Zur Pause hatten die Gastgeberinnen im Niederwörresbacher Sportzentrum noch deutlich mit 7:12 zurückgelegen – und das vollkommen verdient aus Sicht von Trainer Christian Gerster. „Wir haben alles gemacht, uns nur nicht an den Matchplan gehalten“, sagte er. Defensiv stand das Team nicht kompakt genug, ließ immer wieder Lücken, wodurch die Gäste zu einfachen Abschlüssen und Toren kamen. „Auch wenn zwölf Gegentore in einer Hälfte eigentlich in Ordnung sind, spiegelt das nicht unsere Leistung wider“, sagte er. Sein Team hatte Glück, dass es nur zwölf Treffer kassiert hatte, aus Gersters Sicht hätte es noch deutlich schlimmer kommen können. Und auch mit dem Angriffsspiel war der Coach nicht zufrieden. Die Mannschaft spielte ihre Angriffe nicht lang genug aus, suchte immer wieder zu überhastet den Abschluss und verwarf dadurch viele Bälle.
Erst mit der Roten Karte gegen Maja Hartenberger, die eine Spielerin beim Wurf am Kreis gehindert haben soll, wurden die Gastgeberinnen wach. Auch wenn Gerster den Feldverweis nicht nachvollziehen konnte, weil die Gegenspielerin seiner Ansicht nach „voll reingesprungen und gegen Maja gesprungen“ war, war er doch froh, dass das zumindest dazu beitrug, dass sein Team ab diesem Zeitpunkt besser ins Spiel kam. „Ich glaube, die Mädels haben sich gedacht, jetzt erst recht.“ Und tatsächlich kämpfte sich sein Team Tor um Tor heran, schaffte es sogar kurz vor Schluss, gleichzuziehen, musste dann aber sechs Sekunden vor dem Ende den bitteren Gegentreffer hinnehmen. Mit Hälfte zwei war Gerster zufrieden, sagte aber auch: „Wir müssen natürlich darüber reden, wieso es uns nicht gelingt, unsere Leistung über 60 Minuten aufs Feld zu bringen. Dass wir es können, haben wir ja in Hälfte zwei gezeigt.“ ter
HSG Obere Nahe: Göymen – Wiedemann (1), Brusius (1), Kunz (3), L. Hartenberger (1), M. Heinz, Knapp, Schwarz (1), Bubenheim (6), M. Hartenberger, Klein (6/3), Brenner (2).
Besonderheit: Rote Karte gegen Maja Hartenberger (HSG) wegen Foulspiels (25.).