Einen späten Höhepunkt des wie immer bestens organisierten Deichmeetings nach fünf Stunden Mehrkampf lieferten die dreh- und schleuderfreudigen Männer und Frauen im Hammerwurf. Unbestrittener Star war der kanadische Olympiasieger und Weltmeister Ethan Katzberg, der das Gerät fünf Mal über 77 Meter warf, die 80-Meter-Marke aber knapp verpasste.
„Die Fans waren großartig, es hat viel Spaß gemacht.“
Olympiasieger und Weltmeister Ethan Katzberg
„Ethan trainiert komplett anders als unsere Hammerwerfer“, verriet Ex-Kugelstoßer Marc Roos. „Sein Erfolgsrezept heißt Geschwindigkeit und Technik, er arbeitet kaum mit schweren Gewichten.“ Der Neuwieder hatte dank seiner guten Beziehung zu Katzbergs Coach Dylan Armstrong drei seiner Schützlinge ins Rhein-Wied-Stadion gelockt. Katzberg selbst genoss den Wettkampf „nach einem langen Winter; die Fans waren großartig, es hat viel Spaß gemacht.“

Coach Armstrong, ehemaliger Kugelstoßer wie Roos, feuerte seine Athleten mit dem Zuruf „Move the ball!“ – zu deutsch: „Beweg‘ den Ball“ – an. Die 17-jährige Berlinerin Nova Kienast, auch ein Armstrong-Schützling, blieb deutlich unter ihrem U20-Rekordwurf von 68,54 aus dem März, dafür freute sich U23-Athletin Aileen Kuhn über ihre ersten zwei 70-Meter-Würfe und den Sieg in der Frauenkonkurrenz, den nur noch wenige der zeitweise um die 500 Zuschauer mitbekamen.
Während die Armstrong-Gruppe am kommenden Wochenende beim bekannten Werfermeeting in Halle auftritt („Das ist das 50. Jubiläum, darauf freue ich mich“, sagte Katzberg), denkt Marc Roos denkt nun darüber nach, im nächsten Jahr ein Werfermeeting zu veranstalten und seiner Heimatstadt so ein weiteres sportliches Highlight zu bescheren.