HSV Rhein-Nette – TV Bitburg 26:25 (12:11). Die HSV profitierte zwar davon, dass die Gäste auswärts nicht mit voller Kapelle aufliefen, dennoch waren die Bierstädter weder Stehgeiger noch Laufkundschaft. Den so wichtigen Erfolg im Kampf gegen den Abstieg bekamen die Gastgeber beileibe nicht geschenkt.
HSV-Trainer Hermann-Josef Häring wusste es entsprechend einzuordnen: „Bitburg ist auswärts ja immer dünner besetzt. Aber der Stamm-Rückraum gehört auch dann noch immer zum Besten, was die Liga zu bieten hat. Deshalb habe ich meiner Mannschaft auch eingeimpft, das gar nicht erst im Kopf zu haben.“
Gastgeber erwischt guten Start
Rhein-Nette startete gut mit einer 3:1-Führung. „Wir waren fokussiert. Nur im Abschluss war den Jungs der Druck durch die Tabellensituation anzumerken. Wir haben große Chancen zum Teil kläglich vergeben, hätten eigentlich viel klarer führen müssen,“, meinte Häring.
So gelang es nicht, Bitburg abzuschütteln. Dennoch sicherten der gute Torhüter Alex Winkel und die Abwehr einen knappen Pausenvorsprung. Der hielt, bis auf ein 20:21, dann auch bis zur dramatischen Schlussphase. Nachdem Bitburg beim 24:25 (57.) die Partie doch noch zu drehen schien, verdiente sich Härings Team durch Beharrlichkeit und Stehvermögen den Sieg.
HSV-Abwehr rettet den Sieg
Dario Lehmler und Yannick Kessels erlösten letztlich die eigenen Fans. Die hatten zuvor eine nervenaufreibende Schlussphase zu ertragen, als nach Kessels Treffer noch zwei Minuten zu spielen waren. Eine hatten die Gastgeber bereits heruntergespielt, als Häring eine Auszeit nahm und appellierte, „weiter so viel Zeit wie möglich von der Uhr zu nehmen“. Als nun Zeitspiel drohte, landete der letzte Wurf beim Gegner, aber die HSV-Abwehr vereitelte die letzte Bitburger Chance.
Häring meinte erleichtert: „Seit ich hier Trainer bin, ist es uns zum ersten Mal gelungen eine dezimiert scheinende Bitburger Mannschaft wirklich zu schlagen. Ich bin stolz auf die Jungs die daraus Moral für das nächste Spiel ziehen können.“
HSV Rhein-Nette: Skerlak, Stitz, Winkel – Kessels (7/5), Freimuth (4), Kohlhaas (4), Lehmler (4), Daun (3), Weber (3), Reimer (1), Dyong, Heckenbach, Klein, Richter.
TV Welling – Turnerschaft Bendorf 30:26 (15:15). Es ist ewig her, dass Wellings Anhänger in der Rheinlandliga drei Siege ihres Teams in Folge einfahren konnten. Gegen Bendorf verdienten sich die Maifelder das Sieger-Triple ohne jeden Zweifel. Zu Beginn hielten beide Torhüter stark. Beidseits gingen die Werfer aber auch fahrlässig mit Chancen um. Doch nach Wellings 6:4 nahm die Partie Fahrt auf.
Welling hebelte die Gästeabwehr häufig durch Gegenstöße aus. Bendorf fand Lücken in der TV-Abwehr entweder über den Kreis, oder im Raum zwischen Außen und Rückraum. Das Blatt schien sich dann zu Gunsten der Turnerschaft zu wenden als sie erstmals auf drei Tore davonzog.
Bendorf agiert immer kopfloser
Das folgende Geschehen brachte TSB-Trainer Lucas Litzmann so auf den Punkt. „Uns hat nach dem frühen Ausfall von Dustin Keip der Kopf gefehlt, der eine Führung hätte nach Hause bringen können.“ Gemeint war das 18:21 nach 41 Minuten. Bendorf wurde nun immer kopfloser. Im Gegensatz zum TVW.
Michael Eultgen gewann das Fernduell im Tor, ließ vor allem Bendorfs Rechtsaußen mit zig Paraden verzweifeln. Der TVW profitierte auch von Kai Schäfers Routine, der klugen Regie von Lukas Hüter und Louis Hürters werferischer Raffinesse. Größter Faktor bei der Wende war aber eine Umstellung der Abwehr.
In den letzten 20 Minuten nur vier Gegentore
„Es stimmt, Michael hat super gehalten und Lukas vorne sehr klug Regie geführt. Aber vor allem hat Tobias Brüninghaus auf der Eins-Position das Bendorfer Angriffsspiel empfindlich gestört“, meint Schäfer. So gelangen den Gästen nach dem Wechsel auf eine 5:1-Abwehr beim 18:21 in 20 Minuten nur noch vier Tore und Welling spielte sich am Ende sogar in einen kleinen Rausch.
TV Welling: Eultgen, Monschauer – Schäfer (11/1), Lukas Hürter (5), Oligschläger (5), Louis Hürter (4), Müller (2), Schneidereit (2), Mannheim (1), Brüninghaus, Ockenfeld, Päulgen.