Von Beginn an herrschte kein Tempolimit in der Kleinicher Hirtenfeldhalle. Beide Teams schlossen die Angriffe möglichst schnell ab. Ein Fakt, der viele technische Fehler quasi heraufbeschwor. „Du willst schnell spielen, dann kommen diese kleinen, hektischen Fehler“, erklärte HSG-Trainer Maouia Ben Maouia die unnötigen Ballverluste, die beidseitig das Spiel bestimmten. Über 3:1 (4.), 6:7 (15.), 10:10 (25.) wogte das Spiel hin und her bis zum 13:13-Halbzeitstand.
Auffällig: Auch mangels Alternativen ließ der Tunesier Ben Maouia für gut 20 Minuten die „ersten Sieben“ auf der Platte. Hinzu kam, dass Annika Greis' Wurfbild von Michelle Nicolay im Budenheimer Tor schnell entschlüsselt wurde, auch die Ex-Hunsrück-Akteurin Lia Römer versprühte kaum Torgefahr für die Gäste, sodass beide mit nur einem Tor die Partie beendeten. Das Torewerfen übernahmen andere.
Beste Werferinnen kopieren Statistik
Die beiden erfolgreichsten Schützinnen auf beiden Seiten kopierten ihre Statistik. Sowohl Gräber wie auch Budenheims Ariane Hilbig trafen insgesamt neunmal, bei jeweils vier verwandelten Siebenmetern. Mitte der zweiten Hälfte gelang es den Budenheimerinnen, dann auf 19:22 davonzuziehen. Dass das nicht zur Vorentscheidung reichte, hatten die Irmenach/Gösenrotherinnen dann fast alleine Torfrau Vanessa Gerken zu verdanken.
Zwischen Minute 42 und 53 musste sie lediglich einmal hinter sich greifen, sog sämtliche Würfe förmlich an. Die Folge: Eine 26:23-Führung (53.). Nach unrunden Schlussminuten stand es sieben Sekunden vor Schluss dann wieder 28:28. Angriff HSG. Gräber fabrizierte offensiv einen Fehlpass, Budenheims Abwehr konnte den Ball jedoch nicht sauber festmachen, Gräber war erneut zur Stelle und nagelte fast mit der Schlusssirene den Ball in den rechten Winkel (60.). Die Feierlichkeiten konnten beginnen.
Einziges Manko war die Chancenverwertung und dass wir bei 22:19-Führung fünf Freie verballert haben.
Dirk Rochow
Gästetrainer Dirk Rochow war trotz des maximal unglücklichen Spielendes zufrieden: „Gegenüber den letzten Spielen präsentierten wir uns stark verbessert was Einstellung und Körpersprache betrifft. Einziges Manko war die Chancenverwertung und dass wir bei 22:19-Führung fünf Freie verballert haben. Es war ein Duell auf Augenhöhe, ein Unentschieden wäre gerecht gewesen.“
Ich freue mich, dass die Mädels immer dran geglaubt haben und sich selbst belohnten.
Maouia ben Maouia
Ben Maouia blies ins gleiche Horn: „Auf Augenhöhe alles. Als in den letzten 15 Minuten die Kraft nachließ, hat dort etwas die Struktur gefehlt. Aber ansonsten haben wir bombastisch gestanden. Ich freue mich, dass die Mädels immer dran geglaubt haben und sich selbst belohnten.“ Im Falle zweier Siege in den beiden letzten Saisonbegegnungen bei Mainz-Bretzenheim ll und zu Hause gegen Lingerfeld/Schwegenheim wäre den Hunsrückern Platz vier nun nicht mehr zu nehmen.
HSG Hunsrück: Gerken, Flener – Greis (1), Litzenburger (1), Schug (1), Kappes (3), Gräber (9/4), Rolinger (2), H. Bach (3), Nicolae (1), Wies (5), Molz (3).
Budenheim: Nicolay, Kirchner – Brunn, Flebbe, J. Reese (5), Weber (4), E. Reese (1), Römer (1), Mussenbrock, Sagner (4), Hilbig (9/4), Winter, Stein (4).
Schiedsrichter: Nils Oetjen und Reiko Schlager (beide Schott Mainz).
Zuschauer: 150.
Spielfilm: 5:6 (12.), 10:9 (24.), 13:13 (Halbzeit);17:15 (37.), 19:22 (42.), 26:23 (53.), 28:28 (59.), 29:28 (Endstand).
Nächste Aufgabe für die HSG Hunsrück: am Ostermontag Final Four um den HVR-Pokal in Kastellaun. Halbfinale um 11 Uhr gegen Welling.