Bei den gemeinsam ausgetragenen Deutschen Meisterschaften der U18 und U23 standen am Wochenende für die U18-Talente neben dem Kampf um Meistertitel der Wettstreit um die Startplätze für die U18-Europameisterschaften im Fokus. Von Freitag bis Sonntag präsentierten sich die besten deutschen Nachwuchsathleten im Grenzlandstadion von Mönchengladbach, die auf ein Ticket zur U18-EM in Banská Bystrica hofften. Die Messlatte des DLV zur Teilnahme liegt hoch. Pro Nation und Disziplin sind zwei Startplätze zu vergeben, die Top Zwei von Mönchengladbach werden bei erfüllter Norm (7,10 Meter) im Juli die Reise in die Slowakei antreten.
Jonas Jäckel vom TV Oberstein hatte mit der zweitbesten Meldeweite (7,06 Meter) von 14 Teilnehmern im Weitsprung gemeldet. Kein deutscher Weitspringer hatte vor der U18-DM in einem Normwettkampf den geforderten Richtwert von 7,10 Metern übertroffen.
Jonas Jäckel legt vor, wird dann aber übertroffen
Den ersten Durchgang in Braunschweig konnte Jäckel für sich entscheiden und legte mit 6,99 Meter eine beachtliche Weite vor. Auch der zweite Sprung wurde von keinem weiteren Springer übertroffen, und mit 7,05 Metern gelang dem TVOler ein Satz nahe an seine persönliche Bestmarke. Der dritte Versuch ging erneut nahe an die Sieben-Meter-Marke. 6,97 Meter wurden notiert. Doch jetzt musste Jäckel dem Springer von der HSG Universität Greifswald, Gian Luca Trotzky, den ersten Platz überlassen, der mit überraschenden 7,16 Metern seine Meldeweite um fast 30 Zentimeter übertraf. Noch einem weiteren Springer, Julian Karsten vom VfL Wolfsburg, gelang ein guter Sprung (7,02 Meter), der ihn hinter Jäckel auf den dritten Platz brachte.
Nur die besten acht Springer durften nun den Wettkampf mit drei weiteren Sprüngen fortsetzen. Bei den folgenden Durchgängen konnte Jäckel nochmals zwei Sieben-Meter-Sprünge für sich verbuchen und legte damit insgesamt eine beeindruckende Serie hin (6,99 – 7,05 – 6,97 – 7,00 – 7,03 – X), doch der ersehnte 7,10-Meter-Sprung blieb ihm verwehrt. Kurioserweise änderte sich nach dem dritten Durchgang an den Platzierungen eins bis acht nichts mehr, sodass der TVO-Athlet mit seinen konstanten Sprüngen am Ende verdient mit der Silbermedaille belohnt wurde.
Fünf Zentimeter fehlen für den großen Traum
Für den ganz großen Traum fehlten jedoch fünf Zentimeter. Gern hätte der vielseitige Mehrkämpfer die EM-Norm erfüllt und Deutschland bei der U18-EM vertreten. So bleibt der zweite Startplatz in der Slowakei unbesetzt. Für seine Heimtrainerin und Mutter Silke Jäckel-Kleiner bleibt als Fazit: „Jonas hat alles gegeben und seinen bisher stärksten Einzelwettkampf gezeigt. Mit fünf konstanten Sprüngen und davon drei über die sieben Meter hat er sich unter den deutschen Spitzenspringern seiner Altersklasse etabliert. Die Silbermedaille ist absolut verdient, für einen internationalen Start bei der EM fehlte leider das Quäntchen Glück.“ sn