Rund im den Herthasee
Doppelstart führt zu Doppelsieg
Start zur Mittelstrecke beim Crosslauf am Herthasee. Es siegt Benjamin Gros (Nummer 91) vor Nils Seifert (17).
Thorsten Stötzer

Nach wie vor großer Beliebtheit erfreut sich zum Auftakt der Saison der Crosslauf Rund um den Herthasee. 270 Meldungen stellten Organisator Edwin Schiebel zufrieden, die Resonanz entsprach in etwa der des Vorjahres.

Aktualisiert am 10. März 2025 13:01 Uhr

Am Ende sei er „ein bisschen eingegangen“, sagt Benjamin Gros beim Blick auf seine Uhr, doch unterm Strich steht fest: „Es hat sich gelohnt.“ Der Athlet vom Running Team Bad Ems verlässt den Crosslauf „Rund um den Herthasee“ mit integrierter Kreismeisterschaft nämlich als Doppelsieger. Beim zweiten Akt auf der Langstrecke liegt er durchgängig souverän in Führung und setzt sich durch vor Marc Schwalbe (LC Olympia Wiesbaden) und Altmeister Frank Potratz vom Diezer TSK Oranien.

„Es wird aber immer anstrengender mit den Hügeln hier.“
Altmeister Frank Potratz vom Diezer TSK Oranien zur Strecke am Herthasee

„Ich bin zufrieden“, bestätigt der 1963 geboren Potratz und merkt an: „Es wird aber immer anstrengender mit den Hügeln hier.“ Die müssen die Langstreckler in vier Runden meistern und die Mittelstreckler in zwei Kehren. Und auch auf der halben Distanz siegt Gros. Er benötigt 15:44 Minuten für 4200 Meter, womit er stattliche zwölf Sekunden vor dem noch nicht 20-Jährigen Nils Seifert (Diezer TSK Oranien) das Ziel erreicht. Lange bilden sie ein Gespann, mehrfach will der um 24 Jahre ältere Gros enteilen.

Kurz vor dem Übergang vom Feld aufs Seegelände gelingt dies dem Routinier. Der gelaufene Schnitt von unter vier Minuten für den Kilometer erfreut ihn ebenso wie das sonnige Wetter. „Ich hoffe, dass es weiter aufwärts geht“, meint Gros zum gelungenen Saisonauftakt. Seifert ist gleichfalls zufrieden: „Ich hatte nicht gedacht, dass es so gut läuft.“ In der ersten der beiden Runden sei das Tempo „richtig gut“ gewesen. Dass es danach auch ohne Matsch zäher wurde, trübt den Gesamteindruck nicht.

270 Meldungen liegen in etwa auf dem Niveau des Vorjahres

Ein schönes sportliches Bild ergibt sich generell am Seeufer. Edwin Schiebel von der gastgebenden LG Lahn-Aar-Esterau berichtet von 270 Meldungen, damit bleibt das Vorjahresniveau ungefähr erhalten. Nicht zu übersehen ist, dass vor allem die Jahrgänge U-14 für den Betrieb sorgen, gleich zu Beginn wird der Lauf der Zehn- und Elfjährigen aufgeteilt aufgrund des großen Feldes. Bei den Jugendlichen und Erwachsenen dünnen sich die Reihen aus an der Startlinie – anders als bei den Jüngsten.

Groß ist der Elan in den Nachwuchsklassen.
Thorsten Stötzer

Einige möchten schon beim Pfiff von Klaus-Dieter Welker losstürmen und gar nicht erst auf den Startschuss des langjährigen Kreisvorsitzenden aus Geilnau warten. Letzte taktische Anweisungen von Eltern und natürlich unzählige Foto- und Videoaufnahmen gehören mit zu diesem Tag für den Nachwuchs. „Nächstes Jahr läufst du auch mit“, werden die noch kleineren Geschwisterkinder ermuntert. Nebenan haben zwei Angler die Ruhe weg, während die Kinder sich mit Gymnastik und Schritten auf der Stelle die letzten Warte-Sekunden vertreiben.

Lucie Biehl vom TuS Katzenelnbogen/Klingelbach auf dem Weg zum Sieg im 3140 Meter langen Lauf für Frauen und Junioren..
Thorsten Stötzer

Längst auf dem Sprung zu den arrivierten Läuferinnen ist Lucie Biehl (Jahrgang 2008) vom TuS Katzenelnbogen/Klingelbach, die den 3140 Meter langen Lauf für Frauen und Junioren gewinnt. Der ist an der Spitze eine Frauensache. Lucie Biehl gewinnt in 12:16 Minuten vor der Ungarin Csenge Peiker und Sarah Szardien (beide LG Lahn-Aar-Esterau). Jakob Kellen vom Diezer TSK ist dahinter der beste männliche Junior. In diesem Rennen ergibt sich eine sehr abwechslungsreiche Entscheidung.

Sarah-Maria Althaus und Marina Weber-Kolassa (beide Dieser TSK) mischen ebenfalls vorn mit, ehe Biehl sich mit Peiker absetzt. Im Gefälle verabschiedet sich Biehl schließlich nach vorne und erzählt hinterher: „Am Ende hatte ich zwar ein bisschen Laktat in den Beinen, aber es hat Spaß gemacht.“ Auf dem Rücken liegend auspumpen im Gras ist übrigens ohne weiteres möglich beim trocken-warmen Märzwetter.

Trainer Preußner „zwingt“ Marina Weber-Kolassa zu Doppelstart

Für Weber-Kolassa und für Gros geht es jedoch noch auf die Langstrecke, wo sie beide als Sieger hervorgehen. Wie er seine Verfolger distanziert, so hat sie einen klaren Vorsprung auf die Zweite Stephanie Schwank (TuS Niederneisen). „Mein Trainer hat mich gezwungen“, sagt Weber-Kolassa heiter über ihren Doppelstart. Coach Lutz Preußner weiß offenbar, was für seine Schützlingen gut ist. Seine erfolgreiche Athletin gönnt sich noch mehr Bewegung und fährt mit dem Rad heim nach Holzheim

Groß ist der Elan in den Nachwuchsklassen.
Thorsten Stötzer
Lucie Biehl auf dem Weg zum Erfolg.
Thorsten Stötzer
Über 3140 Meter lag Lucie Biehl (11) vor Csenge Peiker (18).
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Start zur Mittelstrecke. Es siegt Benjamin Gros (91) vor Nils Seifert (17).
Thorsten Stötzer
Marina Weber-Kolassa gewann die Frauenwertung auf der Langstrecke.
Thorsten Stötzer
Benjamin Gros auf dem Weg zum Doppelsieg.
Thorsten Stötzer
Der Lauf der Jüngsten.
Thorsten Stötzer

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