Leichtathletik: Erstmals mehr als 100 Starter beim Wingertslauf
Erstmals mehr als 100 Starter beim Wingertslauf: Zwei Triathletinnen pulverisieren Streckenrekorde
Wingertslauf Monzingen
Ein Bild mit Symbolcharakter: Kathrin Stausberg (ganz rechts) und Anne Eifler führen das Starterfeld an. Am Ende stellen beide Triathletinnen Streckenrekorde auf. Foto: Klaus Castor
Klaus Castor

Monzingen. Ein schöneres Geschenk zum runden Geburtstag hätten die Sportler den Organisatoren nicht machen können. Seit Jahren kämpfen Andreas Kämper und Peter Herrmann, für die der Wingertslauf des TuS Monzingen eine Herzenssache ist, darum, die 100er-Marke zu überbieten. Just zum zehnten Geburtstag des Laufs klappte es.

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Inklusive Nachmeldungen wurden 115 Starter gezählt, 106 machten sich schließlich auf die Strecken durch die Weinberge. „Wir haben unser Ziel erreicht“, freute sich Kämper, erinnerte aber auch daran, wie schwierig die vergangenen Jahre gewesen waren: „Corona hat uns zwei Jahre gekostet, dann hat es noch einmal zwei Jahre gedauert, aber jetzt boomen die Veranstaltungen wieder. Und wir haben die ganze Zeit durchgehalten.“

Besonders froh sind die Wingertslauf-Organisatoren über ihre Stammgäste. Drei von ihnen waren sogar bei allen zehn Läufen am Start, wie TuS-Vorsitzender und Streckensprecher Manuel Skär hervorhob. Als Dankeschön bekamen Hans-Günter Winkler (TV Odernheim), Sven Burk (Running B's) und Frank Kettern (Lauffreunde Naheland Bad Kreuznach) ein leckeres Tröpfchen zum Anstoßen überreicht. Jahr für Jahr finden aber auch immer wieder neue Teilnehmer den Weg nach Monzingen. So hatten drei Läufer eines spanischen Vereins gemeldet, die jedoch eine nicht ganz so weite Anreise hatten, denn sie wohnen in Ludwigshafen.

Brasilianisches Flair brachte mit ihren knallgelben Shirts eine Gruppe aus Bad Sobernheim und Bad Kreuznach auf die Laufstrecke. „Wir laufen immer in brasilianischen Outfits, zeigen, wo unsere Frauen herkommen“, erzählte Klaus Lohr, dessen Frau Livia normalerweise als Walkerin unterwegs ist und nun ihre Lauf-Premiere gab. Zu dem Quintett gehört auch Birger Hartnuß, der voll des Lobes war nach der 7,5 Kilometer langen Strecke: „Ein ganz toller Lauf, sehr, sehr schön und super organisiert.“

Der Herausforderung des Wingertslaufs stellte sich zum ersten Mal auch Elisabeth Springer. Bei Welt- und Europameisterschaften kommt die passionierte Läuferin des TV Bad Sobernheim in der Welt herum, die TuS-Veranstaltung fehlte bislang aber noch in ihrem Repertoire. Das holte sie bei der zehnten Auflage nach, bei der sie die älteste Teilnehmerin war, was sie nicht davon abhielt, die 15,5 Kilometer in Angriff zu nehmen.

Der lange Kurs hat es mit knackigen Anstiegen, Treppenstufen und einem Trailstück in sich, zumal die Schwierigkeiten zweimal bewältigt werden müssen. Für Kathrin Stausberg, eine weitere Lokalmatadorin, indes kein Problem. Sie war die schnellste Frau im Feld und unterbot ihren eigenen Streckenrekord aus dem Jahr 2018 um fast 80 Sekunden, was ihr einen der begehrten Pizza-Gutscheine einbrachte.

„Ich war mir nicht ganz sicher, ob es mit dem Streckenrekord klappt. Das ist ziemlich cool“, freute sich die Ausdauersportlerin des TV Bad Sobernheim, die mit ihrer Zeit von 1:15:54 Stunden im Gesamtfeld auf Platz sechs lief. Sie nutzte den Lauf, um sich noch einmal Wettkampfhärte zu holen, denn in gut einer Woche steht ihr eine ganz andere Herausforderung bevor: ein Triathlon in Alpe d'Huez. Zuvor war sie bei einem Radrennen in der Schweiz am Start gewesen. „Der Lauf hier war vor der Haustür. Das macht Bock, das darf man sich nicht entgehen lassen“, sagte Kathrin Stausberg. Ihr zur Seite standen bei der Siegerehrung Pamela Alsentzer und Jutta Streit von den Lauffreunden Naheland, die sich als zweit- und drittschnellste Läuferinnen ebenfalls über Blumen und ein Weinpräsent freuen durften.

Der Gesamtsieg ging an Aidan Mc Swiney. Der Ire, der in Mainz lebt und für den TSV Schott antritt, hatte sich kurzfristig für den Wingertslauf entschieden. „Ich habe am Vorabend spontan nach einem Lauf geguckt, weil meine Frau was anderes geplant hat“, erzählte der Sieger, der in 1:02:49 Stunden den Streckenrekord nur um 27 Sekunden verpasste. Sein Urteil: „Das ist eine coole Strecke, hügelig, aber abwechslungsreich.“ Und sie kam ihm wesentlich kürzer vor. „Ich hatte das Gefühl, es waren nur fünf Kilometer“, erzählte Mc Swiney, der gerne auf Halbmarathonstrecken unterwegs ist, lachend. Rang drei ging an den Bad Kreuznacher Benjamin Oertel.

Auch auf der Kurzstrecke über 7,5 Kilometer gab es einen Streckenrekord, der ebenfalls von einer Triathletin aufgestellt wurde. Dort triumphierte Anne Eifler vom Triathlon-Team Rhein-Nahe. Mit ihren 33:04 Minuten unterbot sie die Bestmarke von Iris Walter um fast drei Minuten und lief als Gesamt-Fünfte ins Ziel. Hanna Emrich vom SC Kirn-Sulzbach schaffte es ebenfalls in die Top Ten, drittschnellste Frau war Ramona Klein vom ASV Seesbach. Der Gesamtsieg ging erneut an André Weber. Der Fußballer des SV Niederwörresbach holte in 28:25 Minuten einen ordentlichen Vorsprung auf Thomas Uebel aus Vollmersbach heraus.

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