalls sehr gut. 23:58 Minuten wurden für sie gestoppt. 41 Sekunden hinter ihr folgte Ramona Klein. Die Fußball-Schiedsrichterin schaute begeistert auf ihre Tracking-Uhr, die ihr eine Spitzenzeit signalisierte, und freute sich dementsprechend über den guten Auftritt. Die Frau vom ASV Seesbach gehört zu den Stammgästen in Odernheim, aber vor allem in der Bad Kreuznacher Laufserie. Auch in diesem Jahr hat sie dank des Starts am Disibodenberg noch kein Rennen verpasst. Platz drei ging ebenfalls an eine Läuferin, die aus einer anderen Sportart bekannt ist. Basketball-Landesliga-Spielerin Rebecca Lunkenheimer von den Lauffreunden Naheland Bad Kreuznach sicherte sich den dritten Platz auf dem Treppchen.

Nachwuchs ist ebenfalls dabei

Neben den dünn-bestückten Rennen der Erwachsenen über den Eselspfad und vorbei an der Klosterruine gab es im Dorfkern auch Läufe für den Nachwuchs. Mit Feuereifer wetteiferten die Kinder und Jugendlichen um die Plätze. Medaillen und Urkunden gab es bei der Siegerehrung in der Sporthalle des TVO.

„Die geringe Teilnehmerzahl ist auch deshalb so schade, weil es in Sachen Organisation gut klappt bei uns. Helfer hatten wir ausreichend, Kuchenspenden auch“, berichtete Lothar Dongus und fügte an: „Zudem ist es uns gelungen, junge Ehrenamtliche ins Organisationsteam einzubinden, beispielsweise im Wettkampfbüro. Das machen die total super. Und auch deshalb wäre es schade, wenn sich der Lauf irgendwann mal nicht mehr rentieren würde.“

Top-News aus dem Sport