Die Rekorde purzelten gleich reihenweise beim Naheland-Lauf, in der Region besser bekannt unter seinem bisherigen Namen Seppel-Kiefer-Gedächtnislauf. Bei strahlendem Sonnenschein wurden im Bad Kreuznacher Salinental drei Streckenrekorde aufgestellt. Auch die rheinland-pfälzische Team-Bestmarke über fünf Kilometer fiel. Und die Lauffreunde Naheland Bad Kreuznach freuten sich obendrein über einen Finisherrekord: Exakt 633 Athleten erreichten das Ziel, und das bei einer ebenfalls enormen Zahl von mehr als 750 Meldungen.
Entsprechend positiv fiel das Fazit von Jana Eisenbrandt aus. „Es war mega. Ich habe bisher nur positives Feedback bekommen. Auch von den Streckenposten, die alle gut gelaunt waren“, sagte die Vorsitzende der Lauffreunde Naheland. Um das Mammut-Event zu stemmen, das durch die Ausrichtung der Rheinland-Pfalz-Meisterschaften im Straßenlauf über fünf und 21,1 Kilometer zusätzlich an Attraktivität gewonnen hatte, waren mehr als 50 Helfer im Einsatz. „Das Team um mich rum ist super-klasse. Ich kann mich auf alle verlassen. In den Jahren, in denen wir den Lauf nun machen, hat sich alles super eingespielt“, lobte Jana Eisenbrandt. Etwas Sorgen hatte im Vorfeld die marode Stadion-Laufbahn gemacht, die an vielen Stellen abgesperrt ist. Umso froher waren die Organisatoren, dass alles gut ging und es nicht zu Stürzen kam. Die Engstelle beim Durchlauf durch das Stadion hatten die Lauffreunde mit einem Bauzaun unterteilt, sodass die Halbmarathonläufer freie Bahn hatten.

Natürlich waren auch eine ganze Reihe Athleten aus dem Kreis Birkenfeld am Start. Der prominenteste unter ihnen dürfte Benjamin Dern gewesen. Der Elchweilerer läuft für „Silvesterlauf Trikot“ und war als mehrfacher Deutscher Meister sowohl im Crosslauf als auch auf der Bahn über 5000 Meter klar favorisiert. Dern wurde dieser Rolle souverän gerecht. Er gewinn in 15:11 Minuten und lag damit bei den Männern 26 Sekunden vor Leander Fink vom TV Alzey.
Das LAZ Birkenfeld, für das Dern früher an den Start ging, stellte in Bad Kreuznach die größte Läufergruppe aus dem Kreis Birkenfeld. Neun Athletinnen und Athleten maßen sich über 5000 Meter in den diversen Altersklassen mit der Konkurrenz. Und zwei von ihnen sicherten sich auch den Titel. Lilo Hartenberger absolvierte die Strecke in 27:48 Minuten und gewann in der W75. Dr. Martin Müller wurde Rheinland-Pfalz-Meister in der M85. Der 89-Jährige, der damit auch der älteste Starter bei der Landesmeisterschaft war, kam nach 37:44 Minuten vor Alfred Schinnerer (ebenfalls LAZ Birkenfeld), der 38:58 Minuten benötigte, ins Ziel.
Lutz Kohlhaas von der Spvgg Wildenburg schnappt sich Silber
Bronzerang drei erliefen sich drei LAZ-Akteure. Helena Gouverneur (WJU18) erreichte den Zielstrich nach 21:51 Minuten, Tanja Schröder (W50) nach 26:13 Minuten, und Sigrid Caspary (W55) hatte die Distanz nach 25:42 Minuten hinter sich gebracht. Marten Franke (MJU20) wurde in 18:22 Minuten Fünfter.
In der Altersklasse M50 schrammte Mathias Franke in 20:24 Minuten als Vierter knapp an Bronze vorbei. Sein LAZ-Kollege Andreas Schröder kam nach 24:08 Minuten als Siebter ins Ziel. Beide reihten sich hinter Lutz Kohlhaas ein. Der Mann von der Spvgg Wildenburg absolvierte die 5000-Meter-Strecke in starken 18:45 Minuten. Das brachte ihm die Silbermedaille ein. Nur Ingo Neumann von der LG Rhein-Wied war schneller (18:11 Minuten). Eine Medaille sicherte sich auch Uwe Brusius vom SV Göttschied. 24:21 Minuten bedeuteten in der Altersklasse W60 Bronze.
LAZ Birkenfeld mit erfreulichen Platzierungen in der Mannschaftswertung
In der Mannschaftswertung durfte sich das LAZ Birkenfeld in der Altersklasse W50 und älter über Rang eins freuen. Die 1:19:44,5 Stunden, die Sigrid Caspary, Tanja Schröder und Lilo Hartenberger zusammen einbrachten, waren konkurrenzlos stark. In der Teamwertung „alle Klassen, weiblich“ freute sich das LAZ über Platz drei. 1:13:47,5 Stunden brachten Helena Gouverneur, Sigrid Caspary und Tanja Schröder Bronze ein.
Platz fünf sicherte sich die Männermannschaft der Birkenfelder. Marten und Matthias Franke sowie Andreas Schröder benötigten zusammengerechnet 1:02:54,5 Stunden.
Sandra Dolby, Jörg Fritsch und Hans Knieling distanzieren die Konkurrenz klar
Sehr stark trumpfte das Halbmarathon-Trio aus dem Kreis Birkenfeld auf. Es sorgte für drei Goldmedaillen. In der Altersklasse W50 war gegen die Klasse-Leistung von Sandra Dolby kein Kraut gewachsen. Die Ausdauerexpertin vom VfR Baumholder erreichte nach 1:41:46 Minuten als Erste das Ziel. Annett Boller vom TSV Schott Mainz wurde Zweite und brauchte beinahe eine Viertelstunde länger.
Klasse waren auch die Vorstellungen von Jörg Fritsch und Hans Knieling vom VfL Algenrodt. Fritsch setzte den Maßstab in der Altersklasse M55. In 1:27:54 Minuten angelte er sich die Goldmedaille. Gut acht Minuten war er vor dem Zweitplatzierten Michael Scherer (Tri Michels) im Ziel. In der M75 lagen zwischen Hans Knieling und dem Zweitplatzierten Klaus Jahnz (LG Laacher See) Welten. Gold-Gewinner Knieling war nach 1:46:49 Minuten im Ziel, sein Konkurrent kam gut 37 Minuten hinter ihm an.
Yvonne Hans vom Tus Mörschied (W60) und Katharina Grammes vom TV Oberstein nahmen in Bad Kreuznach ebenfalls teil, allerdings außerhalb der Meisterschaftswertung. Yvonne Hanß wurde über zehn Kilometer in 53:14 Minuten Erste der W60, Katharina Grammes in der W14 in 25:11 Minuten Dritte über fünf Kilometer. Ole-Bennet Brusius vom TVO wurde in der M14 noch Achter in 28:02 Minuten. Bei den Kinderläufen über 1000 Meter landete Luana Conradi (TVO) bei den U-10-Mädchen zudem auf Rang zwei.