Die Runde fängt mit einem schweren Auswärtsspiel an. Sonntag um 14 Uhr gastieren die Lahnstädter im Kurpark Wilhelmsbad im Hessen-Derby beim Hanauer THC. Dieser gehörte in der vergangenen Saison zu den besseren Teams, der LHC kassierte dort bei seiner hohen Niederlage fünf Gegentreffer. Folglich ist diese Partie gleich ein guter Gradmesser dafür, wo Limburg sportlich aktuell steht.
Auch wenn die Hausherren natürlich in dieser Begegnung von der Papierform her eindeutiger Favorit sind, möchten die Gäste natürlich mindestens ein Remis, im Optimalfall volle drei Punkte mitnehmen. Wie aus dem Kreis der Mannschaft zu hören war, lief die Vorbereitung konzentriert und gut. Deutlich bessere Vorzeichen also, als vor einem Jahr, mit der verbundenen Hoffnung, dass die Elf aus dem Eduard-Horn-Park in der Runde 2022/23 zum 100-jährigen Vereinsbestehen zumindest den sicheren Klassenverbleib erreichen kann.
Teamgeist muss stimmen
Siege in der Schlussphase der letzten Runde gegen Schott Mainz und in Würzburg hatten gezeigt, dass der Kader zumindest mit den Teams hinter der Spitze der 1. Regionalliga mithalten kann, wenn Fitnesszustand, Eingespieltheit und Teamgeist einigermaßen stimmen.
Konkurrenten gegen den Abstieg werden wohl die beiden Aufsteiger Rot-Weiß München und TFC Ludwigshafen sowie Würzburg und Mainz sein. Ob es am Ende dann einen, zwei oder sogar drei Absteiger geben wird, hängt wie gehabt davon ab, wie viele Südvereine aus der 1. und 2. Bundesliga absteigen werden. Um Meisterschaft und Aufstieg in der Limburger Gruppe werden voraussichtlich der Vorsaison-Vizemeister TuS Obermenzing sowie der sicher topfavorisierte Zweitliga-Absteiger HC Ludwigsburg kämpfen, vielleicht auch noch die Hanauer.
Unterdessen ist es den LHC-Verantwortlichen noch immer nicht gelungen einen neuen Cheftrainer für den Herrenbereich zu verpflichten, so dass die Spieler sich vorerst weiter selbst trainieren und coachen müssen. Wenigstens konnte aber der Kader fast komplett gehalten werden. Max Bommel. Lennart Schmitt sowie Max Schütt fehlen aber die kommenden Monate aus Studiengründen. Dafür sind Talente aus der eigenen Jugend in den Herrenkader nachgerückt, die sich natürlich erst einmal an die Athletik und die Zweikampfhärte der dritten Liga werden gewöhnen müssen.
Funktioniert Kader als Mannschaft?
Limburg hat mit Keeper Nils Jonas, Max Müller, Lukas Schmitt, Philipp Koch, Julien Collée und Benedikt Faustmann immer noch Spieler im Kader, die in der dritthöchsten Klasse den Unterschied ausmachen können und mit Ralf Jeuck einen erfahrenen Abwehrchef. Die spannende Frage wird nach der insgesamt enttäuschenden vergangenen Saison sein, wie der Kader als Mannschaft funktioniert und ob er als solche mit der Konkurrenz wird auf Augenhöhe agieren können.
Aktuell ist es selbst für die Spieler trotz mehrerer vielversprechender Vorbereitungsspiele schwer zu sagen, wo sie im Vergleich zur Konkurrenz stehen. Das Sonntags-Spiel in Hanau wird einen Fingerzeig geben, ob Limburg wieder ein harter Abstiegskampf bevorsteht oder tatsächlich ein Platz im gesicherten Mittelfeld ein realistisches Ziel sein kann.