18 Jahre lang war der vorherige Platz bespielt worden. „Auch weil ihn Wolfgang Mohns so pfleglich behandelt hat“, lobt der Bad Kreuznacher Sportdezernent Markus Schlosser den Stadionwart des Salinentals. Trotz der guten Pflege war eine Renovierung notwendig geworden. Und deren Kosten liegen mit 263 000 Euro sogar unter den veranschlagten 400 000 Euro. Das hat zwei Gründe: Zum einen war eine Unterschicht, die sogenannte Elastikschicht, noch in einem guten Zustand und musste entgegen der ersten Annahmen nicht erneuert werden. Zum anderen wurde das Flutlicht in seinem bisherigen Zustand belassen. „Eine Umstellung auf LED hätte sich nicht gerechnet, weil dazu die Nutzungszeiten in der dunklen Jahreszeit zu gering sind, da die Hockeyspieler dann in die Halle wechseln“, erklärt Schlosser.
Die 263 000 Euro unterteilen sich in 163 000 Euro für den Kunstrasen, 31 000 Euro für die Zaunanlage, 15 000 Euro für den Prallschutz hinter den Toren, 44 000 Euro für die Tiefbauarbeiten und 10 000 Euro für die Bewässerungsanlage. „Wir verfügen nun über eine größere Pumpe und können schlechteres Wasser besser filtern. Der Platz ist damit ganzjährig effektiver zu bewässern“, erläutert Mohns. Die Bewässerung spielt bei dem Modell einer belgischen Firma eine wichtige Rolle. Es ist nicht mit Granulat oder Kork verfüllt und benötigt dadurch mehr Wasser. Aufgrund von Zuschüssen geht Schlosser von Nettokosten von 200 000 Euro für die Stadt aus. „Wenn ich rechne, dass der Platz 20 Jahre hält, dann sind das jährliche Abschreibungen von 10 000 Euro. Das halte ich für sehr wirtschaftlich. Zumal der Platz eine hohe Nutzbarkeit aufweist, 95 Prozent des Jahres zu bespielen ist und ein Multifunktionsfeld ist“, erklärt Schlosser. Das heißt, nicht nur Hockeyspieler, auch andere Sportler dürfen sich auf Trainingseinheiten auf dem neuen Grün freuen.
Oliver Holste, der Sportliche Leiter des Fußball-Verbandsligisten SG Eintracht Bad Kreuznach, hörte bei der Präsentation des Rasens interessiert zu und kündigte an, mit seinen Fußballern den Platz im Winter nutzen zu wollen. Fußballspiele sind auf ihm aber nicht möglich, da die notwendigen Linien fehlen.
Auch deshalb haben die Hockey-Asse Vorfahrt. „Wenn wir einen solchen Platz sehen, juckt es uns schon, darauf zu spielen“, sagt Thorsten Ackermann, Männer- und Nachwuchstrainer des VfL Bad Kreuznach. Er ergänzt: „Der Platz ist ein Schmuckkästchen im großen Schmuckkasten Salinental. Unser Dank geht an die Stadt, dass sie das Projekt realisiert hat.“ Dem Dank schließt sich Markus Rothländer, einer der Vorsitzenden des KHC, an: „Gerade in dieser Zeit war das keine Selbstverständlichkeit. Gut, dass der Platz in der Corona-Pause noch fertiggestellt wurde. Der Platz ist aber aufgrund der hohen Frequenz durch unsere vielen Teams, speziell im Nachwuchsbereich, auch absolut gerechtfertigt.“ Ackermann ergänzt: „Für die Zukunft des Hockeysports in Bad Kreuznach war das eine ausgezeichnete Entscheidung.“ Auch Steffen Oberst, der Leiter des Olympiastützpunkts Rheinland-Pfalz/Saar lobte die Aufwertung durch das neue Spielfeld: „Für den Leistungssportstandort Bad Kreuznach war es wichtig, die Trainings- und Wettkampfbedingungen in der Sportart Hockey zu verbessern. Es freut mich sehr für die Athleten und Trainer der Hockeyvereine, dass sie den neuen Kunstrasen erhalten haben. Das optimiert schließlich auch die Talentförderung des Landesstützpunkts Hockey weiter.“ Oberst, der sich als langjähriger VfLer für die Ringer-Abteilung und allgemein für den Sport in seiner Heimatsport einsetzt, fügt an: „Der neue Kunstrasenplatz ist für die Sicherung und Entwicklung des Landesstützpunkts Hockey in Bad Kreuznach von großer Bedeutung.“ Die Stadt investiert damit erneut in die Infrastruktur ihrer Sportstätten. Auch die wenige Meter entfernte Kanuanlage wird – wie berichtet – erweitert. Bad Kreuznach festigt damit seinen Ruf als Sportstadt. Keine andere Stadt in Rheinland-Pfalz verfügt nämlich über mehr Stützpunkte als die Bad Kreuznacher.