Drei Minuten vor Schluss einen Gegentreffer zum 2:2 zu fangen, ist ärgerlich. Erst recht, wenn das Tor nach einer umstrittenen Schiedsrichter-Entscheidung fällt. Der Unparteiische hatte eine kurze Ecke für den Limburger HC gegeben – ein für den Kreuznacher HC nicht nachvollziehbarer Pfiff. Die Strafecke nutzte Bjarne Hecker, der in der Jugend für den KHC gespielt hatte, zum Ausgleich. Und dabei blieb es im Duell der Tabellennachbarn der Zweiten Hockey-Regionalliga.
Mit dem Punkt gegen einen unbequemen Gegner konnte KHC-Trainer Alex Jacob leben, zumal sein Team dadurch in der Tabelle vor dem LHC bleibt. „Limburg war der erwartet starke Gegner, fast noch stärker als gedacht“, berichtete Jacob. Vor allem mit ihrer Raumdeckung machten die Gastgeber dem KHC das Leben schwer. Die Bad Kreuznacher spielten kontrolliert, konzentriert und ruhig, waren zur Pause aber unzufrieden, weil sie nicht durchkamen. Und zu allem Übel mit 0:1 im Rückstand waren, nachdem die Limburger eine Strafecke ins Tor befördert hatten (17.).
Adrian Ley und Jonas Götze glänzen in Innenverteidigung
Die Umstellungen, die Jacob vornahm, wirkten. „Wir haben früher Druck ausgeübt, haben lange Bälle unterbunden und überhaupt sehr viele Bälle abgefangen. Die Mannschaft hat einen enormen Kampfgeist entwickelt“, erläuterte der KHC-Coach. Er war von der gesamten Leistung seines Teams angetan, das die Ausfälle von Abwehrchef Fabio Rau, Mittelfeldstratege Yanneck Zimmermann und Anton Wiemers im Sturm stark kompensierte. Ein Extra-Lob hatten sich Adrian Ley und Jonas Götze verdient, die die Innenverteidigung bildeten. „Adrian hat hinten die ganze Mannschaft gestellt und dazu viele Aktionen nach vorne gebracht. Er ist unglaublich athletisch. Und Jonas, der auf Weltreise war und relativ wenig trainiert hat, ist in diesem Spiel über sich hinausgewachsen. Ich kann mich an keinen Zweikampf erinnern, den er verloren hat“, schwärmte Jacob.
Die Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte blieb nicht lange unbelohnt. Drei Minuten nach Wiederbeginn zog Tom Wunner ein Solo auf, marschierte zusammen mit Jerry Ley durch die Abwehr. Letzterer legte den Ball auf Marvin Frey ab, der auf 1:1 stellte. Zehn Minuten später tankte sich Wunner auf der rechten Seite durch und schloss dieses Mal selbst zum 2:1 ab. Der KHC hatte weitere Möglichkeiten, versäumte es aber, die Führung auszubauen – was sich in den Schlussminuten rächte.
„Seit dem Dürkheim-Spiel zeigen die Jungs ganz neue Qualitäten.“
Alex Jacob
Trotz des kleinen Dämpfers sah Jacob wieder einen Schritt nach vorne. „Seit dem Dürkheim-Spiel zeigen die Jungs ganz neue Qualitäten. Es freut mich sehr, wie sie ihre Aufgaben ausfüllen und um jeden Zentimeter kämpfen“, lobte der Coach. Die Qualitäten gilt es mitzunehmen ins Heimspiel gegen den TFC Ludwigshafen, der in der Tabelle direkt über dem KHC steht.
Kreuznacher HC: Senft – Oberländer, Schäfer, A. Ley, J. Ley, Götze, Traut, Frey, Wenk, Wunner, Gintzel, Jammers, Kreiter, Schnorrenberg, Günther.