AK-Ausdauersportler glänzen
Lautwein und Brenner gewinnen Hyrox-Double auf der Fibo
Gemeinsam trainieren – gemeinsam starten – gemeinsam gewinnen: Ex-Hyrox-Weltmeister Tobias Lautwein (links) und Trainingspartner Christof Brenner haben das Hyrox-Double Pro der Männer auf der Fibo Köln mit klarem Vorsprung und in einer Top-Zeit gewonnen.
Frank Steinseifer

Eigentlich Konkurrenten, jüngst als Team zusammen erfolgreich: „Diesel“ und „Wiesel“ aus Herkersdorf und Betzdorf leiden und jubeln zusammen auf der Fitnessmesse Fibo in Köln.

Eigentlich sind sie ja Konkurrenten, wenn es im Hyrox-Sport um die beste Performance in den acht harten Workouts und acht mal 1 000 Metern auf der Laufstrecke geht. Doch hin und wieder sind die beiden „Fitnessbuddys“ Tobias Lautwein und Christof Brenner, die sich durch viele gemeinsame Trainingseinheiten aus dem Effeff kennen, auch als gefürchtetes Zweierteam am Start.

Erstmals im Vorjahr in Stuttgart und am vergangenen Wochenende bei der Hyrox-Challenge im Rahmen der Fibo in Köln, der weltgrößten Fitness-Messe, bei der sich an den vier Tagen insgesamt über 10 000 Sportlerinnen und Sportler der Herausforderung Hyrox stellten. „So voll war es noch nirgendwo“, zeigte sich Tobias Lautwein, Hyrox-Weltmeister 2021, -Europameister 2022, Ex-Weltrekordler sowie WM-Bronze-Gewinner 2023 von der Stimmung in den Messehallen schwer beeindruckt.

Geteiltes Leid(en) ist halbes Leid(en)

Der aus Herkersdorf stammende Lautwein (38) hatte sich diesmal nicht für den Einzelstart in der Elite, sondern gemeinsam mit seinem Trainingspartner Christoph Brenner (36) aus Betzdorf für das Double der Elite entschieden. „Wir sind ein eingespieltes Team und ergänzen uns ideal. Auch jetzt in Köln hat wieder alles gepasst“, so Lautwein. Der ehemalige Radrennfahrer vom RSC Betzdorf läuft mit „großem Motor“ und „viel Hubraum“ auf der langen Distanz richtig rund – Christoph Brenner verkraftet als langjähriges Tennis-Ass und Intervallsportler die kurzen kraftraubenden Belastungsspitzen mit anschließend kurzer Pause besonders gut. „Tobi läuft halt wie ein Diesel und ich wie ein Wiesel und das passt dann gut zusammen“, lacht der Betzdorfer Brenner.

Sonst im Hyrox-Einzel Kontrahenten hieß es für die Trainingskumpels jetzt in Köln, „geteiltes Leid(en) ist halbes Leid(en)“. Die Regeln sehen vor, dass beide Sportler die jeweils acht mal 1 000-Meter gemeinsam zurücklegen müssen, lediglich bei den acht Workouts können sich die Sportler nach eigenem ermessen abwechseln. Während der eine den Schlitten zieht oder schiebt, sich kräftig am Ski-Ergometer ins Zeug legt, bei den Ausfallschritten mit schwerem Sandsack auf den Schultern oder mit den Kettlebells über die Bahn quält, hat der andere Pause – dann geht das ganze andersherum und der Partner legt sich ins Zeug.

Motivationsspritze für Barcelona

Für die beiden Lehrer Lautwein und Brenner lief das Doppel in Köln mit der Note „sehr gut“ und noch mal 54 Sekunden besser als bei der Premiere 2024 in Stuttgart. Unter dem lautstarken Beifall der vielen Zuschauer gewannen „Diesel“ und „Wiesel“ in 52:07 Minuten mit deutlichem Vorsprung vor dem Doppel mit dem ehemaligen Triathlon-Weltmeister Sebastian Kienle mit Partner Alex Kukla (54:53 min.). Lautwein berichtet hinterher: „Dass wir Kienle und seinen Partner sogar auf der Laufstrecke noch überrunden konnten hat uns dann in der Schlussphase noch mal besonders motiviert.“ Beachtlich war die Endzeit, mit der sich Lautwein und Brenner in der ewigen Hyrox-Weltbestenliste in der Kategorie Double als zweitbestes deutsches Team nunmehr auf Position 17 platziert haben.

Das erfolgreiche Double in Köln war für beide Sportler eine ideale Motivationsspritze und Standortbestimmung vor der nächsten großen Herausforderung, die Hyrox-Challenge in Barcelona am 26. April, bei der Lautwein und Brenner wieder im Einzel der Kategorie Pro starten werden. Während die ersten 12 Startplätze für die Hyrox-WM in Chicago (12.-15. Juni) schon vergeben sind, sind die letzten drei Tickets in der Hauptstadt der spanischen Region Katalonien zu ergattern.

„Das wird der krasseste Wettkampf überhaupt, denn viele Spitzenathleten kämpfen da um die WM-Teilnahme.“
Tobias Lautwein über den anstehenden Wettkampf in Barcelona.

Während sich Christoph Brenner auch bei einem guten Rennverlauf keine realistischen Chancen auf einen WM-Platz ausrechnet, kann sich Ex-Weltrekordler Tobias Lautwein noch Hoffnungen auf eine WM-Teilnahme machen. „Das wird der krasseste Wettkampf überhaupt, denn viele Spitzenathleten kämpfen da um die WM-Teilnahme. Die Leistungsdichte wird riesengroß sein. Vom Podium bis zu Platz 30 ist da für mich alles drin, die Tagesform wird entscheiden, ob es für mich zu einem WM-Ticket reicht.“

Top-News aus dem Sport