Deutschlands Leichtathleten haben bei der Team-Europameisterschaft in Madrid hinter den favorisierten Italienern (431,5 Punkte) und Polen (405,5) mit 397,0 Zählern die Bronzemedaille gewonnen. Mittendrin: zwei Lauf-Asse aus dem Leichtathletik-Verband Rheinland. Majtie Kolberg von der LG Kreis Ahrweiler wurde für die 1500 Meter nominiert, Sophia Junk von der LG Rhein-Wied zählte zur starken 4x100-Meter-Staffel und ging über 200 Meter an den Start.
Mit zwei dritten Plätzen steuerte Junk 28 Punkte zum Gesamtergebnis des Deutschen Leichtathletik-Verbandes bei und war somit die fleißigste DLV-Punktesammlerin in der spanischen Hitze.
Rheinländerinnen sind gut vorbereitet für WM in Tokio
Beide rheinländische Vertreterinnen im deutschen Dress befinden sich zweieinhalb Monate vor der Weltmeisterschaft in Tokio bereits in einer prima Verfassung. Bei Sophia Junk standen die 200 Meter in den zurückliegenden Jahren in der Prioritätenliste hintenan, aber die 26-Jährige mag sie trotzdem unverändert besonders, diese halbe Stadionrunde mit einer Kurve und der anschließenden Zielgeraden. 2021 war sie U23-EM-Zweite, 2017 U20-EM-Zweite geworden und jetzt kehrte sie erfolgreich auf ihre Lieblingsstrecke zurück.
„Ich hätte niemals gedacht, dass ich in der Lage bin, diese Zeit zu laufen. Aber irgendwie haben mich die Atmosphäre und auch die schnellen Mädels links und rechts über die Bahn getragen.“
Sophia Junk
Junk verbesserte ihre persönliche Bestleistung um 0,34 auf 22,53 Sekunden und erreichte die Weltmeisterschafts-Norm. „Ich hätte niemals gedacht, dass ich in der Lage bin, diese Zeit zu laufen. Aber irgendwie haben mich die Atmosphäre und auch die schnellen Mädels links und rechts über die Bahn getragen. Ich habe heute versucht, alles für das Team zu geben. Und ich glaube, mit so einer persönlichen Bestleistung kann man sagen, man hat alles gegeben“, sagte die 4x100-Meter-Olympiadritte von Paris.
Die Staffel nahm sie exakt dort auf, wo sie am Sonntag über die 200 Meter im Startblock stehen sollte. An Position drei übernahm Junk den Staffelstab von Sina Mayer und übergab ihn eingangs der Zielgeraden auf Schlussläuferin Lisa Mayer. Der Wechsel von Sina Mayer auf Junk lief nicht rund, dafür zeigte sich die Rhein-Wiederin mit ihrem Kurven-Einsatz zufrieden.

Majtie Kolberg hatte unter der Woche beim Meeting im tschechischen Ostrava auf ihrer Spezialstrecke 800 Meter mit 2:00,11 Minuten Saisonbestleistung und die WM-Bestätigungsnorm gelaufen. In Madrid kam die 25-Jährige allerdings über 1500 Meter zum Einsatz. In der langsamen ersten Runde reihte sich Kolberg an der Spitze ein, mit zunehmendem Tempo der Spezialistinnen verlor sie jedoch an Boden und belegte am Ende Rang elf.