Hockey: Starke Regenfälle trüben das Campingvergnügen beim Knabenturnier - Kunstrasen erweist sich als Glücksfall
Nach starken Regenfällen: VfLer räumen ihre Zelte für die Gäste
VfL Knabenturnier
Um jeden Ball wird beim Knabenturnier des VfL Bad Kreuznach gekämpft. Vor den Augen von Trainer und Turnierleiter Thorsten Ackermann duellieren sich die Knaben A des VfL (in blau) und der SG Wuppertal. Foto: Klaus Castor
Klaus Castor

Bad Kreuznach. Flexibilität hieß das Zauberwort beim Knabenturnier im Stadion Salinental. 69 Mal hat die Hockeyabteilung des VfL Bad Kreuznach bereits zum mehrtägigen Großereignis geladen, und die ein oder andere Dusche wegen eines Gewitters gehörte über die Turniertage oft dazu, doch so nass wie in diesem Jahr war es lange nicht gewesen.

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Vor allem der Donnerstagabend brachte große Wassermassen. „Es hat sintflutartig geregnet. Die letzten fünf Spiele mussten dann ganz ausfallen, weil es zusätzlich noch geblitzt hat“, berichtete Turnierleiter Thorsten Ackermann. Die Witterung hatte nicht nur Einfluss auf das sportliche Geschehen, der Starkregen setzte auch einen Teil der Zeltplätze unter Wasser. Kurzerhand entschied sich die Abordnung des MTV Kronberg, die Nacht zu Hause zu verbringen, am nächsten Morgen standen die Spieler aus dem Taunus aber wieder pünktlich auf dem Platz. Auch die Gastgeber wurden zu Heimschläfern. „Wir haben am Donnerstag unsere Großraumzelte geräumt, damit die Gäste, die abgesoffen sind, im Trockenen übernachten konnten“, berichtete Ackermann. Damit die VfL-Jungs nicht auf den Spaß des gemeinsamen Übernachtens und auf das Zusammengehörigkeitsgefühl verzichten mussten, wurde spontan in kleinen Gruppen zu Hause geschlafen.

Auch eine Teeküche wurde spontan im Stadion eingerichtet, damit sich die Besucher mit warmen Getränken versorgen konnten. Die Wetterprognosen wurden auch an den weiteren Turniertagen genau verfolgt, und da ab Samstagmittag wieder Regen angekündigt war, beorderte der VfL seine Helfer früher als eigentlich geplant ins Salinental, damit die Teams im Trockenen zusammenpacken und abbauen konnten, während auf den Spielfeldern der normale Betrieb weiterlief.

„Es ist schon verrückt. Letztes Jahr hatten wir 35 Grad, dieses Mal hat es Backsteine geregnet“, sagte der Turnierleiter und fügte an: „Trotzdem stand der Spaß im Mittelpunkt, und alle haben gesagt, sie würden gerne wiederkommen.“ Angesichts der kräftigen Niederschläge, die ja auch schon in den Tagen vor dem Turnier niedergegangen waren, erwies es sich als Glücksfall, dass Turnierleiter Ackermann ausschließlich Spiele auf den beiden Kunstrasenplätzen geplant hatte. So gab es Schlammschlachten höchstens auf den Zeltplätzen, während die Turnierpartien, fast 250 an der Zahl, ohne Probleme über die Bühne gehen konnten.

Unter den 54 Teams, die in vier Altersklassen (Jugend B sowie Knaben A, B und C) am Start waren, befanden sich auch Hockeytalente von Raca Bratislava aus der Slowakei, die dem beliebten Hockeyspektakel internationales Flair verliehen. „Vom Niveau her ist das Turnier sehr gut besetzt, auch der ein oder andere Nationalspieler war dabei“, lobte Ackermann, der viele abwechslungsreiche und gute Spiele gesehen hatte.

Seine Jungs freuten sich ebenso wie viele andere Teams, dass sie es mit Gegnern zu tun bekamen, die sie aus dem Ligaspielbetrieb nicht kennen. Ideal ist das Turnier zudem, um Dinge auszuprobieren und an der Taktik zu feilen, schließlich stehen am nächsten Wochenende für viele schon wieder Punktspiele auf dem Programm. In einigen Regionen lief auch während des Turniers der reguläre Spielbetrieb, da am Donnerstag nicht in allen Bundesländern Feiertag war.

Eine Rolle spielten darüber hinaus die Pfingstferien. „Wegen der Ferien waren unsere Teams nicht alle komplett. Aber es ist für die Jungs eine schöne Vorbereitung auf die anstehenden Aufgaben, und das Zusammenspiel klappt auch schon richtig gut“, freute sich Ackermann, der nicht nur als Turnierleiter, sondern auch als Trainer gefordert war. Die Knaben A des VfL beispielsweise fuhren in sieben Spielen sechs Siege ein und gewannen dabei fünf Mal zu null. Auch die männliche Jugend B trat stark auf, blieb in den ersten fünf Partien ungeschlagen und musste sich nur zum Abschluss zweimal geschlagen geben.

Ackermanns Fazit fiel trotz der Wetterkapriolen positiv aus: „Wir sind wettertechnisch mit einem blauen Auge davongekommen. Die Stimmung war trotzdem gut.“ Wobei die Turnierbesucher, aber auch die Organisatoren und die große Helferschar des VfL im nächsten Jahr wieder auf Sonnenschein hofft. Denn dann macht das Freiluft-Spektakel einfach mehr Spaß.

Von Tina Paare

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