OIE-Serie endet in Hahnenbach
Schneller Start in eine lange Stausberg-Saison
Die anspruchsvolle Steiner-Runde ist das Markenzeichen des Hahnenbacher Crosslaufs. Ganz links läuft Raphael Dern, der die Mittelstrecke gewann. Von Beginn an vorne dabei sind auch Lennox Düren (Startnummer 79), Raphael Steeb (144), Helena Gouverneur (146) und Jonathan Frey (132).
Klaus Castor

Er trägt den Untertitel „ältester Crosslauf in Rheinland-Pfalz“, der Eduard-Steiner-Cross des TV Hahnenbach. Bereits zum 60. Mal wurde der anspruchsvolle Lauf ausgerichtet, und zum runden Geburtstag durften sich die Sportler über Kaiserwetter freuen.

Wenn der TV Hahnenbach zu seinem Eduard-Steiner-Crosslauf lädt, zieht er viele Athleten aus den Kreisen Bad Kreuznach und Birkenfeld an. Die regionale Zugehörigkeit ließ sich bei der 60. Auflage der Traditionsveranstaltung in den Siegerlisten ablesen. Auf der Mittelstrecke über 3800 Meter hatten Läufer von der oberen Nahe die Nase vorn, die Langstrecke wurde von Sportlern der unteren Nahe dominiert.

Martin von Roeder lief über 7,8 Kilometer ein einsames Rennen, setzte sich direkt nach dem Start ab. „Ich bin ganz normal losgelaufen und habe gemerkt, es läuft keiner mit“, erzählte der Sieger, dessen Vorsprung sich Runde für Runde vergrößert hatte. Mit seiner Zeit von 28:26 Minuten lag der Mandeler schließlich mehr als drei Minuten vor dem zweitplatzierten Sebastian Koch (Olympia Ramstein). „Ich hatte ein bisschen gehofft, unter 27 Minuten zu bleiben, aber wenn man alleine vorneweg läuft, ist das natürlich schwer“, erzählte von Roeder. Auf dem Bronzerang landete Thomas Korb (Hartfüßler Trail) in 34:09 Minuten.

„Das ist mit das Beste, was ich bisher hier gelaufen bin.“ Kathrin Stausberg

Als Vierte des Gesamtfeldes lief bereits die erste Frau ins Ziel. 34:42 Minuten wurden für Kathrin Stausberg gestoppt, die sichtlich zufrieden war. „Das ist mit das Beste, was ich bisher hier gelaufen bin. Die Bedingungen waren aber auch sehr gut, die Strecke sehr sauber“, sagte die Ausdauersportlerin des TV Bad Sobernheim. Sie hat in diesem Jahr einiges vor, zur Vorbereitung kommen die Läufe im Frühjahr gerade recht. Im Mai steht der Triathlon im Kraichgau an, im Juni das Transalp-Radrennen – eine Alpenüberquerung in sieben Etappen –, danach weitere Triathlons über Mittel- und Langdistanz. „Zum Saisonabschluss geht es zur 70.3-WM im November nach Marbella. Das wird eine lange Saison“, erzählte Kathrin Stausberg schmunzelnd.

Auch sie hatte einen ordentlichen Vorsprung auf ihre Verfolgerinnen, die ebenfalls als Triathletinnen unterwegs sind. Cornelia Sahm von den Lauffreunden Naheland Bad Kreuznach (37:24) war zweitschnellste Läuferin, dahinter folgte Sandra Dolby vom VfR Baumholder in 38:11 Minuten.

Läufer aus dem Kreis Birkenfeld dominieren

Bei den Nachwuchsläufen über 200, 600 und 1800 Meter dominierten Sportler aus dem Kreis Birkenfeld, das Gleiche galt für die Mittelstrecke. Sieger Raphael Dern trug zwar das Trikot der LG Region Karlsruhe, kommt aber aus Elchweiler, einem kleinen Örtchen in der Verbandsgemeinde Birkenfeld. „Es hat Spaß gemacht. Der Berg ist anspruchsvoll, aber es war angenehm zu laufen“, resümierte Dern. Seine Spezialdisziplin sind die 400 Meter, derzeit liegt sein Fokus auf dem Ausdauer- und Grundlagentraining, das von so einem Sieg natürlich versüßt wird. In 15:07 Minuten absolvierte Dern den Kurs, acht Sekunden später erreichte Jonathan Frey (LG Idar-Oberstein) das Ziel, nach 15:25 Minuten lief der drittplatzierte Lutz Kohlhaas von der Spvgg Wildenburg ein.

Richtig eng ging es bei den Läuferinnen zu. Zwischen Natascha Hartl (LG Rülzheim/15:53 Minuten) und Karoline Schöpfer (LAZ Birkenfeld) lag nur eine Sekunde. Helena Gouverneur, ebenfalls vom LAZ Birkenfeld, war die Drittschnellste im Frauenfeld.

„Gerade die Beteiligung bei den Kinderläufen fanden wir ein bisschen schwach.“ Mathias Vier

Dass so viele Sportler aus dem Kreis Birkenfeld am Start waren, liegt darin begründet, dass der Hahnenbacher Lauf die letzte Etappe der OIE-Crosslauf-Serie ist. Zum runden Geburtstag – der Steiner-Cross fand zum 60. Mal statt – hätten sich die Veranstalter ein paar Teilnehmer mehr gewünscht. „Wir hatten 181 Anmeldungen, das ist noch im Rahmen. Aber gerade die Beteiligung bei den Kinderläufen fanden wir ein bisschen schwach“, sagte Mathias Vier, einer der Organisatoren. Dabei hätten die Bedingungen für den Lauf kaum besser sein können. Die Sonne strahlte vom Himmel, die Temperaturen waren frühlingshaft warm, und die Strecke präsentierte sich in einem ausgezeichneten Zustand und wies nur vereinzelt matschige Stellen auf, was viele der Stammgäste lobend erwähnten.

„Auf den Titel ältester Crosslauf in Rheinland-Pfalz sind wir schon ein bisschen stolz. An der Tradition wollen wir auf jeden Fall festhalten“, erzählte Vier. Doch gegen einen etwas größeren Teilnehmerzuspruch im nächsten Jahr hätten die Organisatoren nichts einzuwenden. Da die Wege zwischen dem Rathaus, wo sich Wettkampfbüro, Start und Ziel befanden, und der Turnhalle, in der ein reichhaltiges Kuchenbüffet bereitstand und die Siegerehrung stattfand, etwas weiter sind, war am Rathaus ein Getränkeverkauf eingerichtet worden. So konnten sich die Besucher während der Rennen verpflegen. „Wir haben schon gemerkt, dass da Bedarf ist“, sagte Vier, der allen Helfern dankte. Rund zehn Personen kümmerten sich in der Turnhalle um das Wohl der Besucher, ebenso viele waren rund um die Strecke im Einsatz.

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