Handball: Langjähriger Geschäftsführer tritt in den Ruhestand ein, unterstützt den Verband aber weiterhin
Zäsur im Handballverband Rheinland: Geschäftsführer Hermi Häring tritt kürzer
Hermann-Josef Häring nimmt ab Anfang nächster Woche nur mit reduziertem Stundenkontingent an seinem Schreibtisch Platz.
René Weiss

Der 30. Juni stellt eine große Zäsur für den Handballverband Rheinland dar: Nach 30 Jahren tritt Hermann-Josef Häring in den Ruhestand. „Ein HV Rheinland ohne Hermi ist für viele, besonders für mich, nur schwer vorstellbar“, sagt Verbandspräsident Peter Josef Schmitz. Als der Handballverband Rheinland im Jahr 1993 in einer Stellenausschreibung einen Geschäftsstellenleiter suchte, schrieb der Ex-Spieler eine Bewerbung und bekam den Zuschlag.

Hermann-Josef Häring nimmt ab Anfang nächster Woche nur mit reduziertem Stundenkontingent an seinem Schreibtisch Platz.
René Weiss

Ein Mann, der die heimische Handballszene aus dem Effeff kennt, fand die richtige Position. Nach 30 Jahren in seinem Traumjob hat der gebürtige Kärlicher nun (etwas) mehr Zeit für andere Themen – aber auch weiterhin für seine große Leidenschaft Handball, die stets seinen Alltag begleitete: als Spieler, Übungsleiter, Ehrenamtler und nicht zuletzt als Geschäftsführer des Handballverbandes Rheinland (HVR).

Nachdem der Verband Härings Kürzertreten den Vereinen mitgeteilt hatte, erhielt der Noch-Geschäftsführer von vielen langjährigen Weggefährten unzählige Dankes-Nachrichten. Sie würdigten den großen Einsatz. Häring: „Ich konnte mein Hobby zum Beruf machen und habe nie auf die Arbeitszeiten geschaut, sondern auch tief in der Nacht noch Sachen geklärt und erledigt. Ich konnte nie ,Nein' sagen.“

Häring ist die Konstante des HVR

Seit 30 Jahren ist Häring das Gesicht des HVR. Präsidiumsmitglieder und Präsidenten kamen und gingen, die Konstante des Verbandes war der heute 65-Jährige. „Ich bin mir sicher, dass jeder im HV Rheinland ihn kennt und seinen Einsatz für den Verband schätzt“, so Schmitz. Häring hat sich bereit erklärt, den Verband zwölf weitere Monate zu unterstützen. Schmitz: „Hierbei haben wir uns auf ein Volumen von 50 Stunden pro Monat geeinigt.“

Im Alter von sieben Jahren nahm Hermi Häring bei seinem Heimatverein TV Kärlich erstmals den Ball in die Hand. 1974 gewannen die Kärlicher Jungs die deutsche B-Jugendmeisterschaft, in der nächsten Jahrgangsstufe sicherten sie sich den Westdeutschen Titel und erreichten Platz drei bei der deutschen Meisterschaft.

Häring erarbeitete sich einen Platz in den Notizblöcken der Späher großer Klubs. Von 1978 bis 1980 spielte er für Grün-Weiß Dankersen. Mit dem Vorgängerverein der heutigen GWD Minden gewann der 20-fache Jugend- und Juniorennationalspieler 1979 den DHB-Pokal. Seine erste „andere Funktion“ übernahm er als Trainer, nachdem Bonn, Mülheim-Kärlich und Vallendar als weitere sportliche Stationen bereits in der Vita gestanden hatten.

Mit der HSG Mülheim-Kärlich/Bassenheim wollte man bis zum Jahr 2000 in die 2. Bundesliga aufsteigen. Unter Härings Regie schaffte es die Mannschaft bereits in der Saison 1997/98. Zuletzt gab er sein Wissen an das Team der HSV Rhein-Nette weiter.