Rheinlandliga Frauen
TuS Daun – SF Neustadt (Sa., 17.15 Uhr). Trotz der hohen Niederlage (23:35) in ihrem letzten Heimspiel des Jahres 2023 gegen die HSG Kastellaun-Simmern war Neustadts Trainer Frank Liepold mit seinem Ersatzmann zufrieden. Sein Sohn Melvin, der in der Vorsaison noch Co-Trainer bei Neustadt war, vertrat seinen Vater auf der Bank. „Mein Interimstrainer hat alles richtig gemacht, aber Kastellaun steht nicht umsonst so weit oben in der Tabelle“, fasste Frank Liepold lächelnd zusammen.
Nach zwei Niederlagen in Folge (zuvor 22:31 gegen den TV Welling, ebenfalls in eigener Halle) gegen Teams aus der oberen Tabellenregion geht es nun zu einem Kellerduell zum Rangelften nach Daun. Neustadt (9., 4:12 Punkte) liegt gerade mal einen Punkt vor den Daunerinnen, die mit 3:17 Zählern Elfter sind. Frank Liepold erwartet eine enge Partie und räumt ein, dass sein Team nicht mit der vollen Mannschaftsstärke nach Daun fahren kann. Konkrete wird er jedoch nicht. „Ich möchte Daun nicht unbedingt mitteilen, was von uns zu erwarten ist“, erklärt er.
Eine Niederlage gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg können sich die Westerwälderinnen nicht erlauben, trotz allen Drucks, der entstanden ist: „Die Stimmung im Team ist weiterhin gut“, berichtet Liepold, appelliert aber auch an seine Spielerinnen: „Wir müssen unsere Abwehr in den Griff bekommen, um ruhig und konzentriert unsere Angriffe aufbauen zu können.“ Wichtig wäre ein Erfolg, um den Anschluss zum Tabellenmittelfeld nicht zu verlieren.
TV Engers – HSG Mertesdorf-Ruwertal (So., 18 Uhr, Sporthalle in Engers). Der TV Engers steht nach seinem jüngsten 27:23-Erfolg bei der Reserve der HSG Hunsrück vor der nächsten Herausforderung. Am Sonntag empfängt das Team um Spielertrainerin Derya Akbulut den direkten Tabellennachbarn HSG Mertesdorf-Ruwertal in eigener Halle. Wie zu dieser Jahreszeit nicht ungewöhnlich, hat auch beim TVE eine Erkältungswelle Einzug gehalten. Akbulut wird erst kurz vor dem Spielbeginn ihre Aufstellung festlegen können, da sich die eine oder andere Spielerin bis Sonntag noch fit melden dürfte. Unabhängig davon wer spielt, die Säulen zum Erfolg sind für die Spielertrainerin klar: „Wichtig wird sein, dass wir genauso aggressiv in der Abwehr agieren, wie auch bei der HSG Hunsrück II. Wir wollen versuchen, 60 Minuten lang Tempohandball zu spielen.“ Mit seiner aggressiven Verteidigung brachten Engers den Hunsrückerinnen deren erste Heimniederlage in dieser Saison bei.
Ob Akbuluts Strategie auch gegen Mertesdorf-Ruwertal zum Erfolg führen wird, muss sich zeigen. Die Mertesdorferinnen (9:11) liegen mit nur einem Punkt Rückstand auf dem sechsten Tabellenplatz, direkt hinter dem TV Engers (10:8). „Mertesdorf hat starke Torhüterinnen und erfahrene Spielerinnen im Rückraum“, warnt Akbulut. Der TVE wird beweisen müssen, ob er die Qualität besitzt, sich dauerhaft in der oberen Tabellenhälfte zu etablieren.
Rheinlandliga Männer
HSG Römerwall – HB Mülheim-Urmitz (Sa., 19 Uhr, Römerwallhalle in Rheinbrohl). Die jüngste 18:25-Niederlage vom vergangenen Wochenende beim TV Welling schmerzt die HSG Römerwall nach wie vor. Die Abstiegssorgen werden in der bislang von Verletzungen und Ausfällen geprägten Saison immer größer. Dass Spielertrainer Tim Binnes nun bis auf Weiteres auf Torhüter Julian Dannenberg verzichten muss, der sich in Welling schwer am Knie verletzte, passt ins Gesamtbild des bisherigen Saisonverlaufs.
Die Vorbereitung auf das Heimspiel gegen Mülheim-Urmitz II geben zu Optimismus ebenfalls keinen Anlass. „Im Training befindet sich aufgrund von den Verletzungen und neuen Krankheitsfällen derzeit nur ein Bruchteil der Mannschaft. Lars Frerk und Simon Bönder stehen am Wochenende nicht zur Verfügung. Der Einsatz von Robert Czapla und Konstantin Hramov ist aufgrund von Krankheiten fraglich“, berichtete Binnes.
Der Rückraum bleibt das große Sorgenkind bei der HSG. Binnes ist gezwungen, das Team auf dieser Position ständig umzubauen, es ist kaum möglich, sich einzuspielen und Automatismen einzustudieren. Besonders auffällig ist, dass es an Durchschlagskraft im Abschluss fehlt. „Unser Angriffsspiel muss strukturierter, variabler und durchschlagskräftiger werden“, urteilt Binnes.
Ob Römerwall unter den genannten Vorzeichen das Ruder nun ausgerechnet gegen die Reserve aus Mülheim und Urmitz herumreißen kann, ist zumindest fraglich. Nach zehn gespielten Partien befinden sich die Gäste mit fünf Siegen und einem Unentschieden auf dem fünften Tabellenplatz (11:9 Punkte) und werden versuchen wollen, den Abstand zur Tabellenspitze nicht zu groß werden zu lassen. Für Römerwall (6:14 Zähler) ist jeder Punkt im engen Tabellenkeller wichtig. „Wir müssen gegen Mülheim II alles in die Waagschale werfen, wissen aber auch, dass wir nur Außenseiter sind“, gibt sich Binnes kämpferisch.