Leichtathletik: Bullayerin wird mit 52,40 Metern Süddeutsche Meisterin der U 23
Bronze, Silber – und jetzt Gold: Hanna Kaiser wird Süddeutsche Meisterin am 22. Geburtstag
Hanna Kaiser hatte den Koblenz den Dreh raus und wurde erstmals Süddeutsche Meisterin. Foto: René Weiss
Rene Weiss

Ein schöneres Geburtstagsgeschenk konnte sich Hanna Kaiser kaum machen. Bei den Süddeutschen Meisterschaften der U 23-Junioren im altehrwürdigen Oberwerth-Stadion hat sich die Diskuswerferin aus Bullay am Tag ihres 22. Geburtstag den Titel gesichert. Mit 52,40 Metern ließ die für die TuS 1862 Kirn startende Leichtathletin die Konkurrenz aus Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Baden-Württemberg, Bayer und Hessen deutlich hinter sich.

Lesezeit 1 Minute

Keine andere Werferin übertraf die 50-Meter-Marke. Es gab also Gold nach Silber und Bronze in den letzten Jahren. „Es ist schön, der Favoritenrolle gerecht zu werden“, freute sich Kaiser. Direkt im ersten Versuch landete ihre ein Kilogramm schwere Scheibe bei 52,19 Metern. Damit hatte sie direkt klargestellt, wer Chef im Ring ist. Es sei eine gute Serie gewesen. „Nur leider fehlt der Ausreißer nach oben“, erklärt Kaiser.

Eine Verbesserung ihres Rheinland-Pfalz-Rekords (53,49 Meter) liegt in der Luft. Im fünften Versuch verbesserte sich Kaiser leicht auf 52,40 Meter. Noch besser waren vom Gefühl jedoch der zweite und dritte Versuch. Diese landeten jedoch ganz knapp rechts im Netz des Wurfkäfigs. „Nach der bisher schwierigen Saison bin ich aber voll zufrieden mit dem Wettkampf“, sagt Kaiser. Eine muskuläre Verletzung am rechten Oberschenkel machten lange Zeit keine Wettkämpfe und nur eingeschränkt Training möglich.

Der Gewinn der Süddeutschen Meisterschaft gibt auch Selbstvertrauen. „Ich weiß, dass ich direkt im ersten Versuch einen raushauen kann“, erklärt Kaiser. Das ist deshalb wichtig, um möglichst schnell klar zu machen, dass man den Endkampf der besten Acht erreicht. Damit kann man sechs- statt nur dreimal werfen. Am ersten Juli-Wochenende bei der U 23-Junioren-DM in Mönchengladbach könnte das entscheidend sein.

Am Samstag ab 14.05 Uhr darf Hanna Kaiser aber wie bereits im vergangenen Jahr als eine der 14 besten deutschen Diskuswerferinnen bei den „großen“ Deutschen Meisterschaften starten. Eine große Auszeichnung für den Schützling von Trainerin Jenny Müller. Die Wettkämpfe in Braunschweig sind mitentscheidend für die Olympianominierung. Mit Marike Steinacker (TSV Bayer 04 Leverkusen), Claudine Vita (SC Neubrandenburg), Shanice Craft (SV Halle) und Kristin Pudenz (SC Potsdam) haben in der laufenden Saison schon vier Werferinnen die Olympia-Norm von 64,50 Metern erfüllt. Auf die Atmosphäre freut sich Kaiser bereits. Druck hat sie keinen. Favoritinnen sind in Braunschweig andere.

Top-News aus dem Sport