Leichtathletik LG-Sieg-Talent bleibt über 400 Meter unter 50 Sekunden - Landestitel auch für Lea Lemke im Hochsprung - Schneiders Achtungszeichen
Über 400 Meter unter 50 Sekunden: Lucas Schuhen stürmt auf Platz zwei in Deutschland
Rheinland-Pfalz-Meister und aktuell Zweitbester in der deutschen U 18-Jahresbestenliste über 400 Meter: Lucas Moritz Schuhen sorgte für einen der Höhepunkte bei den Landestitelkämpfen in Eisenberg. Foto: René Weiss/Archiv
rwe

Eisenberg. Bei der LG Sieg ist man über die 400-Meter-Strecke erfolgsverwöhnt. Mit Jonas Mockenhaupt und Co. dominiert man seit Jahren auf rheinländischer, mitunter auch auf Landesebene das Geschehen über die Stadionrunde, und jetzt steht das nächste vielversprechende Talente auf dieser so verdammt harten und trainingsintensiven Distanz in den Startlöchern. Lucas Moritz Schuhen kann sprinten, beherrscht den Weitsprung und zählt seit Samstagnachmittag zu den besten U 18-Läufern Deutschlands über 400 Meter. Schuhen stürmte im pfälzischen Eisenberg bei den Rheinland-Pfalz-Meisterschaften der Aktiven und U 18-Jugendlichen in 49,74 Sekunden nicht nur überlegen zur Goldmedaille (drei Sekunden Vorsprung auf den zweitplatzierten Timothy Erpenbach von der LG Einrich), sondern – und das ist noch bemerkenswerter – auf den zweiten Rang der deutschen Jahresbestenliste seiner Altersklasse, und das als jüngerer U 18-Jahrgang. Bislang war nur Willy Stollhoff vom LAC Erdgas Chemnitz noch einen Wimpernschlag schneller (49,70).

Schuhen katapultierte sich mit diesem Parforceritt zudem auf Rang zwei der Ewigen Bestenliste der LG Sieg. Nur der ehemalige Deutsche Jugendmeister Sascha von Weschpfennig steht mit seinen 1988 in Budapest gelaufenen 49,38 Sekunden noch vor ihm. Schuhen, für den die deutsche Jugendmeisterschaft im Juli in Rostock kommen kann, sorgte für die Leichtathleten aus dem Kreis Altenkirchen in Eisenberg für den Höhepunkt schlechthin, wobei noch ein zweiter Titel heraussprang. Ebenfalls durch ein U 18-Talent, das schon deutschlandweit von sich Reden machte. Lea Lemke gewann bereits zum vierten Mal in Folge den Landesmeistertitel in ihrer Paradedisziplin Speerwurf. 40,48 Meter waren sehr ordentlich, hatte sich die erfolgreiche Nachwuchsathletin des VfB Wissen am Tag zuvor eine Schnittverletzung zugezogen. Im Hochsprung bedeutete 1,50 Meter zudem Platz zwei.

Den verbuchte etwas überraschend auch Michelle Schneider. Sie hatte zwar bereits in den vergangenen Wochen, unter anderem bei der Rheinlandmeisterschaft in Hamm, ihre starke Verfassung unter Beweis gestellt, aber wenn Sprinterinnen wie Sophia Junk, Jessica Roos oder Friederike Matthes auf der Meldeliste stehen, muss man Medaillen-Abstriche machen. Nun ging keine der vier nach den Vorleistungen Besten auf die Bahn. Schneiders Silber war aber wahrlich nicht nur das Ergebnis von zurückziehenden Favoritinnen, sondern auch einer starken eigenen Leistung. 25,29 Sekunden bedeuteten die Einstellung der persönlichen Bestzeit. Nur Gianina Gartmann (USC Mainz, 24,84 Sekunden) hatte es noch eiliger. In der Staffel war die LG Rhein-Wied hingegen in Bestbesetzung vertreten. Maja Höber, Sophia Junk, Jessica Roos und Viktoria Müller brauchten nur 44,81 Sekunden, um den Stab einmal durchs Stadion zu bringen. Für Patrizia Müller, Michelle Schneider, Anna-Lena Mockenhaupt (zudem Dritte über 400 Meter) und Anna Ermert blieb der zweite Rang (48,10 Sekunden). Das Männer-Quartett mit Marcel Jung, Michael Pees, Jonas Mockenhaupt und Simon Wardein musste sich mit dem undankbaren vierten Rang zufrieden geben (43,50 Sekunden).

Von unserem Mitarbeiter René Weiss

Top-News aus dem Sport