Brinkenlauf als guter Tipp
Steffes rennt als Nachmelder zum Sieg in Boden
Beste Bedingungen beim Brinkenlauf: Viele Teilnehmer entschieden sich spät für einen Start bei der zwölften Auflage, dessen Hauptlauf über 10 Kilometer (Foto) in die Wertung des Wäller Lauf-Cups einfließt.
René Weiss

Sonnenschein in den Abendstunden, angenehme Temperaturen – kurzum: Die zwölfte Auflage des Bodener Brinkenlaufs war mit optimalen Bedingungen gesegnet. Das schlug sich in schnellen Zeiten nieder.

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Etwas Enttäuschung und kindliche Unbedarftheit klangen schon mit, als der junge, vielleicht sieben, acht Jahre alte Zuschauer im Zielbereich des Bodener Brinkenlaufs auf den Einlauf seines Vaters wartete – und das länger tun musste, als er gehofft hatte. Er blickte in Richtung Mutter und sprach: „Papa ist einfach nicht schnell genug.“ Es ging beim Lauf am Freitagabend aber nicht nur um die schnellen Zeiten, bei wunderbarem Laufwetter genossen die Teilnehmer auch die Bedingungen.

Schnelle Talente des Jahrgangs 2011

Was den kleinen Zuschauer am Streckenrand aber so überraschte: Der Läufernachwuchs, gerade einmal sechs, sieben Jahre älter als er selbst, machte an der Spitze ernst und zeigte, dass er sich vor den „Großen“ nicht verstecken muss. So kamen auf der Fünf-Kilometer-Strecke gleich vier U16-Talente des Jahrgangs 2011 an: Jannis Güllering (3.), Juna Bäcker (4.), Conrad Zühlke (7., alle Steuler Trikids RSG Montabaur) und Nils Hillenkötter (10., TuS Horhausen).

Jannis Güllering war eines der schnellen Talente, die über 5 Kilometer den Großen ordentlich Paroli boten.
René Weiss

Rudolf Bauch vom veranstaltenden TuS Ahrbach hatte schon vor dem Startschuss die jugendlichen Läufer thematisiert und ankündigt, dass verhältnismäßig viele von ihnen für die fünf Kilometer gemeldet hatten. „Wir wurden gerade von den Jüngeren darauf angesprochen, ob wir künftig für sie nicht noch eine Distanz zwischen dem einen und den fünf Kilometern anbieten können. Das werden wir uns für das nächste Jahr überlegen“, kündigte der TuS-Vorsitzende an.

Trio macht Sieg unter sich aus

Für ganz an die Spitze reichte es für die Youngsters noch nicht. Dort lief Arnel Kananovic von den Tribärs Sespenroth einen Vorsprung von 36 Sekunden auf Manuel Becker (LG Rhein-Wied) heraus und gewann nach 18:50 Minuten. Kananovics Mannschaftskollege und Lokalmatador Manuel Knie hatte vor einem Jahr vor der eigenen Haustür über die zehn Kilometer einen Heimsieg gelandet. Diesmal kam der Gewinner des Hauptlaufes, der Teil der Wäller-Laufcup-Serie ist, von außerhalb. Christian Steffes von der DJK Ochtendung entschied einen spannenden Dreikampf für sich.

Arnel Kananovic von den Tribärs Sespenroth lief über 5 Kilometer einen Vorsprung von 36 Sekunden auf Manuel Becker (LG Rhein-Wied) heraus.
René Weiss

Im Ziel hatte er mit seiner Gewinnerzeit von 35:20 Minuten 4 Sekunden Vorsprung auf Thomas Schneider (VfL Waldbreitbach) und 49 auf Titelverteidiger Knie (Tribärs Sespenroth). Steffes, der Altersklasse M30 angehörend, war in Boden einer der vielen Nachmelder, die sich kurzfristig entschieden hatten, sich eine Startnummer zu sichern und im Westerwald die Laufschuhe zu schnüren bei Sonnenstrahlen und angenehmen Temperaturen in den Abendstunden.

„Es war ein schöner Lauf – etwas bergauf und etwas bergab – mit guten Bedingungen.“
Christian Steffes nach seinem Sieg über 10 Kilometer

„Ein Kumpel von mir wohnt jetzt hier. Er hat mir den Tipp gegeben, dass es diesen Lauf gibt“, schilderte Steffes, wie er zur seiner Premierenteilnahme am Brinkenlauf kam. Steffes kam, sah und siegte. Die Dreiergruppe mit ihm, Schneider und Knie gab schnell den Takt vor und fiel erst gegen Ende auseinander. Zunächst musste Knie seine Weggefährten ziehen lassen, kurz vor dem Ziel konnte auch Schneider das Tempo des Siegers nicht mehr mitgehen. Der schilderte später: „Es war ein schöner Lauf – etwas bergauf und etwas bergab – mit guten Bedingungen.“

Christian Steffes kam, sah und siegte über 10 Kilometer beim Bodener Brinkenlauf.
René Weiss

Gegenüber seiner Aufgabe am 1. Mai war’s gefühlt ein Kinderspiel: Da setzte sich der Langstreckenspezialist der DJK Ochtendung mit Streckenrekord beim Vulkan-Marathon in Mendig auf deutlich anspruchsvollerem Profil durch. In Boden erreichte er die zweitschnellste je gelaufene Sieger-Zeit über 10 Kilometer und die viertschnellste insgesamt. Nur Thomas Sendker, Manuel Knie und Tim Waldstädt waren im Jahr 2022 mit Zeiten zwischen 34:12 und 34:45 Minuten flotter unterwegs.

Dauerbrenner in der Cup-Wertung vorn

Die Wäller-Lauf-Cup-Dauerbrenner Benjamin Gros (Running Team Bad Ems) als Vierter und Andreas Schütz (SV Niederelbert) als Fünfter sammelten einmal mehr ordentlich Punkte für die Gesamtwertung, die sie im Vorjahr in dieser Reihenfolge anführten. Im Kinder- und Jugendlauf über einen Kilometer stellte U14er-Jannis Schwabe von den Steuler Trikids der RSG Montabaur die Bestzeit auf (3:03 Minuten).

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