Den Abstand auf Rang zehn können die Oberliga-Handballer des TV Bad Ems am Samstagabend auf sechs Zähler ausbauen. Voraussetzung dafür ist ein Erfolg gegen den TuS Weibern, der ab 19.30 Uhr seine Visitenkarte in der Sporthalle auf der Lahn-Insel Silberau abgibt.
„Unterschiedsspieler“ Felix Manns ist ein alter Bekannter
„Das ist eine Mannschaft, die bereits seit Jahren eingespielt und dementsprechend gut aufeinander abgestimmt ist“, orientiert sich TVBE-Coach Andreas Klute nicht am Tabellenstand der Ballwerfer aus der Voreifel. Mit dem früheren Bannberscheider Felix Manns, der einst im Schlepptau Hansi Schmidts zum TuS kam und auch nach Schmidts Weggang dort blieb, verfügen die Weiberner über eine routinierte und treffsichere Rückraum-Kraft, den Klute in die Kategorie „Unterschiedsspieler“ einordnet. Zudem hat der Kemmenauer Martin Faika im Blick, den er als variablen Linksaußen charkaterisiert, der seinem TVBE im Hinspiel (28:23) arg zugesetzt habe.
Ein Problem verbindet den TuS mit seinem kommenden Gastgeber: Die signifikante Diskrepanz zwischen Heim- und Auswärtsspielen. Während sich beide Teams in ihrer gewohnter Umgebung ausgesprochen wohl fühlen und insgesamt nur wenig liegen lassen, hapert es gewaltig, wenn’s auf fremden Platten um die Wurst geht. Weibern holte immerhin acht seiner aktuell elf Zähler zuhause und punktete lediglich bei den beiden Schlusslichtern TS Bendorf (25:25) und HSV Rhein-Nette (28:24).
Schwierigkeiten mit und ohne das klebrige Zeugs
Harz spielt dabei die Hauptrolle. Der TuS überzieht in der Robert-Wolff-Halle die Kugel ausgiebig mit Haftmittel und hat in der Fremde so seine Schwierigkeiten ohne das klebrige Zeugs. Bei den Kurstädtern ist es bekanntlich genau umgekehrt, die Ausbeute noch konträrer. Die Schwarz-Weißen entführten bis dato nur vom Absteiger Rhein-Nette die Punkte und gingen ansonsten achtmal gänzlich leer aus – unter anderem auch in Weibern. „Diese Niederlage ärgert mich heute noch“, bekennt Klute auch nach rund vier Monaten. „Da war für uns wesentlich mehr drin.“
Nun gelte es, das eigene Publikum wieder bestens zu unterhalten und die ordentliche Bilanz (6/1/2) auszubauen. Grundvoraussetzung dafür ist, dass sich die personelle Lage entspannt, wonach es derzeit aussieht. Zwar hat der stark erkältete Johannes Kind während der Woche nicht trainiert, dafür dürften aber die beim 20:43-Debakel in Wittlich zwangsweise pausierenden Stammkräfte Oliver Noll, Louis Herbel und Frank Schaust wieder einsatzfähig sein. Für Unterstützung am Kreis sorgt neben Simon Berges auch Sven Boinski, der Klute die Option gibt, den einen oder anderen Spieler mal durchschnaufen zu lassen.
Unterdessen laufen auch in der Kurstadt die personellen Planungen für die kommende Runde. „Der Stamm bleibt zusammen“, ist Klute angesichts froh, dass zum einen Abwerbeversuche höherklassiger Nachbarn bisher offenbar keinen Erfolg hatten. Die Routiniers Dennis Schwerdt und Michael Schmitz bleiben beim TVBE, werden aber kürzer treten. Dafür rücken wieder einige Jungs aus der Talentschmiede hoch – die Kurstädter gehen ihren Weg konsequent weiter.